Wie heißt der Mann vom Reh?

Wie heißt der Mann vom Reh? Hirsch, denkst du jetzt vielleicht. Das stimmt aber nicht. Der Mann vom Reh heißt Rehbock.

Aber das Reh und ihr Mann gehören zu einer großen Tier-Familie, der Hirsch-Familie. Dazu gehören noch rund 50 andere Tierarten, zum Beispiel auch der Rothirsch. Wenn wir in Deutschland vom Hirsch sprechen, meinen wir nämlich oft  den Rothirsch. Aber Rehe und Rothirsche sind zwei unterschiedliche Tierarten. Am deutlichsten unterscheiden sie sich in Größe und Gewicht – ein Hirsch kann zehnmal so viel wiegen wie ein Rehbock.

Aber warum glauben viele Leute, dass Reh und Hirsch zusammengehören? Das liegt vielleicht an dem  Film „Bambi“. Die Geschichte zu „Bambi“ hat vor fast hundert Jahren der Autor Felix Salten aus Österreich geschrieben. Es ging dabei um eine Reh-Familie. Später  kaufte Walt Disney die Geschichte und machte daraus den Zeichentrickfilm. Weil es aber in Amerika keine Rehe gibt, haben die Macher aus dem Reh Bambi einen Weißwedelhirsch gemacht. Die gibt es oft in Amerika. Aber als der Film ins Deutsche übertragen wurde, verwandelte sich  Bambi wieder in ein Rehkitz – der Vater blieb aber weiterhin ein Hirsch.

Rothirsche haben große Geweihe (Foto: dpa)

Rothirsch

• Familie: Hirsche
• Unterfamilie: Echte Hirsche
• Namen: Das Männchen heißt Hirsch, das Weibchen Hirschkuh und das Kind Hirschkalb.
• Heimat: Rothirsche kommen aus Europa, Asien und Nordafrika. Sie wurden in Australien und Argentinien ausgesetzt. Sie mögen Wälder und freie Flächen.
• Aussehen: Rothirsche sind die größten Wildtiere Europas. Sie sind etwa zwei Meter lang, mehr als einen Meter hoch und wiegen bis zu 300 Kilogramm. Die Männchen haben ein   sieben Kilo schweres Geweih. Einmal im Jahr verlieren sie es. Je älter die Tiere sind, desto größer ist es. Im Sommer ist das Fell rot, im Winter grau, die Kälber sind getupft.
• Verhalten: Hirsche leben in Gruppen,  aber Männchen und Weibchen sind getrennt. Die Männchen leben manchmal auch alleine. Bei Gefahr rennen Rothirsche schnell weit weg.
• Nahrung: Rothirsche fressen  Gras, Heu, Laub und  Rinde – und zwar zehn bis 20 Kilo pro Tag.

Männliche Rehe heißen Rehbock – nicht Hirsch (Foto: dpa)

Reh

• Familie: Hirsche
• Unterfamilie: Trughirsche
• Namen: Das Männchen heißt Rehbock, das Weibchen Ricke oder Geiß und das Kind Kitz.
• Heimat: Rehe leben fast überall in Europa, auch bei uns in Deutschland, und sogar im westlichen Teil von Asien. Sie mögen Wälder, aber auch offenere Gegenden.
• Aussehen: Rehe werden etwa 120 Zentimeter lang und  80 Zentimeter hoch. Sie  wiegen ungefähr 25 Kilogramm. Im Sommer hat das Reh rotbraunes Fell, im Winter graubraunes. Die Kitze haben weiße Tupfen. Die Männchen tragen ein kleines Geweih, das 15 bis 20 Zentimeter lang ist.  Einmal im Jahr verlieren sie es.
• Verhalten: Im Sommer sind Rehe alleine unterwegs. Im Herbst schließen sie sich zu Gruppen zusammen.  Wenn Gefahr droht, fliehen sie   mit schnellen Sprüngen und verstecken sich.
• Nahrung: Rehe sind Schleckermäuler. Sie lieben Knospen, junge Triebe  und Kräuter.

Von Angela Sommersberg