Mit Schweinefleisch geht es los

Mit Schweinefleisch geht es los
Wie Schweine vor der Schlachtung gehalten wurden, soll bald auf dem Fleisch gekennzeichnet sein. Foto: Sina Schuldt/dpa

Auf Eierkartons steht schon lange, wie die Hühner gehalten werden. So eine Kennzeichnung soll nun auch für Fleisch verpflichtend werden. Sie soll auch helfen, die Tierhaltung zu verbessern. Doch nicht alle glauben, dass das klappen wird.

Wie wurde dieses Tier gehalten? Wer Fleisch kauft oder isst, stellt sich dabei vielleicht diese Frage. „Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wissen, was sie essen“, sagt eine Politikerin. Deswegen hat der Bundestag über die Einführung eines neuen Logos entschieden. Es soll zeigen, wie ein Tier vor der Schlachtung gehalten wurde.

Ein neues Gesetz soll erreichen, dass Schweine artgerechter gehalten werden. Foto: Sina Schuldt/dpa

Wie war es bisher?

Bereits seit einigen Jahren kennzeichnen Supermärkte viele Fleischpackungen mit der Haltungsform. Allerdings war diese Kennzeichnung bislang freiwillig. Das soll sich beim neuen Logo ändern. Es soll zur Pflicht werden. Als Vorbild gelten Eier. Seit fast 20 Jahren gibt es dafür eine Kennzeichnungspflicht. „Damals wurde im Supermarkt für alle erkennbar, wie Hühner gehalten werden“, sagt die Politikerin. Der Anteil von Eiern aus Käfighaltung sei damit zurückgegangen.

Was kommt nun?

Mit dem neuen Pflichtlogo muss zunächst nur frisches Schweinefleisch gekennzeichnet werden. Dabei soll zwischen fünf Stufen der Tierhaltung unterschieden werden: Stall, Stall+Platz, Frischluftstall, Auslauf/Weide und Bio. So erkennt man: Hatte das Schwein vor der Schlachtung nur wenig Platz im Stall oder mehr als vorgeschrieben? War es an der frischen Luft und hatte Auslauf? Auch für das Fleisch anderer Tierarten soll das Logo in den kommenden Jahren gelten.

Wie Schweine vor der Schlachtung gehalten wurden, soll bald auf dem Fleisch gekennzeichnet sein. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Was ist das Ziel?

Das Logo soll den Menschen zeigen, was genau sie kaufen. Im besten Fall läuft es ähnlich wie bei den Eiern: Mehr Menschen entscheiden sich für das Produkt aus den oberen Haltungsstufen. Das führt dazu, dass mehr davon hergestellt wird und sich die Tierhaltung verbessert. Landwirte, die ihre Haltung tiergerechter machen wollen, sollen dafür Hilfe in Form von Geld von der Regierung bekommen.

Welche Kritik gibt es?

Das Gesetz wird zum Beispiel von einigen Tierschützerinnen und Tierschützern kritisiert. Der deutsche Tierschutzbund etwa findet: Die unteren Stufen sind nicht tiergerecht. Wenn sie auf dem Logo dargestellt seien, würden viele Menschen das aber denken. Der Tierschutzbund ist dafür, dass es diese Haltungsformen in Zukunft nicht mehr geben darf. (dpa)