Fell und Futter am Film-Set

Fell und Futter am Film-Set
Für Hund und Katze ist auch noch Platz. Foto: Carolin Ubl/Storming Donkey Productions/Tobis/dpa

Wer einen Film dreht, kann Schauspielern und Schauspielerinnen einfach sagen, was sie machen sollen. Für Filmtiere braucht man Trainer wie etwa Marco Heyse

Hier fliegt eine Couch, dort wuseln mehrere Kinder herum und dazwischen befinden sich auch noch Tiere. Am Set zum Film „Die unlangweiligste Schule der Welt“ herrscht jede Menge Trubel. Das ist für die tierischen Schauspieler eine Herausforderung. Besonders Katzen sind normalweise scheu und mögen es nicht, wenn so viel los ist.

Tiertrainer Marco Heyse weiß, wie er Katzen und Hunde Kunststücke beibringen kann. Foto: Joerg Carstensen/dpa

Doch Tiertrainer Marco Heyse hat die passende Katze für den Film gefunden, eine rote Bengalkatze namens Winnie. Herr Heyse erklärt: „Bei Katzen muss man wirklich gucken, dass man die Richtige findet. Das ist dann so 1 von 100, die geeignet und belastbar ist.“ Für Filme suche er nach Katzen, die selbstbewusst sind und sich nicht immer verstecken wollen. „Vor allen Dingen muss die Katze ein bisschen eine Rampensau sein, die sich einfach in fremder Umgebung auch sicher fühlt“, sagt er.

Ein bisschen Verwirrung

Im Film spielt Winnie die Katze Knutschkugel, das ist die Wegbegleiterin von Frieda. Das Mädchen ist neu auf eine Schule gekommen, auf die wohl langweiligste Schule der Welt. Dort trifft sie ihren Klassenkameraden Maxe, den sie zunächst gar nicht mag und mit dem sie sich streitet. Doch dann taucht der geheimnisvolle Inspektor Rasputin Rumpus auf und schickt die Schule auf Klassenfahrt. Dabei sollen die Kinder ihre Kuscheltiere mitbringen! Frieda und Maxe wählen ihre echten Tiere aus: Frieda ihre Katze Knutschkugel und Maxe seinen Hund Makkaroni.

Erna Westphal und Hundedame Ida spielen beim Film «Die unlangweiligste Schule der Welt» mit. Foto: Joerg Carstensen/dpa

Beide Tiere haben in dem Film ihre Szenen, in denen sie kleine Stars sind. Makkaroni wird dabei von Labrador Ida gespielt. Der Hund sorgt schon am Anfang ein bisschen für Verwirrung, als ein Garten überflutet wird. Makkaroni sei da nicht ganz unschuldig, sagt Tiertrainer Marco Heyse. „Er muss auch viel schwimmen und kommentiert immer mal wieder das Geschehen.“

Riesige Aufregung

Die Katze hingegen hat ihren besonderen Moment nicht im Wasser, sondern in der Luft. Herr Heyse erklärt: Sie geht verloren und wird dann auf einem Kronleuchter wiedergefunden. Das sorgt für riesige Aufregung. „Das hat am Ende dazu geführt, dass ein richtiges Loch im Dach entstanden ist“, lacht der Tiertrainer.

Marco Heyse erklärt, dass sich Hunde für solche Szenen gut mit Leckerlies trainieren lassen. Bei Katzen klappt das nicht so gut. „Bei Katzen arbeiten wir zwar auch mit Futter, aber bei einer Katze arbeitet man viel mehr mit dem natürlichen Verhalten.“

Von Oliwia Nowakowska (dpa)