Schlaumeierwissen über Malaria

Ein Stich der Anopheles-Mücke kann Malaria auslösen. (Fotos: dpa)
Ein Stich der Anopheles-Mücke kann Malaria auslösen. (Fotos: dpa)

Im Sommer können Mücken ganz schön nerven. Du willst schlafen und eine Mücke summt um dich herum. Morgens wachst du auf und hast rote Stiche an Armen und Beinen. Das juckt! Weiter schlimm sind Mückenstiche bei uns in Deutschland und Europa aber nicht. In vielen Ländern ist das anders: Dort können bestimmte Mücken zum Beispiel Malaria übertragen. Sie heißen auch Moskitos. Der englische Arzt Ronald Ross hat das im Jahr 1897 herausgefunden. Daraufhin erklärte er den 20. August zum Welt-Moskito-Tag. Wir erklären dir alles über diese Krankheit.

Was ist Malaria?

Malaria ist eine sogenannte Tropenkrankheit. Denn sie kommt vor allem in tropischen Ländern vor – in Afrika, Südamerika und Südostasien. Ausgelöst wird sie von einem bestimmten Parasiten, einem winzigen Lebewesen. Wenn Malaria nicht behandelt wird, kann sie lebensbedrohlich werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ausgerechnet, dass im Jahr 2013 auf der ganzen Welt 198 Millionen Menschen Malaria hatten. Fast 600 000 sind daran gestorben, die meisten davon in Afrika.

Wie wird Malaria übertragen?

Klicke auf die Grafik, dann ist sie besser zu erkennen. (Foto: dpa)

Klicke auf die Grafik, dann ist sie besser zu erkennen. (Foto: dpa)

Bestimmte Mücken übertragen Malaria, sie heißen Anopheles-Mücken. Sie sind ungefähr sechs Millimeter groß und fühlen sich in warmen und feuchten Gegenden besonders wohl. Wie bei allen Mückenarten stechen nur die weiblichen Tiere. Sie brauchen das Blut von Tieren oder Menschen, um Eier zu produzieren. Sonst gäbe es keinen Nachwuchs. Bei einem Stich gelangen über den Speichel der Mücke Parasiten ins menschliche Blut und in den Körper. Dort vermehren sie sich. Du brauchst aber keine Angst haben: Die Mücken, die es bei uns in Deutschland gibt, können keine Malaria übertragen. Und selbst wenn du Kontakt zu Menschen hast, die in den Tropen waren: Du kannst dich nicht anstecken.

Was passiert mit Malaria-Kranken?

Die Kranken bekommen hohes Fieber, das immer wiederkommt, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall und müssen sich übergeben. Meistens machen sich diese Anzeichen zehn bis 15 Tage nach dem Moskito-Stich bemerkbar. Diesen Zeitraum nennt man Inkubationszeit. Es kann aber auch mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Krankheit ausbricht. Es gibt unterschiedlich starke Formen der Malaria. Für Kinder ist Malaria besonders gefährlich: Ihr Immunsystem, also die Körperpolizei, ist noch nicht so stark. Auch für alte, kranke und geschwächte Menschen ist Malaria bedrohlich. Um festzustellen, ob jemand Malaria hat, wird sein Blut auf Malaria-Erreger untersucht. Wenn die Krankheit schnell entdeckt wird, ist sie mit Medizin gut heilbar. Doch gerade in den Malaria-Gebieten sind die Menschen oft arm. Sie können sich manchmal keine Moskitonetze oder Mückensprays leisten – und haben auch nicht genug Geld für die Medikamente oder den Arztbesuch.

Wie können sich Menschen schützen?

Ein Moskito-Netz schützt. (Foto: dpa)

Ein Moskito-Netz schützt. (Foto: dpa)

Der beste Schutz ist es, gar nicht erst gestochen zu werden. Die Mücken sind vor allem abends unterwegs, sobald es dämmert und bis zum Sonnenaufgang. Deshalb sollten Menschen in Malariagebieten abends lange Kleidung tragen. Schlafen sollten sie in Räumen mit Fliegengittern vor den Fenstern und in Betten mit Moskitonetzen. Durch die winzigen Löcher können die Mücken nicht hinein. Außerdem wehren bestimmte Sprays Mücken ab. In Räumen und Fahrzeugen mit Klimaanlage ist man geschützt, denn dort ist es den Moskitos zu kalt. Touristen, die in Malaria-Gebiete reisen, können spezielle Medikamente vorbeugend nehmen, damit sie die Krankheit nicht bekommen.

Von Kathy Stolzenbach

Mücken in Europa

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