Muscheln, Münzen, Papierscheine

Muscheln, Münzen, Papierscheine
Foto: Tobias Hase/dpa

Du möchtest dir ein Brötchen kaufen oder ein Paar Schuhe? Kein Problem – jedenfalls solange du oder deine Eltern genügend Geld dafür habt. Aber was haben die Menschen vor langer, langer Zeit gemacht, wenn sie etwas brauchten? Als es noch kein Geld gab, mussten sie einfach hoffen, dass sie mit jemandem tauschen konnten.

Das Problem dabei: Man musste dafür natürlich den richtigen Tauschpartner finden, der genau das brauchte, was man selbst anbieten konnte. Wenn also jemand zum Beispiel mehr Getreide hatte, als er essen konnte, aber kein warmes Fell für den Winter, musste er jemanden finden, der ein Fell übrig hatte, und selbst nicht genug Getreide hat. Das funktionierte natürlich nicht immer.

Foto: Heiko Wolfraum.

Auch Muschelschalen können wertvoll sein

Deshalb dachten die Menschen darüber nach, ein Tauschmittel zu erfinden, das ausnahmslos jeder annimmt. Es musste etwas sein, was nicht schnell verdirbt und nicht überall jederzeit zu finden war. Archäologen haben Muschelschalen, Schneckengehäuse und Feuersteine aus der Zeit von vor vielen tausend Jahren gefunden, mit denen die Menschen damals bezahlt haben. Dafür reihten sie sie auf Schnüre auf. Diesen Tauschhandel hat es auf der ganzen Welt gegeben. Erfunden hat ihn also keine bestimmte Person.

Ein 6000 Jahre alter Feuerstein. Foto: Peter Endig/dpa

Virtuelles Bezahlen ohne Münzen und Scheine

Muscheln und Feuersteine sind aber doch gar nicht so wertvoll, denkst du jetzt vielleicht. Aber eigentlich ist es mit unserem Geld ja gar nicht anders. Den Wert hat das nämlich auch nur, weil wir es ihm selbst geben. Viele Geschäfte heute werden ja sogar ganz ohne Bargeld gemacht. Der Wert wird dem einem Konto abgebucht und einem anderen gutgeschrieben – es existiert also nur virtuell und man tauscht keine Münzen und Scheine aus.

Goldbarren. Foto: EPA/HUGO PHILPOTT

Stempel geben Münzen ihren Wert

Als die Menschen in Europa schließlich Gold und Silber entdeckten, begannen sie, diese Edelmetalle als Zahlungsmittel zu verwenden. Dafür hackten sie sie in Stücke. Um zu wissen, wie viel so ein Stück Gold wert war, musste man es allerdings erst abwiegen. Die ersten Münzen wurden dann in Lydien geprägt, der heutigen Türkei. Und das schon rund 700 Jahre, bevor Jesus geboren wurde.

Diese Münzen hatten immer das gleiche Gewicht. Der Stempel sollte eine Garantie dafür sein, dass sie einen bestimmten Wert hatten. Diese Zahlungsweise verbreitete sich immer weiter. Auch die Römer übernahmen sie. In Köln beispielsweise wurden viele Münzen aus der Römerzeit gefunden.

Foto: Tobias Hase/dpa

Geld aus Papierscheinen setzt sich durch 

Erst viel später kam auch das Papiergeld dazu. Vor rund 400 Jahren begannen die Menschen nämlich, ihre Münzen zu Banken zu bringen, die sie für sie sicher verwahren sollten.

Als Beweis dafür, wie viele Münzen sie dorthin gebracht hatten, bekamen sie eine Banknote – einen Zettel, auf dem der Wert vermerkt war. Wie sich herausstellte, war dieses Papier viel praktischer als Münzen, weil es viel leichter war. Darum setzte es sich als Zahlungsmittel durch.

Von Jasmin Krsteski