Waschen Waschbären immerzu?

Waschen Waschbären immerzu?

Man könnte meinen, dass Waschbären ganz besonders reinlich wären. Denn wenn sie mit ihren Pfoten am Flussufer herumwühlen, wirkt das, als spülten sie Geschirr. Tatsächlich wälzen sie aber Steine, um darunter Futter wie etwa Schnecken zu finden. Oder sie bewegen mit ihren Vorderpfoten geschickt ihre Beute hin und her und überprüfen so ihre Nahrung.

Der schlechte Ruf des Waschbären

Niedlich ist er ja, der Waschbär. Trotzdem hat das Wildtier in Deutschland bei vielen Leuten keinen guten Ruf. Einige Wildtier-Experten sagen, dass Waschbären eine Gefahr für andere Tiere seien. Zum Beispiel für bestimmte Vögel. „Der Waschbär kann sehr gut klettern und plündert die Vogelnester“, erklärt etwa der Wildtier-Experte Andreas Kinser. Dabei macht der Waschbär keinen Unterschied zwischen Vögeln, die es häufig gibt und solchen, die selten sind. Andere Fachleute aber sagen: Der Waschbär schädigt andere Arten nicht so, dass es gefährlich wäre. Ärger machen die Waschbären vielen Menschen in der Stadt. „Dort, wo der Wald in die Vororte übergeht, werden die Waschbären von den Essensresten angelockt“, erklärt Andreas Kinser. Besonders im Winter, wenn das Futter knapp wird, wühlen Waschbären in Mülltonnen herum und schmeißen sie oft auch um. Außerdem nisten sie sich gern in Dachböden ein und richten dort Schaden an. In manchen Städten hat man sich schon damit abgefunden, mit dem Waschbären zu leben. Dort versuchen sich die Leute nur noch vor dem Schaden zu schützen, den die Tiere anrichten können. Zum Beispiel mit Elektro-Zäunen, Gittern und anderen Hindernissen. So können Waschbären nicht in die Häuser klettern. Und Mülltonnen werden eben sicher abgeschlossen.

Wie der Bär nach Deutschland kam

Waschbären stammen aus Amerika. Vor rund einhundert Jahren haben Menschen diese Tiere auch nach Deutschland gebracht. Waschbären wurden etwa in Farmen gehalten. Von dort entwichen Tiere. Außerdem wurden Waschbären auch absichtlich in freier Natur ausgesetzt. So breiteten sie sich rasch in fast ganz Deutschland aus.
Waschbären übernachten gern in Erdhöhlen, Baumhöhlen und Fuchs-Bauten. Aber nicht nur dort. Die Tiere haben gelernt, dass sie auch in der Stadt Futter und Verstecke finden können.

Von dpa