Die Stechmücke unter der Lupe

Wenn du sie nicht hören würdest, würdest du warscheinlich auch nicht merken, dass sie zusticht. (Foto: dpa)
Wenn du sie nicht hören würdest, würdest du warscheinlich auch nicht merken, dass sie zusticht. (Foto: dpa)

„Zzzzzz“ macht es, ausgerechnet wenn du abends im Bett liegst und schlafen möchtest. Eine Mücke schwirrt um dich herum. Und manchmal sticht sie auch einfach zu. Warum macht sie das eigentlich genau?

Wenn du die Mücke nicht hören würdest, würdest du es wahrscheinlich nicht einmal merken, wenn die Mücke dich sticht. Zuerst sitzt sie ganz still da und geht sicher, dass du sie auch nicht bemerkt hast. Dann ritzt sie mit ihrem rundherum gezackten Stechrüssel deine Haut ein wenig ein und gibt sofort etwas Speichel hinein. Der Speichel betäubt die Stelle, sodass du fast gar nichts spürst – schon gar nicht, wenn du schläfst. Gleichzeitig verdünnt der Speichel das Blut an der Einstichstelle. So verhindert die Mücke, dass das Blut verklumpt und die Wunde sofort wieder verschließt. Außerdem würde das Blut sonst ihren Rüssel verstopfen. Blöderweise reagiert unser Körper auf diesen Stoff allergisch: Die Einstichstelle wird rot, schwillt an und fängt an zu jucken – allerdings erst, wenn die Mücke schon über alle Berge ist.

Nicht jede Mücke will an dein Blut. Erstens stechen nur die Stechmücken. Zweitens stechen von den  Stechmücken nur die Weibchen – und die auch nur vor der Eiablage. Unser Blut enthält nämlich Eiweiß, und das brauchen die weiblichen Mücken, um Eier zu produzieren.

Harmlose Männchen

Ansonsten ernähren sie sich wie die Männchen auch viel lieber von Pflanzensäften. Die Männchen haben einen anderen Rüssel, mit dem sie gar nicht stechen können. Sie sind also völlig harmlos.
Wenn die weibliche Mücke Blut gesaugt hat – sogar mehr, als sie selbst wiegt – legt sie bis zu 400 Eier ab, meistens auf der Wasseroberfläche von Tümpeln, Teichen oder in Regentonnen.  Aus den Eiern schlüpfen Mückenlarven, die an der Wasseroberfläche schweben. Diese verpuppen sich, nach ungefähr drei Wochen schlüpfen die neuen Stechmücken. Besonders viele Mücken gibt es, wenn wir nach vielen Regenfällen Hochwasser haben.
Leider ist es schwer, eine weibliche von einer männlichen Mücke zu unterscheiden. Das Summen der Männchen ist etwas höher als das der Weibchen. So können sich Mückenmännchen und Weibchen auch schon von weitem „erkennen“. Außerdem hat das Männchen buschigere Fühler als das Weibchen.

Schweiss lockt an

Die Mücken finden uns auch im Dunkeln. Sie brauchen dafür nämlich nichts zu sehen. Sie riechen uns. Das Kohlendioxid, ein Stoff, den wir ausatmen, und Milchsäure, ein Stoff in unserem Schweiß, locken die Tiere an. Die meisten Mückenschutzmittel wirken, indem sie diese Gerüche überdecken, sodass die Mücke uns einfach nicht mehr findet – außer, wenn sie zufällig auf uns landet.
Ganz schön lästig, diese Mücken. Da könnte man sich fragen, wozu sie überhaupt da sind? Tatsächlich haben aber auch Mücken ihre Berechtigung. Viele Tiere wie Vögel und Fische ernähren sich nämlich von Stechmücken.

Von Jasmin Krsteski