Frisch gepflückt

Frisch gepflückt
De beiden Mädchen hatten richtig viel Spaß. Bild: Simone Nörling

Auf dem Biohof Apfelbacher können alle ihr Obst und Gemüse selbst ernten

Im Spätsommer und Frühherbst sind viele Obst- und Gemüsesorten reif für die Ernte. Die Apfel- und Birnbäume hängen dann voller Früchte. Versteckt unter großen grünen Blättern liegen knallorange Kürbisse und auf dem Kartoffelacker warten die Knollen darauf, ausgebuddelt zu werden. Auf dem Biohof Apfelbacher in Bornheim gibt es etwas Besonderes: Besucher und Besucherinnen dürfen selbst ernten. Paula und Ida sind heute hierhergekommen. Sie wollen den Garten erkunden und ihre Körbe mit Früchten und Gemüse füllen. Duda hat sie dabei begleitet.

Das Schild zeigt es schon: Hier wird selbst geerntet. Bild: Simone Nörling

Nichts leichter als das

Am Eingang des Hofladens des Biohofs Apfelbacher steht eine Tafel. Darauf können alle lesen, was aktuell geerntet werden darf. Das ist heute eine ganze Menge. Ida (10 Jahre) und Paula (8 Jahre) sind begeistert: Paprika und Tomaten mögen sie besonders. Und Himbeeren! Mitgebrachte Behälter werden im Hofladen gewogen, damit man später, wenn sie gefüllt sind, nur das Gewicht der Früchte und des Gemüses berechnet. Außerdem liegen Erntekörbe und Messer zum Ausleihen für die Gäste bereit. Alles kinderleicht. Weil man den Apfelbachers das Pflücken abnimmt, hat man nicht nur großen Spaß beim Ernten, sondern muss am Ende auch weniger für das Obst und Gemüse zahlen.

Auf Entdeckungstour

Jetzt kann es losgehen. Kleine Holzschilder weisen den Weg zu den Selbsternte-Feldern. Was wächst denn da? Sind die Zucchini auch schon reif? Und wer wohnt hier? Die beiden Mädchen schlendern, hüpfen und laufen über die Wege und Wiesen, öffnen Gatter, entdecken auf ihrem Spaziergang Bienenstöcke und besuchen Hühner. Die scharren eifrig auf der Wiese, während ein Hahn im Gehege kräht. In einem der Gewächshäuser wollen Ida und Paula mit ihrer Ernte starten. Dort wachsen Tomaten, denn die mögen es gerne warm und trocken. Regen können sie nicht gut vertragen und schätzen deshalb das Dach über dem Kopf oder, besser gesagt, über dem Blatt. Ida ruft: „Guck mal, hier hängen ganz viele reife!“ Paula läuft zu ihrer Freundin und gemeinsam pflücken sie vorsichtig gelbe und rote Tomaten von den Sträuchern.

Manchmal muss man auch in Erde graben. Bild: Simone Nörling

Auf der Suche

Auf dem Kartoffelacker wird es richtig spannend. Mit den Händen und einem Spaten buddeln die beiden nach den Kartoffeln. Das ist wie eine Schatzsuche. „Manchmal denkst du, es lugt nur ein Stein aus dem Boden, aber dann ist es eine Kartoffel“, erklärt Paula und zeigt fröhlich ein Prachtexemplar in ihrer Hand. Vorsichtig hebeln die Mädchen mit dem Spaten etwas Erde aus dem Boden. Glück gehabt: wieder ein paar gefunden! Wusstest du, dass eine Kartoffelpflanze bis zu 30 Knollen hervorbringen kann? Gleich nebenan wachsen in einem weiteren Gewächshaus Paprika und Chili. Gurkenpflanzen ranken an langen Stangen in die Höhe. Auch diese Gemüse schätzen einen geschützten, sonnigen Standort. Ida und Paula pflücken eifrig. Allmählich wird es immer bunter in den Körben der beiden.

Sooo lecker!

Eine Biene brummt geschäftig vorbei und weist den Weg zu den Himbeersträuchern. Dort machen Ida und Paula den nächsten Halt. Ein bisschen pflücken, ein bisschen naschen. Dann geht’s schon weiter zu einer Obstwiese mit vielen Apfelbäumen. Die hängen so voller Früchte, dass sich die Äste nach unten biegen. Auf einer breiten Holzschaukel machen Ida und Paula eine Pause, denn ihre Körbe sind inzwischen nicht nur bunt, sondern auch ziemlich schwer. Gelegenheit, die Ware zu testen. Ida beißt herzhaft in eine kleine knackige Paprika. Aber, was ist los? Ihr Gesicht verzieht sich und sie ruft: „Oh je, das war gar keine Paprika, sondern eine Chili!“ Paula meint: „Du Arme!“, und muss dann doch ein bisschen kichern: „Aber dein Gesicht sah witzig aus, als du in die Chili gebissen hast.“ Zum Glück lässt das Brennen nach einem Schluck Wasser und einem Stückchen Apfel nach und Ida lacht mit. Sie springt auf und sagt: „Komm, jetzt gehen wir noch zwei Kürbisse ernten und dann tragen wir alles zum Hofladen!“

Gute Laune beim Pflücken. Bild: Simone Nörling

Selbst ernten

Im Garten des Biohofs dürfen alle selbst ernten. Für Kinder und Erwachsene gibt es außerdem ein tolles Programm rund ums Gärtnern und Ernten, Feste und einen Weihnachtsmarkt. Infos gibt es hier.

Auch auf anderen Höfen in der Region kannst du selbst ernten, zum Beispiel auf dem Engelshof in Niederkassel oder im Haus Nussgarten in Leverkusen. Nach Voranmeldung darfst du dort selbst Walnüsse sammeln.

Von Simone Nörling