Eine Krähe als Haustier

Eine Krähe als Haustier
Bei Frau Lorenz bekommt Hackie Nüsse, Katzenfutter und manchmal auch ein Ei. (Bilder: dpa)

Hackie ist ein ungewöhnliches Haustier. Es hopst durch die Tierarzt-Praxis. Es pickt an einer Kaffeetasse herum und schubst einen Bleistift auf den Fußboden. Dann flattert Hackie hinterher, um den Stift genau zu untersuchen. Hackie ist eine Krähe. Genauer gesagt, eine Nebelkrähe.

Tierärztin Renate Lorenz mit Eichelhäher Hans

Tierärztin Renate Lorenz mit Eichelhäher Hans

„Hackie wohnt schon viele Jahre hier“, sagt Tierärztin Renate Lorenz. Immer wieder kommen Leute mit Tieren in die Praxis, die sie irgendwo gefunden haben. „Eichhörnchen und Igel haben wir schon viele aufgepäppelt. Und ein paar Krähen waren auch schon dabei.“

Gerade leben drei Nebelkrähen bei Renate Lorenz in Berlin. Beim Futter sind die Vögel nicht wählerisch. Bei Frau Lorenz bekommen sie Nüsse, Katzenfutter und manchmal auch ein Ei.

Die Krähe Hackie sieht lustig aus, wenn sie durch die Praxis flattert. Manchmal pickt sie an den Büchern im Regal herum. Oder sie macht sich an den Schnürsenkeln eines Schuhs zu schaffen.

„Diese Tiere sind unheimlich klug“, sagt Renate Lorenz. „Sie benutzen Stöckchen als Werkzeuge, können sich Dinge merken und sogar Geräusche von anderen Vögeln nachmachen.“ Wenn ihnen langweilig ist, machen sie auch Quatsch.

„Im Winter habe ich meine Krähen schon beim Rodeln beobachtet“, erinnert sich die Tierärztin. „Die haben sich auf den Bauch gelegt und sind auf dem Schnee geschlittert.“ Krähen, die im Schnee spielen? So richtig Angst einflößend klingt das ja wohl nicht.

Von dpa