Süße Streber

Süße Streber
Ghepetto und Pino sind die Shetlandponys von Melanie Möbius. Foto: Sabine Maurer/-/dpa


Wäre Pino kein Shetlandpony, sondern ein Mensch, würde er in der Schule bestimmt in jedem Fach eine Eins bekommen. Er lernt gut und zeigt auch, was er kann. Und das ist eine ganze Menge! Nicht nur, dass er jede Woche gemeinsam mit seinem Kumpel Ghepetto eine Kutsche zieht, in der Menschen sitzen.

Wenn seine Besitzerin Melanie Möbius es will, verbeugt er sich zum Beispiel oder klettert auf ein kleines Podest. Und er läuft auf ein entsprechendes Kommando vorwärts, rückwärts und sogar seitwärts. „Shetlandponys sind sehr clever“, sagt Melanie.

Tolle Kunststücke

Das zeigt Pino jetzt auch. Selbstbewusst steht er neben Melanie auf dem Reitplatz des Stalls in Usingen im Bundesland Hessen. Dort leben Pino und Ghepetto. Auffordernd schaut Pino Melanie mit seinen dunklen Augen an. Die sind gerade noch so unter seiner dichten Mähne zu sehen. Melanie unterhält sich gerade und achtet nicht auf ihn. Doch ein kluges Pony weiß sich zu helfen: Pino, der eigentlich Pinocchio heißt, verbeugt sich einfach so, ohne dass Melanie ihm das sagt. Das Pony zieht ein Vorderbein nach hinten, streckt das andere nach vorn, geht dabei mit seiner Brust nach unten und steckt dann auch noch seine Nase unter den Körper. Das sieht lustig aus! Kein Wunder, dass alle zu ihm schauen und ihn loben. Dann zeigt Pino das Kunststück noch einmal auf Kommando von Melanie.

Ghepetto und Pino sind Shetlandponys. Beide können viele Kunststücke. Foto: Sabine Maurer/-/dpa

Nur 92 Zentimeter groß

Pinos Kumpel Ghepetto kann auch viele Kunststücke. Doch er futtert lieber. So gondelt er auch nun am Zaun des Reitplatzes herum und sucht nach Grashalmen. Dass er gern frisst, sieht man dem Shetlandpony mit dem lustig gescheckten Fell an. „Er ist 92 Zentimeter hoch und damit nur ein bisschen größer als Pino. Doch er wiegt 40 Kilogramm mehr“, verrät Melanie.

Nicht zu viel füttern

Sein Bauch wäre bestimmt noch viel dicker, wenn Melanie nicht so sehr auf die Ernährung ihrer Ponys achten würde. Doch da gibt es ein Problem. Shetlandponys werden schnell dick. Andererseits müssen sie, wie alle Pferde, nahezu ständig fressen, damit ihr Darm beschäftigt ist. Ansonsten können sie krank werden. Melanie steckt deshalb das Heu in einen Behälter, in dem kleine Löcher sind. Das müssen die Ponys mit ihren Zähnen herausziehen. So sind sie lange mit Fressen beschäftigt, ohne zu viel zu futtern.

Foto: Sabine Maurer/-/dpa

Klein, aber oho

Ursprünglich stammen die kleinen Ponys von den Shetland-Inseln bei Schottland – daher auch ihr Name. Die Tiere sind zwar klein, aber stark! Ein Shetty kann das Anderthalbfache seines eigenen Körpergewichts ziehen, das ist sehr viel. So wiegt Ghepetto knapp 160 Kilogramm, er kann also etwa 240 Kilo ziehen. Weil sie so viel Kraft haben, werden Shettys gern vor die Kutsche gespannt. Viele Shetland-Ponys können auch sehr gut springen. Shettys gibt es in fast allen Fellfarben. Sie sind etwa einen Meter hoch. Das ist der Abstand vom Boden bis zum Widerrist des Pferdes, also dem Punkt am Rücken, wo der Hals beginnt. Es gibt aber auch noch kleinere Shettys. Diese Mini-Shettys sind extra klein gezüchtet worden, sie werden bis zu 87 Zentimeter groß.

Von Sabine Maurer (dpa)