Wasserbüffel auf der Autobahn: Ungewöhlicher Polizeieinsatz in Köln
Vielleicht hast du es schon im Radio gehört: Von Sonntagabend bis Montagmorgen kam es auf den Autobahnen um Köln zu wahnsinnig langen Staus. Der Grund war sehr ungewöhnlich: Auf der Autobahn A3 bei Köln, genauer zwischen dem Dreieck Langenfeld und dem Kreuz Leverkusen, standen fünf Wasserbüffel auf der Fahrbahn. Deswegen musste die Polizei die Strecke komplett absperren. Viele Menschen mussten stundenlang in ihren Autos warten.
Wie kamen die Wasserbüffel auf die Autobahn?
Hier waren die Wasserbüffel schon betäubt. (Foto: dpa)
Die Tiere, darunter eine Kuh und zwei Kälber, waren am späten Sonntagabend von einer nahegelegenen Weide in Leverkusen ausgebrochen und zwischen der Anschlussstelle Opladen und dem Kreuz Leverkusen auf die Fahrbahn gelaufen.
Die Auto- und Lastwagenfahrer hielten mitten auf der Autobahn an, als sie die Tiere sahen, deshalb bildete sich dort ein langer Stau. Die Polizei traf kurze Zeit später ein.
Wie wurden die Tiere gerettet?
Die Rettung der Tiere war ungewöhnlich. Denn normalerweise hat es die Polizei nicht mit Wasserbüffeln zu tun. Zunächst dachten sie, dass es sich um Kühe handeln würde. Dann bemerkten die Beamten, dass es Wasserbüffel waren. Mithilfe zweier Lastwagen, die auf der Autobahn im Stau standen, und mehreren Streifenwagen kesselte die Polizei die Tiere zunächst ein – sie sollten schließlich nicht noch weiter weglaufen.
Doch immer wieder büxten die Tiere aus und liefen zwischen die Autos. Deshalb musste eine Tierärztin aus dem Kölner Zoo kommen und ihnen eine Betäubungsspritze zu geben. Dann wurden sie unter anderem mit einem Kran verladen. Nach Auskunft der Polizei gab es zunächst Probleme beim Umheben. Bei einem Tier hatte sich erst ein Huf zwischen Leitplanke und Lkw verklemmt.
Wieder munter im Stall: die Ausbüxer. (Foto: Zoo Köln/dpa)
Dann konnten alle Tiere gerettet werden, keines wurde verletzt. Mittlerweile sind alle wieder wohlbehalten auf ihrem Hof in Leverkusen angekommen.
Was sind Wasserbüffel für Tiere?
Wasserbüffel sind riesige Rinder. Sie können bis zu einer Tonne schwer sein. Das ist ungefähr so viel wie ein Auto. Sie können vom Kopf bis zum Rumpf drei Meter lang werden und sind an den Schultern bis zu zwei Metern hoch. Die Spanne der Hörner kann bis zu zwei Meter betragen!
Bei uns – wie auch in anderen Ländern der Welt – werden Wasserbüffel vor allem auf Höfen gehalten. Die Menschen in Indien, China, Nepal, Vietnam, Thailand und Indonesien haben sie früher traditionell als Zug- oder Lasttiere eingesetzt, wie zum Beispiel beim Ackerbau. In freier Wildbahn gibt es nur noch wenige. In Indien leben noch rund 3000 Tiere. Die Züchter von Wasserbüffeln sagen, dass das Fleisch der Tiere gut schmeckt. In Europa schätzt man vor allen Dingen die Milch des Wasserbüffels. Mozzarella aus Büffelmilch ist eine Delikatesse.
Von Sabrina Birkenbach
