Karneval und Hunde fürs Schaufenster

Karneval und Hunde fürs Schaufenster
Im Kinderbuchhandlung macht das Stöbern Spaß. Foto: -/Knirps & Riese/dpa

Alles extra für Kinder hergerichtet – das gilt in einem Buchladen in der Stadt Köln. Bei „Knirps & Riese“ finden Kinder jede Menge Lesefutter

Hier zählt, worauf Kinder Lust haben: Der Buchladen „Knirps & Riese“ hat sich auf Lesestoff für Kinder spezialisiert. Zehn Jahre läuft das schon gut. Sogar Preise hat die Buchhandlung in der Stadt Köln schon bekommen. Sabine Klare-Baltzer ist eine der beiden Besitzerinnen. Sie erzählt, warum ihr die Arbeit Spaß macht und wieso auch das Putzen dazu gehört.

Thea Wittmann (links) und Sabine Klare-Baltzer leiten zusammen die Kinderbuchhandlung «Knirps & Riese». Foto: -/Knirps & Riese/dpa

Woher wissen Sie, was Kindern gefällt?

Sabine Klare-Baltzer: „Wir haben ja alle schon länger Erfahrung und sind seit mehr als 30 Jahren im Geschäft. Außerdem haben wir eigene Kinder. Mit denen lesen wir auch viel.“

Lesen Sie jedes der Bücher im Buchladen selbst?

Klare-Baltzer: „Nein, wir können nicht alle Bücher lesen. Aber wir lesen sehr viel und haben so unsere Lieblingsverlage. Tulipan, Moritz und Carlsen verlegen tolle Kinderbücher.“

Wie entscheiden Sie, welche Bücher im Schaufenster landen?

Klare-Baltzer: „Leider haben wir nur ein kleines Schaufenster. Das ist aber auf Augenhöhe der Kinder und insofern doch genau richtig. Da überlegen wir uns trotzdem immer wieder neue Themen und stellen Bücher, Spiele und Dekorationen zusammen. Unser Halloween-Fenster mit den gruseligen Stickern kam zum Beispiel super bei den Kindern an. Ein Hundefenster hatten wir auch mal: mit Gill Lewis ‘Buddy, mein Leben als Straßenhund’. Jetzt überlegen wir uns natürlich ein Karnevalsfenster. Wie sind ja in Köln!“

„Eine gute Entscheidung“

Was macht besonders Spaß an der Arbeit in einer Kinderbuchhandlung?

Klare-Baltzer: „Toll ist natürlich, wenn wir es schaffen, Kinder vom Lesen zu begeistern. Das macht besonders viel Spaß. Neulich hat ein Mädchen von ihrem Taschengeld ein Kinderbuch für ihre Freundin zum Geburtstag gekauft. Die habe ich dann gerne beraten.“

Im Kinderbuchhandlung «Knirps & Riese» liegen jeden Menge Bücher für Kinder. Foto: -/Knirps & Riese/dpa

Ist auch mal was langweilig?

Klare-Baltzer: „Wenn im Hochsommer schönes Wetter ist, viele Kinder im Schwimmbad sind und deshalb nichts los ist im Laden. Das ist dann nicht so toll. Außerdem muss man die Buchhaltung machen, putzen, aufräumen und immer pünktlich sein.“

Warum sind Sie überhaupt Kinderbuchhändlerin geworden?

Klare-Baltzer: „Ich habe in Heidelberg in ‘Leanders Leseladen’ als Schülerin ausgeholfen. Das fand ich so toll, dass ich direkt dabei geblieben bin. Eine gute Entscheidung, denn die Arbeit hier macht mir auch nach zehn Jahren immer noch Freude.“

Was ist gut daran, das Geschäft zu zweit zu führen?

Klare-Baltzer: „Man kann alles besprechen und sich gegenseitig unterstützen. Alleine wäre das sehr einsam und noch viel mehr Arbeit. So können wir – Thea Wittmann, unser tolles Team und ich – aufteilen, wer was macht. Es gibt ja viel zu tun: im Laden stehen, die Bücher lesen, Bestellungen aufgeben und die Kunden beraten.“

Interview: Antje Ehmann (dpa)