Salat, Tofu, Eier

Salat, Tofu, Eier
Benno isst kein Fleisch. Der Zwölfjährige ist Vegetarier. Foto: privat/dpa

Auf Bennos Brot kommen keine Salamischeiben, keine Fleischwurst und kein Schinken. Stattdessen belegt der Zwölfjährige seine Brote mit Tomate, Salat oder Ei. Benno ist Vegetarier. Und das schon ziemlich lange.

Benno isst kein Fleisch, sondern lieber Gemüse und andere Dinge. Foto: privat/dpa

Wie hat es angefangen?

„Ab der zweiten Klasse habe ich ganz aufgehört, Fleisch zu essen“, sagt Benno. Mittlerweile geht er in die sechste Klasse. Schon seit dem Kindergarten isst Benno weniger Fleisch. In der Kita gab es damals nämlich mittags mal Hähnchenkeulen. „Da hatte ich ein Stück Muskel im Mund und das fand ich eklig“, sagt Benno.

Was ist problematisch?

Über die Tiere hat er sich damals noch nicht so viele Gedanken gemacht. Das kam dann später dazu. Heute sagt er: „Die riesengroßen Schlachthöfe, auf denen viele Tausend Tiere am Tag geschlachtet werden, das finde ich echt schlimm.“

Vegetarier essen zwar kein Fleisch. Trotzdem haben sie eine große Auswahl bei Lebensmitteln. Foto: Christoph Soeder/dpa

Wie viele Kinder sind Vegetarier?

Wie viele Kinder sich in Deutschland so wie Benno vegetarisch ernähren, können Experten nicht genau sagen. Sie schätzen aber, dass es wenige sind. Von Bennos Freunden ist nur einer Vegetarier. „Aber das ist nicht so wichtig, das ist deren Entscheidung. Doof finde ich allerdings, wenn man zu jeder Mahlzeit Fleisch isst“, sagt Benno.

Wie isst Bennos Familie?

In seiner Familie gibt es etwa bei jeder fünften Mahlzeit Fleisch. Seine kleine Schwester und seine Eltern ernähren sich nicht vegetarisch. „Wir suchen dann nach Ersatz für mich – bei Lasagne kriege ich zum Beispiel statt Hackfleisch Tofu-Stückchen in die Soße“, sagt Benno. Oft isst die ganze Familie vegetarisch. Dann gibt es zum Beispiel Rührei, Kartoffelbrei, Salat und Gemüse.

Was fehlt Benno?

Benno weiß, dass er gut auf seine Ernährung achten muss. Er lässt sich sogar einmal im Jahr untersuchen. Denn: „Fleisch ist ein guter Lieferant für Eisen und Zink“, sagt Ernährungsexpertin Silke Restemeyer. Diese Nährstoffe muss sich Benno woanders holen. Eisen etwa aus Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Spinat oder Feldsalat. Und Zink etwa aus Käse, Milch, Nüssen und Eiern, sagt Silke Restemeyer.

Ist das okay für Kinder?

Sie geht davon aus, dass sich auch Kinder gut vegetarisch ernähren können. „Eine vegetarische Ernährung ist für Kinder nicht ungesund, wenn man weiß, worauf es ankommt“, sagt auch die Wissenschaftlerin Mathilde Kersting. Dazu gehöre, dass auch in den Schulküchen gut ausgebildete und geschickte Köche arbeiten. Sie sollten darauf achten, dass sich vegetarische Kinder nicht benachteiligt fühlen, findet die Expertin.

Benno sieht das genauso. Er sagt: „Ich fände es gut, wenn es in der Schule statt Beilagen anständige Alternativen für Vegetarier geben würde.“

Was sind Veganer?

Manche Leute essen gar keine Produkte von Tieren, also auch keine Eier, keine Milch, keinen Käse und keinen Honig. Man nennt sie Veganer. Wenn Kinder sich so ernähren, können ihnen wichtige Nährstoffe wie Eiweiß oder Vitamin B12 fehlen. Das lässt sich häufig nur mit künstlich hergestellten Mitteln ausgleichen.

Je weniger abwechslungsreich ein Kind isst, desto größer ist die Gefahr, dass ihm Nährstoffe fehlen, sagt die Ernährungsexpertin Silke Restemeyer. Eine vegane Ernährung empfiehlt sie für Kinder nicht – vegetarisch sei aber okay.

Von Katharina Heimeier (dpa)