Höllisch heiß und voller Vulkane: Die Venus

Höllisch heiß und voller Vulkane: Die Venus
Die Venus als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne (Foto: dpa)

Vielleicht hast du schon mal den Begriff Morgenstern gehört. Andere sagen auch Abendstern. Gemeint ist in beiden Fällen die Venus. Wir verraten dir in unserer Serie nicht nur, warum sie so heißt, sondern auch viele weitere spannende Dinge.

Die Venus im Sonnensystem

Auf diesem Bild findest du die Venus links von der Erde. Zwischen ihr und der Sonne liegt der Merkur. (Foto: Fotolia)

Auf diesem Bild findest du die Venus links von der Erde. Zwischen ihr und der Sonne liegt der Merkur. (Foto: Fotolia)

Die Venus ist der drittkleinste Planet unseres Sonnensystems. Kein anderer kommt der Erde so nah. Und an der Sonne ist nur der Merkur noch etwas näher dran. Bei klarem Himmel kannst du sie gut erkennen: Sie ist heller als die anderen Planeten zu sehen. Nachts ist sie nach dem  Mond der hellste Himmelskörper. Sie ist deshalb so hell, weil sie sich hinter einer Wolkenhülle befindet, die einen großen Teil des Sonnenlichts reflektiert. Die Venus zählt – so wie Mars und Merkur – zu den erdähnlichen Planeten. Das bedeutet, sie ist in ihrem Aufbau der Erde sehr ähnlich. Sie ist fast genauso groß wie die Erde und besteht aus ähnlichen Gesteinsarten. Allerdings wird sie von einer dicken Atmosphäre aus Kohlenstoffdioxid bedeckt. Das ist das Gas, das wir ausatmen.

Planeten-Oberfläche

Der Venusboden ist mit Vulkanen übersät. Es gibt mehr als 10 000 und außerdem unzählige vulkanische Erhebungen und Gebilde. Der höchste Berg ist der Maxwell Montes. Er ragt elf Kilometer in die Höhe! Außerdem gibt es fast 1000 Krater auf der Venus. Sie haben einen Durchmesser zwischen einem und 300 Kilometern.

Das Wetter

Der Venusboden ist mit Vulkanen übersät. Der höchste Berg ist der Maxwell Montes. (Foto: dpa)

Der Venusboden ist mit Vulkanen übersät. Der höchste Berg ist der Maxwell Montes. (Foto: dpa)

Auf der Venus ist es höllisch heiß: Die Temperaturen steigen auf weit über 400 Grad. Jahreszeiten gibt es keine. In einer Höhe von 45 bis 70 Kilometern liegen dicke Wolkenschichten, die die Venus vollständig einhüllen. Aus den Wolken fällt Regen aus ätzender Schwefelsäure. Der verdampft allerdings wegen der großen Hitze. Ohne die Wolken wäre es übrigens noch viel heißer.

Die Venus beobachten

Die Venus ist am besten abends oder morgens zu erkennen. Aber nie gegen Mitternacht. Deswegen wird sie auch Abendstern und Morgenstern genannt. Die idealen Jahreszeiten, um sie mit dem Fernglas zu beobachten, sind Winter und Frühling.  Abends steht sie im Westen, morgens im Osten – immer nah an der Sonne. Sie geht etwas später als die Sonne unter. Manchmal kann man die Venus sogar am Tag mit bloßem Auge sehen, weil sie so hell strahlt. Wie der Mond durchläuft sie verschiedene Phasen, so dass sie nicht immer rund zu sehen ist. Manchmal sieht man nur ihre Sichel.

Drehung und Zeit

Die Venus dreht sich um die Sonne und um sich selbst. Sie dreht  sich aber andersherum als die Erde und die meisten anderen Planeten. Auf der Venus geht deshalb die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Auf der Erde ist es andersherum. Außerdem dreht sich die Venus sehr, sehr langsam. Deshalb dauert ein Venustag, also von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten, so lang wie 117 Erdentage.

Venus-Forschung

Mehrere Raumsonden sind schon zur Venus geflogen. Einige sind auf ihr gelandet. Die erste 1966. Allerdings überstand sie die Landung nicht. 1970 gab es die erste erfolgreiche Landung auf dem Planeten. Die Raumsonde „Venus Express“ untersucht seit 2006 die Atmosphäre und die Oberfläche.

Leben auf der Venus?

Leben ist auf der Venus schon deshalb nicht möglich, weil sie so nah an der Sonne liegt und es auf ihr kein Wasser gibt. Ein Mensch würde ohne Schutzanzug sofort sterben. Er würde in der Hitze verglühen, der Luftdruck würde ihn erdrücken, die Atmosphäre ihn ersticken und die Säure ihn in nichts auflösen.

Seltenes Schauspiel

Ganz selten steht die Venus genau vor der Sonne und zieht als schwarzes Pünktchen an ihr vorbei. Der letzte sogenannte Venustransit fand am 6. Juni 2012 statt. Erst am 11. Dezember 2117 soll es wieder so weit sein.

Die Venus in Zahlen

Entfernung zur Sonne: 108 Millionen Kilometer

Durchmesser: rund 12 000 Kilometer

Temperatur: durchschnittlich 460 Grad Celsius

Umlaufzeit um die Sonne: 225 Erdentage

Von Kathy Stolzenbach

Aus der Serie: Schlaumeierwissen über das Sonnensystem

So ist das Sonnensystem aufgebaut Mars Saturn Neptun Erde Uranus Jupiter Pluto Merkur