Hilfe für verwaiste Katzenkinder

Hilfe für verwaiste Katzenkinder
Danny, Merlin, Mimi und Lilly. Foto: Claudia Bonati/dpa

Ellas Familie nimmt junge Tiere auf, die ohne ihre Mutter aufwachsen müssen

Danny, Merlin, Mimi und Lilly sind mit ihrem fast schwarzen Fell kaum voneinander zu unterscheiden. Die vier Katzen sind noch sehr klein. Doch sie wurden ohne ihre Mutter gefunden. Zum Glück konnten sie bei Ellas Familie einziehen. Hier erzählt die 13-Jährige, wie das Leben mit den Katzenkindern gerade aussieht.

Umzug zu Ella

Zuerst nahm ein Tierschutzverein die vier Waisen-Kätzchen auf. Doch dort hatten die Helfer keine Möglichkeit, die Katzen aufzupäppeln. Über einen Verein kamen die Kätzchen schließlich in eine Pflegestelle bei einer Familie in der Stadt Unna in Nordrhein-Westfalen. Neun Wochen waren die Tiere da alt. Seitdem sausen, spielen und toben sie durch ihr neues Zuhause. Neben den Menschen leben hier auch noch zwei große Hunde und drei erwachsenen Katzen.

Die Kätzchen teilen sich ihr Zuhause mit Hunden. Foto: Claudia Bonati/dpa

Vertrauen aufbauen

In den ersten Tagen hatten Danny, Merlin, Lilly und Mimi ein Zimmer für sich allein und waren sehr scheu. „Sie wollten sich nicht so gerne anfassen lassen“, erinnert sich die 13-jährige Ella. Sie beschäftigt sich viel mit den Katzen.

Die Tiere tobten zwar miteinander, aber sobald Menschen ins Zimmer kamen, waren sie misstrauisch. „Meine Schwester und ich haben die erste Nacht auf Matratzen im Katzen-Zimmer geschlafen, damit die Katzen merken, dass sie nicht allein sind. Und dann haben wir mit ihnen gespielt und gekuschelt“, erzählt Ella. Als Spielzeug halten kleine Bälle, Bänder und auch leere Klopapier-Rollen her. „Die Katzen freuen sich immer, wenn wir etwas Neues mitbringen.“

Freundschaft mit den Hunden

Mittlerweile haben die Tiere sich an alles gewöhnt. „Die Katzen sind sehr neugierig und haben schnell gemerkt, dass ihnen keiner was tut“, erzählt Ella. Jetzt toben sie durch das ganze Haus und haben sogar schon Freundschaft mit den Hunden geschlossen. „Das war am Anfang sehr lustig, weil die kleinen Katzen unseren großen Hund angefaucht haben und der große Hund dann Angst hatte. Aber auch er hat schnell gemerkt, dass die Katzen ihm nichts tun.“

Milch und püriertes Hühnchen

„Die Katzen bekommen anfangs eine Aufzuchtmilch. Das ist ein Pulver, das mit warmen Wasser vermischt wird“, erzählt Ella. Dazu gibt es oft püriertes Hühnchen aus Gläsern für Babys und spezielles Futter für kleine Katzen. Ein Napf mit Wasser muss natürlich auch immer da sein.

Für Ella ist es das zweite Mal, dass sie hilft, Katzenbabys aufzupäppeln. Foto: Claudia Bonati/dpa

Ella sagt: „Wenn die Katzen noch kleiner sind, werden sie alle zwei Stunden mit Milch gefüttert. Aber weil man dazu sogar in der Nacht aufstehen muss, haben wir bislang nur Katzen aufgenommen, die schon alleine fressen konnten.“ Um zu überprüfen, ob die Katzen wirklich zunehmen, werden sie jeden Abend in einer Küchenwaage gewogen. Wenn die Kleinen nicht zunehmen, müssen sie zur Untersuchung zum Tierarzt.

Bald ziehen die Kleinen aus

Mit etwa zwölf Wochen ziehen die Katzenkinder in ihre neuen Familien um. „Die Katzen sollen mit einem Geschwisterchen zusammen ausziehen, damit sie in der neuen Familie nicht einsam sind“, erzählt Ella. „Wenn die Kleinen ausziehen, ist das erst traurig, aber dann freue ich mich darauf, irgendwann wieder neue Katzen-Kinder aufzupäppeln.“

Von Claudia Bonati (dpa)