Delta – Uniform – Delta – Alpha

Delta – Uniform – Delta – Alpha
Foto: Eduard Bopp Sportfotografie

Bis ans andere der Welt telefonieren – das funktioniert in der heutigen Zeit ganz gut. Früher ging das nicht so einfach, da funkten die Menschen stattdessen.

Benedikt. Foto: Eduard Bopp Sportfotografie

Aber auch heute gibt es immer noch Leute, die das gerne machen. Einer von ihnen ist Benedikt. Der 13-Jährige aus Pulheim macht eine Ausbildung zum sogenannten Funkamateur.

Foto: Eduard Bopp Sportfotografie

Viel Basteln

Hoch konzentriert schaut Benedikt durch eine große Lupe. Sie ist an seinem Arbeitstisch festgeklickt. Unter der Lupe bastelt er an einer runden Dose. An ihre Öffnung will er Draht befestigen. Dafür hält er einen Lötkolben in der Hand. Mit ihm kann er Metall erhitzen und befestigen. Benedikt baut sich aus diesen Einzelteilen einen speziellen Widerstand – ein wichtiges Teil zum Bau eines Senders. Diese Bastelei ist Teil seiner Ausbildung zum Funkamateur. Benedikt muss nämlich ganz genau wissen, wie das Zubehör aufgebaut ist, mit dem er später in die Welt hinaus funkt.

Der Funkamateur

Die wichtigsten Geräte für Funkamateure sind Funkgerät und Antenne. Ein Funkgerät besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Mit diesen Geräten kann Benedikt bestimmte Frequenzen empfangen, also Funkwellen. Über diese Frequenzen können Funker miteinander sprechen. Wenn ein Funker auf einer Frequenz „unterwegs“ ist, trifft er andere Funker. Man kann einen speziellen Amateurfunker „anfunken“ oder es ist eine Überraschung, mit wem man spricht. Das können auch mal Menschen aus ganz anderen Ländern sein! So entwickeln sich manchmal auch echte Funk-Freundschaften. Das ist auch das Spannende für Benedikt: „Es wäre schon witzig, wenn ich plötzlich mal mit einem Amerikaner funken würde!“

Die Ausbildung

Um Funkamateur zu werden, braucht man eine Ausbildung. Niemand darf sich einfach so eine Ausrüstung kaufen und losfunken – nur mithören ist ohne Ausbildung erlaubt. Um selbst zu funken, braucht Benedikt ein sogenanntes Rufzeichen. Das ist wie ein Benutzername, damit die anderen Funker ihn erkennen. Das Rufzeichen bekommt er aber erst, wenn er die Prüfung bestanden hat. Benedikt macht die Ausbildung zum Beispiel beim Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) in Pulheim. Ein halbes Jahr lang geht er dort ein Mal pro Woche zur kostenlosen Ausbildung. Er lernt dort die Regeln des Amateurfunks, aber auch ganz viel technisches Wissen.

Die Technik

Funkamateure sind vor allem eines: technikbegeistert! Nach erfolgreicher Ausbildung dürfen sie sich selbst eine Funkanlage bauen und sie betreiben. Sie brauchen dafür: Eine Antenne, die Funkwellen sendet und einfängt; einen Empfänger, der die Signale der Antenne empfängt und in Sprache umwandelt, und ein Funkgerät, mit dem sie hören können, was die anderen Funker sagen und in das sie selbst hinein sprechen können. All dieses Zubehör kann man natürlich auch fertig kaufen – Benedikt bastelt es aber am liebsten selbst. Wie das funktioniert, lernt er ja in seiner Ausbildung.

Foto: Eduard Bopp Sportfotografie

Das Funken

Als Funkamateur kann Benedikt später mit zahlreichen Menschen rund um den Globus sprechen – wenn sie eine Sprache finden, die sie beide können. Um sich aber erst einmal vorzustellen, werden die jeweiligen Rufzeichen der Funker mit einer besonderen Methode übermittelt: mit dem internationalen Buchstabieralphabet. Das sollte jeder Funker auf der Welt kennen. Dabei nennt man jeden Buchstaben wie ein Wort, damit keine Missverständnisse auftreten. Das kann schonmal sein, wenn die Verbindung schlecht ist oder man den anderen Funker nicht so gut versteht. Für jeden Buchstaben gibt es ein eigenes Wort. Zum Beispiel heißt „Duda“: Delta – Uniform – Delta – Alpha.

Bis zur ISS

Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 2,5 Millionen Hobby-Funker, allein in Deutschland sind es 65.000 – ungefähr so viele Menschen leben in der Stadt Kerpen! Manche Funker reisen an sehr ausgefallene Orte, um dort eine Funkstation aufzubauen. Ihnen macht es einfach Spaß, an einem sehr einsamen Ort die Technik auszuprobieren. Der außergewöhnlichste Funkort ist aber wohl die Internationale Raumstation ISS. Sie ist eine Funkstation mitten im Weltall. Einige Schüler haben auf diesem Weg schon mit dem Astronauten Alexander Gerst gefunkt!

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