Tiere in der Stadt: Safari vor der Haustüre

Mittlerweile leben viele exotische Tiere in der Stadt - wie zum Beispiel Nutrias, also Biberratten.
Nutrias, auch Biberratten oder Wasserratten genannt, leben mittlerweile auch bei uns in den Städten. (Foto: dpa)

Wenn du einmal ganz genau hinschaust, kannst du viele Tiere in der Stadt entdecken, die dir bisher vielleicht noch gar nicht aufgefallen sind und von denen du wahrscheinlich gar nicht weißt, wie sie heißen. Noch nicht. Denn heute stellen wir dir einige Exemplare vor, die du auch in der Stadt antreffen kannst.

RINGELNATTER

Von Martin Schilliger - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20627443

Ringelnatter (Foto: Martin Schilliger – Eigenes Werk, CC BY 3.0)

Schlangen in Deutschland? Das gibt’s doch nicht. Gibt es doch. Ausgewachsene Ringelnattern werden rund 1,20 Meter lang. Wenn man so einem Exemplar begegnet, kann man sich ganz schön erschrecken. Tatsächlich sind die Schlangen auch gar nicht so selten. Allerdings sind sie sehr friedlich und auch nicht giftig. Außerdem fliehen sie ganz schnell, wenn sie einem Menschen begegnen.

An kälteren Tagen sind sie nicht ganz so flink und lassen sich am besten beobachten. Du erkennst die Schlangen an den gelben, halbmondförmigen Kreisen am Hinterkopf. Im Juni oder August legen die Schlangen ihre Eier an warmen Orten ab. Das können Komposthaufen sein, in Städten aber auch Fernwärmeleitungen. An Seen, Teichen und auf feuchten Wiesen kannst du auf eine Ringelnatter treffen.

Noch mehr Tiere in der Stadt:

MANDARINENTE

Mandarinente (Foto: dpa)

Die Mandarinente stammt eigentlich aus China (Foto: dpa)

Mit etwas Glück entdeckst du auf einem Teich oder See eine Mandarinente. Falls dort eine ist, wirst du jedenfalls nicht lange suchen müssen: Mit ihrem auffallend bunten Gefieder ist der hübsche Vogel der Star auf jedem Gewässer. Ursprünglich stammt diese Ente aus China. Im 20. Jahrhundert sind einige Exemplare der asiatischen Schönheit aus Zoos ausgebüxt. Und mittlerweile leben in Europa mehr von ihnen als in der asiatischen Heimat.

BLÄSSHUHN

Mittlerweile leben viele Tiere in der Stadt - wie zum Beispiel auch das Blässhuhn. (Foto: Thinkstock)

Blässhuhn auf See. (Foto: Thinkstock)

Dürfen wir vorstellen? Das Blässhuhn! Du hast es bestimmt schon oft gesehen. Aber kanntest du es auch beim Namen? Der Wasservogel hat ein ganz schwarzes Gefieder, aber einen weißen Schnabel und eine weiße Stirn, also eine „Blässe“ – daher der Name. Die Chance, ihn an einem See oder Teich im Park anzutreffen, ist sehr hoch. Sehr ähnlich ist ihm die Teichralle, auch „Teichhuhn“ genannt – diese hat aber einen gelben Schnabel mit roter Stirnplatte.

NUTRIA

Mittlerweile leben viele exotische Tiere in der Stadt - wie zum Beispiel Nutrias, also Biberratten.

Nutrias, auch Biberratten oder Wasserratten genannt, leben mittlerweile bei uns in den Städten. (Foto: dpa)

„Da schwimmt ein Biber!“, rufen viele Menschen begeistert, wenn sie den Kopf einer Nutria aus dem Wasser ragen sehen. Tatsächlich sehen sich die beiden Tiere sehr ähnlich, weshalb die Nutria auch Biberratte genannt wird. Das Nagetier aus Südamerika ist jedoch etwas kleiner und hat einen nackten, runden Schwanz, während der des Bibers platt ist.

Nach Deutschland gebracht wurde die Nutria als Fell-Lieferant. Aus Pelztierfarmen gelangte sie in die Freiheit und vermehrt sich seitdem prächtig. Eine Invasion ist jedoch nicht zu befürchten, denn unser europäisches Klima ist für das aus warmen Gebieten stammende Tier nicht optimal. Du findest sie in Tümpeln, Seen und Flüssen, wo sie Schilfnester bauen oder Höhlen graben. Auch mit den Bisams werden Nutrias hin und wieder verwechselt. Bisams sind als Wühlmäuse jedoch viel kleiner.

TAUBENSCHWÄNZCHEN

Mittlerweile leben viele Tiere bei uns in der Stadt - wie zum Beispiel das Taubenschwänzchen.

Ein Taubenschwänzchen sammelt mit seinem Saugrüssel Nektar aus einer Geranienblüte. (Foto: dpa)

Wer ein Taubenschwänzchen sieht, muss glauben, in Deutschland gebe es Kolibris. Tatsächlich kommen die kleinen Vögel jedoch nur in Amerika vor. Doch was der Kolibri kann, kann das Taubenschwänzchen auch: Mit rund 80 Flügelschlägen in der Sekunde saust der Schmetterling von Blüte zu Blüte – und steht dabei in der Luft.

Mit ein wenig Glück kannst du ihn in Parks, Gärten und auf Balkonen mit vielen Blüten beobachten. Mit seinem langen Saugrüssel schlürft es im Flug den Nektar aus den Blüten. Während einige der Insekten den Winter in hohlen Stämmen verbringen, ziehen andere wie Zugvögel in wärmere Gebiete – teilweise 3000 Kilometer in nur 14 Tagen. Ganz schön viel für so ein kleines Tier. Das ist ungefähr so weit wie von Köln in die Türkei. Mit dem Auto würde man dafür etwa 30 Stunden brauchen.

VON JASMIN KRSTESKI

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