Wie funktioniert die Bestäubung von Pflanzen?

Eine Wildbiene schlürft Nektar aus einer Vergissmeinnicht-Blüte. (Foto: dpa)
Eine Wildbiene schlürft Nektar aus einer Vergissmeinnicht-Blüte. (Foto: dpa)

Ohne Bienen sähe dein Frühstück ganz schön langweilig aus. Es gäbe nicht nur keinen Honig, sondern auch auf Obst, Gemüse, Saft und Marmelade müsstest du verzichten. Dass Bienen sehr wichtig für die Bestäubung der Pflanzen sind, hast du bestimmt schon oft gehört. Aber wie genau funktioniert das eigentlich mit der Bestäubung?

Was ist Bestäubung?

Sowohl Menschen als auch Tiere haben Sex, um sich fortzupflanzen. Auch bei Pflanzen gibt es männlich und weiblich.

Bei vielen Pflanzen hat eine Blüte an unterschiedlichen Stellen gleichzeitig ein weibliches Fortpflanzungsorgan – mit Eizellen, Narbe und Staubblättern mit Pollen –, in dem das männliche Erbgut enthalten ist. Bei anderen wachsen rein weibliche Blüten und rein männliche Blüten zusammen an einer Pflanze. Und bei wieder anderen hat je eine Pflanze immer nur weibliche oder nur männliche Blüten.

Für alle jedoch gilt: Da Blüten sich nicht von der Stelle bewegen können, kommen die weiblichen Fruchtblätter und die männlichen Staubblätter nicht zueinander, um sich zu befruchten. Damit eine Blüte befruchtet wird, muss der Pollen auf das weibliche Pflanzenorgan, die Narbe, übertragen werden. Nur wenn das passiert, können sich Pollenkorn und Eizelle vereinen. Und nur dann kann die Pflanze Früchte und Samen bilden und sich vermehren.

Wie funktioniert die Bestäubung durch Bienen genau?

Die Bienen werden von den Farben der Blüten angelockt. Besonders fliegen sie auf Gelb und Blau. So wissen sie, wo die Nektarquellen zu finden sind. Pflanzen, die auf Bienen zur Bestäubung angewiesen sind, sind deshalb häufig bunt.

Die Biene fliegt eine Blüte an und saugt mit ihrem Rüssel den Nektar, einen zuckerhaltigen Saft auf der Narbe der Pflanze, heraus. Daraus machen die Honigbienen später den Honig. Sie sammeln den Nektar in der Honigblase.

Die Pollen der Blüte bleiben in ihrem Haar hängen und bilden eine Art gelbes Höschen, das du auch sehen kannst. Den Pollen verfüttern die Bienen an ihre Jungen. Etwas davon bleibt allerdings auch an anderen Blüten und deren Narben hängen, die die Biene im Anschluss besucht – und die werden dabei befruchtet.

Wer bestäubt was?

Ohne Bienen müssten wir auf etwa drei Viertel unserer Hauptnahrungspflanzen verzichten. Äpfel, Erdbeeren, Tomaten, Nüsse, Brokkoli, Gurken etwa würden ohne Bienen rar werden. Honigbienen alleine reichen für die Bestäubung dieser vielen Pflanzen nicht aus.

Auch die rund 560 Wildbienenarten sind dafür wichtig. Einige von ihnen haben eine Vorliebe für ganz bestimmte Blumen, während Honigbienen nicht so wählerisch sind.

Auch andere Insekten wie Schwebfliegen oder Schmetterlinge sind an der Bestäubung der Pflanzen beteiligt. Einige Pflanzen können sich zur Not auch ohne Bienen behelfen, indem sie etwa vom Wind bestäubt werden. Sie tragen dann jedoch weniger und kleinere Früchte.

Andere setzen gleich ganz auf den Wind als Bestäuber – die Getreidepflanzen etwa. Sie produzieren sehr viel Pollen – schließlich wird der Pollen vom Wind nicht gezielt zu einer Blüte transportiert, sondern landet eher zufällig dort.

Was passiert, wenn es keine Bienen mehr gibt?

Leider gibt es immer weniger Bienen, weil zu wenig Blütenpflanzen wachsen dürfen und häufig Insektengift verwendet wird. Vor allem die Wildbienenarten sind gefährdet, weil sie nicht von Imkern gehalten und gezüchtet werden. Sie leben nämlich bis auf die Hummel nicht in Schwärmen und machen auch keinen Honig.

Was passiert, wenn es kaum noch Bienen gibt, kannst du am Beispiel von China sehen. In Teilen des Landes müssen bereits Menschen die Arbeit der Bienen mit Pinseln erledigen – sie sind dabei jedoch längst nicht so effektiv. Für die Arbeitsleistung eines Bienenvolkes bräuchte man mehr als 1500 Menschen.

Wettbewerb

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hallo@Honigconnection.com

(Von Jasmin Krsteski)

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