Hallo Loha!

Hallo Loha!
Kleine Pandas werden auch Rote Pandas genannt. Foto: Tierpark Berlin/dpa


Loha kann schon fast genauso gut klettern wie ihre Mama. Dabei ist sie nicht mal ein Jahr alt. Mit braunem Flaum und noch blind kam sie vergangenes Jahr im Tierpark Berlin auf die Welt. Heute sieht sie mit ihrem rotbraunen Fell ihrer Mutter Shine zum Verwechseln ähnlich. Dürfen wir vorstellen: Loha ist ein Roter Panda.

Ein Kleiner Panda klettert durch das Gehege im Tierpark Berlin. Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Was ist das für ein Tier?

Wie ein Panda sieht Loha nicht aus. Tatsächlich haben die Roten Pandas mit den schwarz-weißen Großen Pandas nicht viel zu tun. Bei uns heißen sie nur so, weil sie wie Pandas Bambus fressen. Der Name Panda stammt aus dem Land Nepal in Asien und bedeutet so viel wie Bambus-Esser.

Wie heißen die Tiere noch?

Rote Pandas haben aber noch weitere Namen: Kleiner Panda oder auch Katzenbär. Ein bisschen wie ein Mix aus Katze und Waschbär sehen die Tiere schon eher aus. Im Englischen haben die Tiere einen Namen, den wir aus der Computerwelt kennen: Firefox. So heißt auch ein Programm, mit dem man im Internet surfen kann. Übersetzt bedeutet das Feuerfuchs.

Der Kleine Panda Loha im Tierpark Berlin. Foto: Tierpark Berlin/dpa

Wo kommen Rote Pandas her?

„In der Wildnis findet man Rote Pandas zum Beispiel im Norden Indiens, in den Wäldern des Himalayas oder in China“, sagt der Fachmann Florian Sicks. Dort haben sie sich hervorragend an ihre Umgebung angepasst. „Andere Tiere können sich überhaupt nicht von Bambus ernähren“, erklärt der Experte. „Doch der Kleine Panda schafft das.“ Das Tier hat besondere Bakterien in seinem Darm, die den Bambus teilweise verwerten können.

Was fressen sie noch?

Die Vorfahren der Roten Pandas haben keinen Bambus gefressen. Ihr Gebiss verrät: Die Tiere haben sich erst im Laufe der Zeit darauf eingestellt, Pflanzen zu fressen. Ihre Vorfahren waren Raubtiere. Fachleute ordnen die Roten Pandas heute noch den Raubtieren zu. Tatsächlich futtern die Katzenbären nicht nur Bambus. Neben Wurzeln und Beeren fangen sie ab und an eine Maus oder fressen Vogeleier.

Wie leben die Tiere?

Denn sonderlich viel Energie steckt in den Bambuspflanzen nicht. Daher sind Rote Pandas sehr gute Energiesparer. „Sie bewegen sich wenig und schlafen viel“, sagt Florian Sicks. Oft halten sie sich deshalb hoch in den Bäumen versteckt. Außerdem sind sie manchmal nachts aktiv, damit sie nicht so schnell entdeckt werden.

Weil sich die Tiere so schwierig beobachten lassen, haben Naturforscher lange Zeit nicht viel über Rote Pandas gewusst. Heute wissen wir: Es gibt sogar zwei Arten. Eine hat ein rotes, eine ein etwas helleres Gesicht.

Wie geht es den Tieren?

Leider nicht so gut. Denn es gibt immer weniger Rote Pandas auf der Welt. Das liegt daran, dass Menschen Wälder abholzen, um Felder, Straßen und Siedlungen zu bauen. So wird der Lebensraum der Roten Pandas zerstört. Außerdem werden die Katzenbären gejagt, denn ihre Pelze sind kostbar.

Was tut man dagegen?

Forscher wollen die Roten Pandas schützen. Sie haben Tiere in der Natur mit Sendern versehen. So können sie herausfinden, in welchen Wäldern die Tiere sich aufhalten. Diese Gegenden versuchen die Wissenschaftler besser zu schützen.

Auch in Zoos kann man Rote Pandas mittlerweile häufiger sehen. Denn dort klappt es mit der Zucht immer besser – wie etwa mit Loha in Berlin. Dort gab es lange keinen Nachwuchs bei den Roten Pandas.

Von Philipp Brandstädter (dpa)