Hund hilft wilden Tieren

Hund hilft wilden Tieren
Im April soll die Hündin nach Südafrika reisen. Foto: Andreas Arnold/dpa

Hündin Kutiva trainiert in Deutschland für ihren Einsatz tausende Kilometer weit weg. Denn ab dem kommenden Jahr soll die Hündin dort helfen, wilde Tiere zu schützen.

Die Hündin legt sich auf den Boden. Sie hat etwas erschnüffelt! Jetzt schaut sie zu hoch zu ihrem Trainer, um ihm ein Zeichen zu geben. So haben es Trainer Matthias Klein und Hündin Gooods Kulava Kutiva gemeinsam geübt. Seit Monaten trainieren der Polizist und die Hündin mit dem langen Namen im Bundesland Hessen zusammen. Denn Kutiva soll im Frühjahr einen wichtigen Job anfangen.

Matthias Klein und Perdita Lübbe-Scheuermann arbeiten mit Hündin Kutiva, damit sie für ihren Einsatz vorbereitet ist. Foto: Andreas Arnold/dpa

Dafür reist die Hündin Tausende Kilometer mit dem Flugzeug in ein anderes Land: nach Südafrika. Hier leben unter anderem Löwen, Elefanten, Zebras und Nashörner. Urlauber fahren extra hierher, um die wilden Tiere in den Nationalparks zu beobachten. Doch nicht alle Menschen haben gute Absichten. Die Tiere ziehen auch Wilderer an. Diese Leute töten zum Beispiel Nashörner, um anschließend deren Horn zu verkaufen. Das ist verboten, passiert aber hunderte Male im Jahr.
Dagegen soll Kutiva etwas tun.

Es den Wilderern schwer machen

„Die Hündin soll nach Nashorn-Horn, Elfenbein, Munition, Waffen und Schuppen von Schuppentieren suchen“, erklärt Perdita Lübbe-Scheuermann. Die Hundetrainerin hat das Projekt „Rettet das Nashorn» ins Leben gerufen. Sie hat schon mehrere ausgebildete Hunde nach Südafrika geschickt.

Die Hunde arbeiten an den Toren zu den Nationalparks. Sie schnüffeln dort Autos ab, die in die Parks hineinfahren oder hinausfahren. So soll es Wilderern schwerer gemacht werden, ihre Beute aus den Parks zu schmuggeln. Die Hoffnung dahinter: Je schwieriger es wird, desto weniger Wilderei gibt es.

Bis es für Kutiva soweit ist, muss sie noch weiter trainieren. Im Alter von etwa einem Jahr hatte sie damit begonnen. „Die Hündin ist jung und sensibel. Wenn man da zu viel Druck aufbaut, hört sie auf zu suchen“, erzählt Trainer und Polizist Matthias Klein. Hunde-Profi Perdita Lübbe-Scheuermann ergänzt: „Sie ist einfach auch sooo neugierig. Dann denkt sie: ‘Huch, da habe ich was gehört, ich bin mal kurz weg!’ Sie ist ein wilder Vogel, und das braucht Geduld.“

Kutiva hat etwas erschnüffelt! Foto: Andreas Arnold/dpa

Langes Training

Doch Neugier und Verspieltheit sind wichtig, um aus einem Hund einen Spürhund zu machen. „Wir haben mit einfachen Boxen angefangen», berichtet Matthias Klein. „Da kommt ein Geruchsträger dran und ein Spielzeug in die Box. Wenn der Hund mit der Nase darangeht, öffnet sich die Box und das Spielzeug fällt heraus.“ Für den Hund ist das eine Belohnung, die er dann mit einem Geruch verbindet.

Irgendwann wird nur noch mit Gerüchen wie dem des Nashorn-Horns trainiert. So weiß Kutiva für ihren Einsatz genau, wonach sie suchen soll. Im April soll es für sie in Südafrika losgehen.

Von Oliver Pietschmann und Rebecca Krizak (dpa)