Ein weit entfernter Zwerg: Der Planet Pluto

Pluto, von der Raumsonde „New Horizons“ fotografiert
Pluto, von der Raumsonde „New Horizons“ fotografiert

Lange Zeit galt Pluto als der neunte und äußerste Planet in unserem Sonnensystem. Doch im Jahr 2006 wurde ihm der Titel „Planet“ aberkannt. Seitdem wird er als Zwergplanet bezeichnet.

Denn in dieser äußeren Region unseres Sonnensystems wurden mit der Zeit einige ähnlich große Himmelskörper entdeckt. Und weil man sie nicht alle zu Planeten erklären wollte, wurde Pluto zum Zwergplaneten ernannt. Man bezeichnet diese äußere Region als Kuipergürtel. Er besteht aus vielen Himmelskörpern und Kometen, also Brocken aus Eis und Staub.

Grösse und Drehung

Pluto hat einen Durchmesser von gerade einmal 2370 Kilometern. Zum Vergleich: Die Erde hat einen Durchmesser von mehr als 12 000 Kilometern.  Pluto ist unvorstellbare fünf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Und er ist weiter von der Sonne entfernt als alle Planeten unseres Sonnensystems. Nur manchmal kommt er der Sonne etwas näher als der äußerste Planet Neptun. Das Pluto-Jahr, also die Zeit, die der Zwergplanet benötigt, um die Sonne zu umrunden, dauert 248 Erden-Jahre. Für eine Drehung um sich selbst braucht er etwas mehr als sechs Erdentage. Dabei dreht er sich aber andersherum als die Erde und die meisten Planeten

Oberfläche und Monde

So sieht die Oberfläche des Plutos aus. (Foto: dpa)

So sieht die Oberfläche des Plutos aus. (Foto: dpa)

Auf Pluto gibt es Berge, die so hoch sind wie manche Gipfel in den Alpen – etwa 3500 Meter.  Bisher sind fünf Pluto-Monde bekannt. Der größte ist Charon, er hat einen Durchmesser von 1200 Kilometern. Zum Vergleich: Unser Mond hat einen Durchmesser von 3476 Kilometern. Der kleinste Pluto-Mond heißt Styx und ist nur einige Kilometer groß.

Erforschung

Pluto wurde erst 1930 entdeckt. Im Jahr 2006 machte sich die US-Raumsonde „New Horizons“ auf den Weg zum Pluto. Sie flog am 14. Juli 2015 – nach mehr als neun Jahren Flug – an dem Zwergplaneten vorbei und machte Fotos. Noch sind nicht alle gesichtet. Erst vor zwei Tagen hat die Weltraumbehörde Nasa die bisher schärfsten Fotos veröffentlicht. Sie zeigen Krater, Berge und eisige Ebenen.

Pluto in Zahlen

Entfernung zur Sonne: bis zu 7,4 Milliarden Kilometer

Durchmesser: 2370 Kilometer

Temperatur: durchschnittlich minus 230 Grad Celsius

Umlaufzeit um die Sonne: knapp 248 Jahre

Von Kathy Stolzenbach

Führungen

Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum vermittelt Schulklassen kostenlose Führungen im Kölner Schulplanetarium. Im „Sternentheater“ erleben Schüler die Welt der Astronomie unabhängig von Witterung und Tageszeit anhand vieler Modelle. In der Sechs-Meter-Kuppel können sie Planeten und  Sterne betrachten. Weitere Infos: DLR, Manfred Gaida, Raumfahrt-Agentur, Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn, 02 28/44 74 17

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