Rochen

Rochen
Als würden sie fliegen: Rochen gleiten elegant durch's Wasser. (Foto: dpa)

Eleganter Schwimmer: Wenn der Rochen sich mit seinen großen Brustflossen durchs Wasser bewegt, erinnert er an einen Greifvogel, der langsam durch die Lüfte kreist. Doch trotz aller Anmut: Dieser Fisch kann auch gefährlich werden. Der Zitterrochen zum Beispiel tötet seine Beute mit Stromschlägen.

  • Es gibt viele verschiedene Arten. (Foto: dpa)

    Es gibt viele verschiedene Arten. (Foto: dpa)

    Heimat: Rochen gibt es in fast allen Meeren dieser Welt. Einige Arten leben sogar in der kalten und dunklen Tiefsee, andere im Brackwasser – so nennt man die Regionen, in denen die Süßwasser-Flüsse ins salzige Meer münden. Auch in der Nordsee leben einige Rochen.

  • Familie: In der Nordsee leben zum Beispiel der Nagelrochen, der Sternrochen, der Glattrochen und der Kuckucksrochen. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 630 verschiedene Arten. Sie alle gehören zur Klasse der Knorpelfische – so wie der Hai. Das ist nämlich ein sehr enger Verwandter der Rochen.
  • Aussehen: Alle Rochen haben einen ganz platten Körper. Die Fische sind für ihre großen, flügelartigen Brustflossen bekannt. Diese sind am Kopf angewachsen. Die Haut besteht aus winzig kleinen, rauen, harten Schuppen. Die Oberseite des Körpers ist mal schwarz, mal gesprenkelt und mal sandfarbig, je nachdem, wo die Tiere leben. Dort oben befinden sich auch die Augen und die Spritzlöcher, mit denen der Rochen Wasser für die Atmung einsaugt. Auf der hellen Körper-Unterseite findet man ein Maul mit mehreren Zahnreihen, Nasenlöcher und auf jeder Seite fünf Kiemenspalten. Von unten sieht es fast so aus, als ob der Rochen ein Gesicht hat, wie du bei dem Baby-Rochen
    Mund und Augen? Nein, das sind Mund und Nasenlöcher des Baby-Rochen. (Foto: dpa)

    Mund und Augen? Nein, das sind Mund und Nasenlöcher des Baby-Rochen. (Foto: dpa)

    auf dem Bild rechts sehen kannst. Aber die Punkte über dem Mund sind keine Augen – sondern seine Nasenlöcher. Am schlanken Rochen-Schwanz wachsen nur kleine Flossen. Die Größe der verschiedenen Rochen-Arten unterscheidet sich sehr: Manche Arten sind nur 20 Zentimeter lang, andere, wie der Teufelsrochen, können bis zu sieben Meter lang und bis zu 3000 Kilogramm schwer werden.

  • Verhalten: Rochen haben einen tollen Riech- und Tastsinn, der ihnen bei der Beutesuche hilft: Mit einem speziellen Organ (es heißt Lorenzinische Ampullen) können sie die Muskelbewegungen ihrer Beute wahrnehmen, sie so aufspüren und töten. Der Stachelrochen hat, wie sein Name schon sagt, einen gefährlichen Giftstachel am Schwanz und der Zitterrochen kann seine Beute mit Stromstößen von 220 Volt betäuben. Beide Arten können deswegen auch dem Menschen gefährlich werden.
  • Feinde: Wie du siehst, können manche Rochen sich sehr gut gegen Feinde verteidigen. Außerdem können sie nicht nur sehr schön, sondern auch sehr gut und schnell (weg)schwimmen. Das machen sie mit dem sogenannten Rückstoßprinzip. Und zu guter Letzt ist ihr Aussehen eine tolle Tarnung: Mit ihrem Schuppenkleid, das an die Farbe des Meerbodens erinnert, legen sich die platten Tiere auf den Boden – und fallen kaum noch auf. Doch trotz all dieser Strategien haben manche Rochen auch Feinde. Große Haie, wie der Tigerhai, können dem Rochen gefährlich werden. Und auch der Mensch jagt die Fische, um sie zu essen.
  • Zauberhaft: So sieht ein Baby-Rochen aus. (Foto: dpa)

    Zauberhaft: So sieht ein Baby-Rochen aus. (Foto: dpa)

    Kinder: Rochen-Weibchen haben zwei Möglichkeiten, ihre Kinder zu bekommen: Entweder legen sie ihre Eier in einer kapselartigen Hülle ab, die die Kleinen schützt, gleichzeitig aber Wasser und Sauerstoff durchlässt, sodass sie sich darin entwickeln können. Oder die Jungen entwickeln sich in ihren Eiern im Mutterleib und kommen dann lebend auf die Welt. Die Ei-Entwicklung dauert je nach Art vier bis 14 Wochen, danach sind die Kleinen sofort selbstständig. Rochen können – je nach Art – fünf bis 20 Jahre alt werden.

  • Nahrung: Die meisten Rochen fressen vor allem wirbellose Tiere wie Krebse, Muscheln, Seeigel, Seesterne oder auch Fische. Einige ernähren sich aber auch von Plankton: Sie filtern also die Kleinstlebewesen aus dem Wasser heraus. Das macht zum Beispiel der Teufelsrochen.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

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