Gazelle

Am besten schmecken der Gazelle Gräser, Blätter und Kräuter. (Foto: dpa)
Am besten schmecken der Gazelle Gräser, Blätter und Kräuter. (Foto: dpa)

„Flink wie eine Gazelle“. Das sagt man über Menschen oder Fahrzeuge, die richtig schnell unterwegs sind. Und diesmal stimmt der Spruch: Denn eine Gazelle kann über einen längeren Zeitraum mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern laufen, und ihr Tempo sogar auf 80 Stundenkilometer erhöhen. Das ist ungefähr so schnell wie ein Auto auf der Landstraße fahren darf.

Heimat: Gazellen gibt es in Afrika und Asien. Dort wohnen sie in den trockenen und weiten Graslandschaften.

Familie: Gazellen sind Säugetiere und mit unseren Rehen und Rindern verwandt. Genau wie sie sind auch Gazellen Wiederkäuer – das bedeutet, dass die Tiere einen Magen mit mehreren Teilen haben und ihr Essen hochwürgen, um es erneut zu kauen. Gazellen gehören zur Gruppe der Antilopen. Es gibt etwa 15 unterschiedliche Arten von Gazellen.

Aussehen: Die Größe der Gazelle ist je nach Art unterschiedlich: Manche sind so groß wie ein Reh, andere wie ein Dammhirsch. Gazellen können also zwischen 85 Zentimeter und 1,70 Meter lang sein sowie zwischen 50 Zentimeter bis 1,10 Meter hoch sein. Sie wiegen zwischen 12 und 85 Kilogramm. Obwohl sich die Größe und das Gewicht so stark unterscheiden, sehen sich alle Gazellen ähnlich: sie sind schlank und zierlich und haben lange Beine. Bei fast allen Arten tragen die Männchen und die Weibchen Hörner. Bei den Männchen sind diese etwas länger und können etwa 30 Zentimeter lang werden. Das Fell der Tiere ist am Rücken und an den Seiten braun, am Bauch weiß. Viele Arten haben jedoch noch etwas Besonderes: und zwar einen Streifen an jeder Körperseite, der in der Mitte schwarz und oben sowie unten weiß schimmert.

Verhalten: Der Streifen im Fell sieht nicht nur schön aus, er hilft den Tieren auch, sich zu tarnen. Denn in der Heimat der Gazellen ist es sehr heiß, dort flimmert die Hitze geradezu über dem Boden. Für viele Feinde sieht es deswegen aus, als ob der Streifen Teil dieser flimmernden Hitze wäre – und sie können die Gazelle in der offenen Graslandschaft nicht gut erkennen. Die Weibchen leben mit ihren Kindern in Herden zusammen – denn in der Gruppe sind sie besser vor Feinden geschützt. In den meisten Herden leben zehn bis 30 Tiere, es gibt aber sogar welche mit hunderten Gazellen. Und wenn die Tiere doch mal von einem Feind erspäht oder gejagt werden, können sie ja immer noch sehr schnell fliehen. Beim Laufen machen sie elegante Sprünge.

Feinde: Jetzt hast du viel darüber gelesen, wie Gazellen sich vor ihren Feinden schützen – aber wer bedroht die Tiere überhaupt? Das sind Löwen, Geparden, Schakale, Hyänen und Geier. Oft schaffen es diese Raubtiere aber gar nicht, die Gazellen einzuholen. Deswegen werden meist nur junge oder kranke Tiere gerissen. Doch die Gazelle hat noch einen weiteren Feind, und das ist der Mensch. Er jagt Gazellen schon lange wegen ihres leckeren Fleisches.

Kinder: Etwa ein halbes Jahr nach der Paarung bekommt das Gazellen-Weibchen ein Kind. Es trinkt drei bis vier Monate lang bei der Mutter Milch, kann aber nach einigen Wochen schon selbst fressen. Nach etwa zwei Jahren sind die Kinder erwachsen. Gazellen werden zehn bis zwölf Jahre alt.

Nahrung: Alle Gazellen sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von den Gräsern, Blättern und Kräutern, die in den Graslandschaften wachsen.

Von Willi und Angela Sommersberg

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