Neun Tage in der Höhle

Neun Tage in der Höhle
Der amerikanische Forscher Mark Dickey (M) spricht mit Journalisten, nachdem er aus der Morca-Höhle in der Nähe von Anamur in der Südtürkei geborgen wurde.

In einer Tiefe von über einem Kilometer wurde ein Forscher plötzlich krank. Neun Tage brauchten Höhlenretter, um den Mann wieder nach draußen zu bringen. Eine Höhlenretterin erzählt, worauf sie und ihre Kollegen bei solchen Einsätzen achten müssen.

Istanbul (dpa) – Erleichtert sieht der Höhlenforscher aus. Er liegt
 zwar auf einer Trage und ist schwach. Aber er weiß: Er ist jetzt in
 Sicherheit und Fachleute kümmern sich um ihn. Das war in den
vergangenen Tagen anders.

 Der Höhlenforscher Mark Dickey aus dem Land USA gehört zu einem 
Forschungsteam. Das Team war in einer Höhle des Landes Türkei
 unterwegs. Doch 1250 Meter tief unter der Erde, in der kalten, 
feuchten und dunklen Höhle bekam Mark Dickey eine Magenblutung. «Dann
 wurde es immer schwieriger, bei Bewusstsein zu bleiben, und ich
 erreichte einen Punkt, an dem ich dachte, ich würde nicht überleben»,
berichtete er. 

Schnell war klar: Der Forscher muss aus der Höhle gebracht werden.

Die Retter bei ihrer Arbeit.

Hilfe von Höhlenrettern

Doch selbst hinausklettern konnte er nicht mehr. Er brauchte die
 Hilfe von Höhlenrettern, um wieder ans Tageslicht zu kommen. 

«Wir Höhlenretter kümmern uns um alle Menschen, die in einer Höhle in
 Not geraten, egal ob Forscher oder Leute, die in ihrer Freizeit in 
die Höhle gehen», erklärt Fee Gloning. Sie arbeitet für die Malteser
 Höhlenrettung im Bundesland Baden-Württemberg. Auch in Deutschland
 passieren immer wieder Unfälle in Höhlen. «Die meisten Höhlen haben
 ja keine Treppen oder Licht, wie man es vielleicht aus Schauhöhlen
 kennt. Da kann dann auch ein verstauchter Knöchel dazu führen, dass
 man nicht mehr alleine herauskommt.

Die Rettung war kompliziert.

Verschiedene Arten von Höhlen

»

Zuerst müssen die Retterinnen und Retter schauen, um welche Art von
 Höhle es geht, erklärt Fee Gloning. Schachthöhlen zum Beispiel führen 
tief in die Erde. Dafür brauchen die Retter Ausrüstung, um sich
 abzuseilen. Geht es um eine Wasserhöhle, sind Neoprenanzüge oder auch
Tauchausrüstung gefragt. «Dann schicken wir einen ersten Trupp los,
 am besten auch mit einem Mediziner», erklärt die Fachfrau. Die Helfer 
haben auch ein sogenanntes Heulruftelefon dabei. Damit können sie
 auch ohne Funk oder Handynetz nach draußen kommunizieren. 

So eine Rettungsaktion ist aufwendig. Bei Mark Dickey in der Türkei 
dauerte sie besonders lang. Es mussten sogar Gänge in der Höhle
 gesprengt werden, um ihn dort hindurch zu transportieren. Nach neun
Tagen aber war es am Dienstag so weit: Die Höhlenretter brachten den 
Forscher nach draußen.

1 Comment

  1. Hoffentlich geht’s im bald wieder gut.

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