Ausdauer, Kraft, Koordination

Ausdauer, Kraft, Koordination
Viel Bewegung ist gut für die Gesundheit. Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Sport ist gesund. Experten sagen, Kinder und Jugendliche sollten sich mindestens 90 Minuten am Tag bewegen. Aber warum eigentlich? Was passiert im Körper, wenn wir laufen, tanzen oder Fußballspielen?

Wenn wir Sport treiben, muss unser Körper arbeiten. „Der Kopf steuert die Bewegung, unsere Muskeln sind das Gerüst, wie die Karosserie beim Auto. Und unser Herz ist der Motor“, sagt Christine Graf vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Deutschen Sporthochschule in Köln. Das ist zwar anstrengend und erst einmal eine Belastung für unseren Körper. Aber dass wir uns bewegen ist trotzdem wichtig, damit wir gesund bleiben: „Ein Auto würde verstauben, wenn es nur in der Garage stünde und würde irgendwann nicht mehr anspringen“, sagt die Sportmedizinerin.

Na klar, auch auf dem Spielplatz toben ist Bewegung. Und die ist gesund. Foto: Robert Schlesinger/dpa-Zentralbild/dp

Sport hilft, schlank zu bleiben

Jede Bewegung verbraucht Energie, so wie ein Auto beim Fahren Benzin verbraucht. „Je doller wir uns anstrengen, desto mehr Benzin verbrauchen wir“, erklärt Christine Graf. Energie nehmen wir in Form von Kohlenhydraten, also Zuckermolekülen, und Fetten zu uns. Verbrauchen wir mehr Energie, als wir dem Körper durch unsere Nahrung geben, geht er an unsere Fettreserven und holt sich von dort, was er braucht – wir werden schlanker. Nehmen wir mehr zu uns, nehmen wir zu. Wenn wir Sport machen, verbrauchen wir mehr Energie, als wenn wir nur rumsitzen. Wer mit Sport seine Muskeln aufbaut, verbraucht sogar in Ruhe etwas mehr Energie, weil Muskeln mehr Kraftstoff benötigen als andere Teile unseres Körpers. Sport kann uns also dabei helfen, nicht zu dick zu werden – außer, wir essen danach gleich eine Tüte Chips.

Foto: Maria Berentzen/dpa

Ausdauer trainieren

Unser Blut transportiert Sauerstoff und Nährstoffe durch unseren Körper. Wenn wir körperlich aktiv werden, schickt unser Hormonsystem Botenstoffe los, damit unser Herz häufiger schlägt und das Blut rascher durch den Körper pumpt. Auch unsere Atmung geht schneller. Die Muskeln können deshalb besser mit Energie und Sauerstoff versorgt werden, die sie für den Sport benötigen. Wer viel und regelmäßig Sport macht, dessen Herz ist kräftiger und muss nicht mehr so viel arbeiten, um die gleiche Menge Blut durch den Körper zu pumpen. „Wenn wir unsere Ausdauer trainieren, kommen wir mit der gleichen Menge Benzin weiter als vorher“, erklärt Christine Graf. Dadurch sinkt außerdem das Risiko für bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck.

Schwitzen hilft dem Körper, sich abzukühlen. Foto: Marc Müller dpa

Warum wir schwitzen

Eine Wirkung von Sport merkst du schnell, wenn du dich anstrengst: Du beginnst zu schwitzen. Aber warum eigentlich? Der Körper tut das, damit du nicht überhitzt. Beim Sport erwärmt er sich nämlich, weil er arbeitet. Das ist auch wichtig, damit deine Muskeln weicher werden und du keine Zerrung bekommst. Zu heiß darf es dir aber auch nicht werden. Deshalb schwitzt du. Denn dann verdunstet die Flüssigkeit auf deiner Haut und kühlt deinen Körper ab. Beim Schwitzen verlierst du Wasser und Mineralstoffe. Deshalb solltest du während und nach dem Sport genug trinken.

Sport ist gut fürs Denken

Bei Bewegung wird das Gehirn mit Blut und viel Sauerstoff versorgt – Sport ist also sogar gut für deine Gedächtnisleistung! Außerdem haben Forscher herausgefunden, dass er uns hilft, Stress abzubauen und uns besser zu fühlen, wenn es uns mal nicht so gut geht. Auch unser Immunsystem wird durch regelmäßige körperliche Anstrengung gestärkt: wir werden weniger häufig krank. „Unser Muskelsystem spricht sozusagen mit den anderen Systemen in unserem Körper“, erklärt Sportmedizinerin Christine Graf. „Das ist wie bei Dominosteinen. Wenn es ihm gut geht, geht es auch den anderen Systemen besser.“ 

Foto: Roland Holschneider dpa

Mehr Muckis

Wer Krafttraining macht, also beispielsweise Gewichte hebt, wird muskulös. Man sagt häufig, er hat dann „mehr Muskeln“. Das stimmt eigentlich nicht, denn wer muskulös ist, hat nicht mehr Muskeln, sondern kräftigere Muskeln – und das sieht man eben auch von außen.

Welcher Sport ist der richtige?

Das Beste für den Körper ist es, sowohl die Ausdauer zu trainieren als auch die Kraft und die Koordination. Ein Ausdauersport ist zum Beispiel Laufen, Kraftsport Gewichtheben und die Koordination trainierst du beim Tennis oder Fußball, aber auch beim Tanzen. Viele Sportarten vereinen das alles in sich. „Es gibt nicht den idealen Sport“, sagt Christine Graf von der Sporthochschule. „Am besten macht man das, was einem am meisten Spaß macht.“

Foto: Daniel Karmann/dpa

Auch wichtig: Erholung

Bewegung ist gut, aber den ganzen Tag Sport treiben sollten wir nicht. Nach dem Sport muss sich unser Körper erholen. Das bedeutet aber nicht, dass du nun ein Schläfchen halten musst. Dein Körper regelt das von ganz allein. Die Muskeln haben viel gearbeitet und dabei Stoffe produziert, die nun abtransportiert werden müssen.

Von Jasmin Krsteski