Vom Tierheim ins Weiße Haus

Vom Tierheim ins Weiße Haus
1994, Katze Socks des damaligen Präsidenten Bill Clinton. Foto: Marcy Nighswander/AP/dpa

Heute wird Joe Biden als neuer Präsident der USA vereidigt. Das bedeutet auch: Der 78-Jährige zieht um. Und zwar ins Weiße Haus in Washington. Dort wohnen alle Präsidenten der USA. Doch Joe Biden zieht nicht alleine um: Seine Frau Jill kommt mit und auch seine beiden Hunde Champ und Major! Das ist nicht ungewöhnlich – auch viele andere Präsidenten hatten Haustiere. Nur der letzte Präsident Donald Trump hatte keine.

Joe Biden freut sich, weil er zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Auch in Deutschland finden das eine Menge Leute gut. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa

Joe Biden

Der neue Präsident hat zwei Schäferhunde. Champ ist der ältere der beiden, er ist ein Männchen und schon gut zwölf Jahre alt. Es heißt, Joe Biden hätte seiner Frau Jill versprochen, nach der Wahl 2008 einen Hund zu kaufen. Damals wurde Joe Biden der Stellvertreter von Präsident Barack Obama. Den Namen Champ hat Joe Biden wohl zusammen mit seinen Enkelinnen ausgesucht. Der jüngere Hund heißt Major. Er war als Welpe im Tierheim. Familie Biden nahm Major zuerst als Pflegehund auf und adoptierte ihn einige Monate später. Major zieht also vom Tierheim ins Weiße Haus ein – ein toller Aufstieg!

Der Präsident spielt auch gerne mit seinen Hunden, dabei hat er sich vor wenigen Monaten sogar am Fuß verletzt. Über seine Haustiere sagte Joe Biden einmal: „Wenn ich mit Champ und Major zusammen bin, lebe ich einen Moment lang im Jetzt.“

2009, Präsident Barack Obama mit seinem Hund Bo und seinen Töchtern Malia (l) und Sasha Obama. Foto: Ron Edmonds/AP/dpa

Barack Obama

Auch Barack Obama hatte seinen Töchtern versprochen, dass sie einen Hund bekommen würde, wenn er die Wahl gewinnt. Schließlich mussten die beiden Mädchen ihre Heimatstadt verlassen und mit ins Weiße Haus ziehen. Einige Zeit später zog Hund Bo ein. Er ist ein Portugiesischer Wasserhund und deswegen gut für Menschen geeignet, die Hundehaare nicht so gut vertragen – so wie Tochter Malia. Ein paar Jahre später bekam der Hund mit dem gelockten Fell eine Freundin: Sunny.

1996, Hillary und ihr Mann, Präsident Bill Clinton mit Katze Socks. Foto: Ruth Fremson/AP/dpa

Bill Clinton

Zusammen mit Bill Clinton zog im Jahr 1993 eine Katze ins Weiße Haus ein: Socks war ein schwarzer Kater mit weißen Pfoten – deswegen der Name „Socke“. Die Tochter von Bill und Hillary Clinton hatte den Kater gefunden und aufgenommen. Später bekam die Familie noch einen Hund: Buddy. Leider verstanden sich Buddy und Socks nicht gut. Bill Clinton soll einmal so etwas gesagt haben wie: Einen Streit zwischen den beiden Tieren zu schlichten, sei ähnlich schwierig wie Frieden in verfeindeten Gebieten auf der Welt zu bekommen. Trotzdem bekamen die Tiere oft Briefe von Kindern. Bill Clintons Frau Hillary veröffentlichte die Briefe später in einem Buch.

Noch mehr Präsidenten

Und noch viel mehr Präsidenten hatten Tiere: Millie, die Hündin von George Bush Senior brachte im Weißen Haus sogar sechs Welpen zur Welt. Das war im Jahr 1989. Präsident John F. Kennedy bekam im Jahr 1961 den Hund Pushinka geschenkt. Das Besondere: Das Geschenk kam vom Regierungschef der Sowjetunion. Und die beiden Staaten USA und Sowjetunion waren damals sehr verfeindet.

Es lebten sogar exotische Tiere im Weißen Haus. Ein Präsident soll angeblich ein Krokodil gehalten haben – ein anderer zwei junge Tiger. Die Tiere zogen dann aber in einen Zoo um.

Die Amtseinführung

Zweieinhalb Monate ist es schon her, dass die Menschen in den USA Joe Biden als neuen Präsidenten gewählt haben. Trotzdem findet die offizielle Amtseinführung erst heute statt. Auf Englisch heißt sie „Inauguration“. Dass das so lange dauert, hat mit dem komplizierten Wahl-System in den USA zu tun.

Die Amtseinführung ist eine feierliche Zeremonie, bei der Joe Biden einen Eid leistet. Der neue Präsident schwört dann, dass er das Amt ordentlich ausführen wird und die Verfassung der USA wahren, schützen und verteidigen wird.

Von Angela Sommersberg