Geld für viele Klicks

Geld für viele Klicks
Viele Leute hören Musik über Streaming-Dienste. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Jeden Monat ein bisschen Geld zahlen und dafür alle Musik der Welt hören können: Das klingt nach dem Traum aller Musik-Fans. Möglich machen das verschiedene Plattformen im Internet. Man nennt sie auch Streaming-Dienste.

Viele Leute hören Musik über die Plattform Spotify. Foto: Mikko Stig/Lehtikuva/dpa

Vielleicht nutzt ihr sie in deiner Familie auch. Apps, mit denen man Musik streamen kann, heißen zum Beispiel Spotify, Deezer oder Apple Music. Aber wie genau funktioniert das eigentlich? Und was halten die Musikerinnen und Musiker davon?

Wie funktioniert das?

Ein Mitarbeiter der Firma Spotify erklärt: Die Musik von Bands und Musikern wird an die Plattform übermittelt. Für etwa zehn Euro im Monat kann man sich die Musik unbegrenzt anhören. Oder man bezahlt nichts – und hört sich dafür ab und zu Werbung an. Denn die Firma verdient auch Geld daran, dass andere Unternehmen auf Spotify Werbung für sich machen. Und noch jemand verdient Geld: Ein Teil der Einnahmen von Spotify kommt am Ende wieder bei den Bands und Musikern an.

Verena Roth und Florian Erlbeck sind zusammen Die Muckemacher. Foto: Katharina Köhler/dpa

Wie finden Musiker das?

Verena Roth und Florian Erlbeck machen als „Die Muckemacher“ Musik für Kinder und Erwachsene. Florian Erlbeck findet: „Spotify ist eine tolle Plattform, um viele Leute zu erreichen.“ Denn: „Wenn du einen bestimmten Geschmack hast, wird dir ein ähnlicher Künstler vorgeschlagen.“ So könne man gut neue Musik entdecken. Auch unbekannte Bands hätten also die Chance, gehört zu werden. Und wem die Musik im Internet gefällt, der kommt vielleicht auch zum Konzert.

Was ist das Problem?

Die Muckemacher freuen sich, dass viele Leute ihre Musik auf verschiedenen Plattformen anhören. Sie sehen aber auch ein Problem. Denn mit solchen Diensten genug Geld zu verdienen, ist schwierig. Wie viel Geld Musiker genau bekommen, ist je nach Plattform verschieden. Außerdem geht das Geld oft erst über Umwege an die Künstler. Wie das genau läuft, erklären wir im Kasten.
Insgesamt gilt jedoch: Wenn sich jemand ein Lied anhört, bekommen Musiker dafür häufig weit weniger als einen Cent. Es kann also sein, dass ein Lied mehrere Hundert Mal abgespielt werden muss, um damit einen Euro zu verdienen. Verena Roth findet: Im Vergleich zu einer CD sei das viel zu wenig. Eine CD kostet ungefähr 15 Euro.

Wie viel Geld bekommt man?

Die Muckemacher haben zwar längst nicht so viele Hörer wie die ganz großen Stars. Wenige sind es aber auch nicht: In den vergangenen Jahren sei ihre Musik schon über 500 000 Mal auf Spotify angehört worden, sagen sie. Trotzdem bekämen sie pro Monat nur etwas mehr als acht Euro. „Ich könnte mir für das Geld also nicht mal ein Abo bei Spotify leisten“, sagt Florian Erlbeck.
Um von ihrer Musik leben zu können, brauchen sie also noch andere Einnahmen, zum Beispiel durch Konzerte – und das ist wegen des Coronavirus gerade ja auch nicht möglich.

Von Katharina Köhler (dpa)