Schlaumeierwissen über Rentiere

Rentiere fressen vor allem Gräser und Moos. (Foto: dpa)
Rentiere fressen vor allem Gräser und Moos. (Foto: dpa)

Bestimmt hast du schon mal von Rudolph gehört. Vom Rentier mit der leuchtend roten Nase handelt das berühmte Weihnachtslied aus dem Jahr 1939: „Rudolph, the red-nosed reindeer“. Leuchtende Nasen haben Rentiere zwar nicht. Doch sie haben viele andere tolle Eigenschaften und Fähigkeiten.

Lebensraum

Rentiere gehören zur Familie der Hirsche. Sie leben im hohen Norden der Erde: in Skandinavien, Sibirien, in der Mongolei, Alaska und Kanada. In Kanada und Alaska heißen sie Karibus. Sie leben in großen Gruppen mit bis zu 100 000 Tieren zusammen. Es gibt sogar eine Herde mit 500 000 Rentieren!
In Lappland werden Rentiere schon sehr lange als Haus- und Nutztiere gehalten. Lappland ist eine Region, die sich über Schweden, Norwegen, Finnland und Russland erstreckt. Dort leben die Samen, so werden die Ureinwohner bezeichnet. Viele von ihnen züchten Rentiere. Sie nutzen Fleisch und Milch als Nahrung und das warme Fell als Kleidung. Samen ziehen mit den Tieren umher, damit diese Futter finden. Doch der natürliche Lebensraum der Rentiere wird oft von Straßen durchschnitten. Und so sind in der Region Verkehrsschilder zu sehen, die ein Rentier in einem roten Dreieck zeigen. Die Samen haben noch eine andere Art, Autofahrer zu warnen: Sie hängen Tüten an Straßenschilder oder Äste. Dann wissen Autofahrer: Hier sind Rentiere in der Nähe. Fahrt vorsichtig!

Aussehen

Auch Weibchen haben ein Geweih. Das von Männern ist alerdings größer. (Foto: dpa)

Auch Weibchen haben ein Geweih. Das von Männern ist allerdings größer. (Foto: dpa)

Rentiere sehen unseren Hirschen sehr ähnlich, oft sind sie ein bisschen heller. Ihr Fell kann weiß, grau, braun oder schwarz sein. Ausgewachsen werden sie zwischen 90 Zentimetern und 1,40 Meter groß und wiegen bis zu 300 Kilogramm. Die Weibchen sind meistens deutlich kleiner und leichter als die Männchen. Das Besondere an Rentieren ist, dass auch die Weibchen ein Geweih tragen. Das ist bei keiner anderen Hirschart so. Allerdings ist das Geweih der Weibchen   viel kleiner.
Männliche Rentiere haben am Hals einen Kehlsack, der wie ein Schallverstärker funktioniert: In der Paarungszeit im Oktober geben Männchen Laute von sich, um Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Und durch den Kehlsack werden die Rufe noch lauter.

Besondere Fähigkeiten

Rentiere müssen mit bitterkalten und dunklen Wintermonaten zurechtkommen. Monatelang leben sie in ziemlicher Dunkelheit mit Temperaturen bis zu minus 40 Grad Celsius! Ihr spezielles Fell sorgt dafür, dass die Tiere gut gewärmt sind, aber von dieser Wärme fast nichts nach außen dringt. Auch ihre Hufe passen sich an: Sie werden im Winter ganz hart und bilden vorne eine Kante. Damit können die Tiere Schnee wegkratzen. Auch die Dunkelheit bereitet ihnen dank eines Tricks keine Probleme: Rentiere wechseln im Winter ihre Augenfarbe: Im Winter sind sie blau. Das macht es ihnen leichter, jeden noch so schwachen Lichtstrahl einzufangen. In den Wintermonaten finden sie weniger Futter. Deshalb legen sie auf der Suche nach Gräsern, Moos, Pilzen und Blättern oft weite Strecken zurück, manchmal mehrere Hundert Kilometer. Rentiere sind auch Renntiere. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Und Rentiere können schwere Lasten ziehen: Den Weihnachtsmann auf einem Schlitten mit einem Berg Geschenke zu ziehen wäre also überhaupt kein Problem für sie!

Von Kathy Stolzenbach

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