Weg mit der Wespe!

Weg mit der Wespe!
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Es summt und brummt plötzlich. Dabei wollte man doch gerade in Ruhe ein Eis essen. Wespen sind im Sommer manchmal lästig. Mit den Händen wedeln, um den Tisch rennen oder fluchen bringt aber meistens wenig.

Man kann die Tiere aber loswerden, ohne ihnen zu schaden. Wie das geht und was du sonst noch zu den Insekten wissen solltest, hat uns Wespen-Expertin Melanie von Orlow vom Naturschutzbund erklärt.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Warum tauchen die Tiere plötzlich auf?

Bis zum August können die Wespen gut von dem leben, was sie in der Natur finden, etwa vom Nektar aus Lindenblüten. Doch mit dem Ende der Blütezeit müssen die Wespen sich andere Fress-Möglichkeiten suchen. Zusätzlich versorgen die Tiere ihre Larven im Nest mit Fleisch. Das kann von erbeuteten Insekten stammen oder auch von dem Essen auf dem Grill bei dir und deiner Familie im Garten.

Süße Speisen wie Kuchen locken manche Wespen an. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Nerven einige Wespen mehr als andere?

Absolut! In Deutschland leben einige Hundert Wespenarten, sagt die Expertin Melanie von Orlow. Aber nur zwei davon machen sich in der Nähe des Menschen auf die Suche nach Futter. Die beiden Arten sind die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. „Diese Tiere fressen alles Mögliche und können sich perfekt anpassen“, sagt die Fachfrau. „Es geht ihnen also prächtig.“ Andere Wespenarten dagegen sind bedroht, es leben immer weniger von ihnen bei uns.

Warum schwirren Wespen so hektisch umher?

Wespen sehen erst bei einer höheren Geschwindigkeit scharf. Fliegt die Wespe hektisch umher, will sie also eigentlich nur herausfinden: Was liegt dort auf dem Teller? Außerdem orientieren sich Wespen am Geruch. Wer etwas Leckeres gegessen hat, muss damit rechnen, dass die Wespe in Richtung des Gesichts oder sogar direkt zum Mund fliegt.

Unsere Augen steuern die Wespen dagegen eher aus Neugier an, sagt Melanie von Orlow. „Die Augen wirken wie dunkle kleine Flächen auf einer großen helleren Fläche. Das finden die Tiere spannend.“

Melanie von Orlow. Foto: Melanie Von Orlow/dpa-tmn

Wie kann ich mich gegen die Wespen schützen?

In Restaurants oder Biergärten ist es meist schon zu spät. Hier haben die Tiere gelernt, dass sie Futter finden und kehren deshalb immer wieder dorthin zurück. Zuhause kann man es ihnen aber ruhig schwer machen, meint die Fachfrau. Man kann sie etwa energisch mit einem Buch wegschieben. „Man muss zeigen: Hier kommst du nicht so leicht an Futter. Probiere es beim Nachbarn!“ Hilft das nicht, kann man Wasser versprühen. „Wespen wollen keine Tropfen auf den Flügeln. Denn dann können sie nicht fliegen.“

Aber: Man sollte immer behutsam im Umgang mit den Tieren vorgehen. Wenn sich Wespen bedroht fühlen, können sie schließlich auch stechen. Eine gute Lösung kann zum Beispiel eine sogenannte Ablenkfütterung sein: Willst du etwa mit deiner Familie am Gartentisch essen, kannst du in fünf bis zehn Metern Entfernung eine Schale mit beispielsweise Weintrauben aufstellen, damit die Wespen euch in Ruhe lassen.

Weitere Informationen zum richtigen Umgang mit Wespen findest du hier:
www.bit.ly/umgang-mit-wespen

Von Rebecca Krizak (dpa)