Tatatataaa, Tatatataaa …!

Tatatataaa, Tatatataaa …!
Beethoven-Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1819.

Tatatataaa, Tatatataaa …! So beginnt eines der bekanntesten Musikstücke der Welt – du hast es sicher auch schon einmal gehört. Die Rede ist von der „Fünften Sinfonie“ von Ludwig van Beethoven. Er ist weltberühmt und gilt als meistgespielter Komponist klassischer Musik auf der Welt.

Wusstest du, dass Ludwig van Beethoven aus dem Rheinland kommt? Er wurde im Dezember 1770 in Bonn geboren – den genauen Tag weiß man nicht – und hat dort die ersten 22 Lebensjahre verbracht. 2020 wäre er 250 Jahre alt geworden. Weil er so berühmt und beliebt ist, feiert ganz Deutschland seinen Geburtstag das ganze Jahr über mit Ausstellungen, Kunstaktionen und ganz vielen Konzerten. Duda verrät dir, wo du dich in Bonn auf Beethovens Spuren begeben und etwas über ihn und seine Musik erfahren kannst.

Beethoven Haus Bonn, Fassade des Vorderhauses. Foto: Beethoven-Haus Bonn, David Ertl

Beethoven-Haus

Ludwig van Beethoven begegnet dir in Bonn überall: Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, auf dem Münsterplatz steht ein Denkmal und sogar ein grünes Ampelmännchen mit seiner Silhouette gibt es (Kreuzung Oxford- und Kölnstraße). Am nächsten kommst du ihm aber an der Bonngasse: Hier steht das Haus, in dem er 1770 geboren wurde. Heute ist das „Beethoven-Haus“ ein Museum, das aus seinem Leben und von seiner Arbeit als Komponist erzählt. Du kannst die kleine Dachkammer ansehen, in der Beethoven zur Welt kam. Auch sein Klavier, weitere Instrumente und alte Briefe sind ausgestellt. Ein Audioguide für Kinder führt dich durch die Räume.

Beethoven-Haus: Bonngasse 20, 53111 Bonn, www.beethoven.de, täglich 10-18 Uhr, Erw. 10 €, Schüler 7 €, Kinder unter 6 Jahren frei, Familien 19 €, inkl. Mediaguide, Familienkonzerte und -führungen, „Nachts im Museum“-Spezial.
Tipp: Die interaktive Biografie Beethovens für Kinder auf der Website!

Wunderkind

Ludwigs Familie war sehr musikalisch: Sein Großvater arbeitete als Hofkapellmeister am Kurfürstenhof in Bonn, sein Vater war dort Sänger. Das Fürstenschloss in Bonn gibt es noch: Hier sitzt heute die Universität. Schon mit vier Jahren lernte Ludwig Klavier spielen, später auch Geige, Bratsche und Orgel. Er war erst sieben Jahre alt, als er in Köln seinen ersten Auftritt als „klavierspielendes Wunderkind“ hatte. Bald nahm er auch Unterricht im Komponieren. 1784 trat er eine Stelle als Orgelspieler bei der Hofkapelle an, wo er auch Cembalo und Bratsche spielte.

Infosäule des Beethoven-Rundgangs. Foto: Beethoven-Jubiläums-GmbH

Beethoven-Rundgang

Das Beethoven-Haus ist die erste von elf Stationen eines neuen Rundwegs durch Bonn, der an Orte führt, die mit Ludwig zu tun haben. An jedem Stopp steht eine Säule mit Texten, Bildern und Animationsfilmen. Weitere Stationen sind zum Beispiel der Remigiusplatz, wo bis zum Jahr 1800 die alte Remigiuskirche stand, in der Beethoven am 17. Dezember 1770 getauft wurde. In der neuen Remigiuskirche (Brüdergasse) lernte er Orgel spielen. Am Münsterplatz erinnert seit 1845 ein Denkmal an ihn und in im Hauptgebäude der heutigen Universität (An der Schlosskirche) wirkte er bei Konzerten mit.

Beethoven-Rundgang: Elf Stationen in Bonn und weitere elf Stationen in der Umgebung werden auf der Website https://beethoven-rundgang.bonn.de vorgestellt. Dort kannst du dir auch eine kostenlose App herunterladen.

Ein tauber Komponist

Mit knapp 22 Jahren zog Ludwig van Beethoven nach Wien. Dort ereilte ihn ein Schicksalsschlag: Er war noch keine 30 Jahre alt, als sein Gehör schlechter wurde. Mit Mitte 40 war er fast ganz taub – ein großes Unglück für einen Musiker. Er konnte keine Klavierkonzerte mehr geben und seine Kompositionen nicht mehr hören. Umso erstaunlicher ist es, dass er auch jetzt noch wunderschöne Musik und viele seiner berühmtesten Werke komponierte. Die Musik hörte er nur noch in seinem Kopf. Im Beethoven-Haus kannst du sein großes Hörrohr, eine Art Hörgerät, und die Konversationshefte ansehen. Mithilfe dieser Hefte führte der taube Komponist Unterhaltungen: Seine Gesprächspartner schrieben auf, was sie ihm sagen wollten. Am 26. März 1827 starb Beethoven mit 56 Jahren.

Zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethoven (1770–1827) präsentiert die Bundeskunsthalle in Kooperation mit dem Beethoven-Haus Bonn die zentrale Ausstellung zum Jubiläumsjahr 2020. Foto: Bildkraftwerk / Bernd Lammel

Bundeskunsthalle

Murmeltier „Marmotte“ führt dich in Hörspielform auf einem Audioguide durch die Ausstellung „Beethoven. Welt. Bürger. Musik“ in der Bundeskunsthalle in Bonn. Schau dir originale Noten des Komponisten an, probiere die Mitmach- und Hörstationen und den „Emoti Chair“ aus: Der Stuhl übersetzt Klänge in Vibrationen, so kann man die Musik fühlen, ohne sie zu hören – wie der taube Beethoven.

„Beethoven. Welt.Bürger.Musik“ bis 26.4., Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn, www.bundeskunsthalle.de, Di./Mi. 10-21, Do–So., Fei 10-19 Uhr, Erw. 14 €, Kinder bis 18 Jahre frei. So./Fei. Kinderführungen, Workshops, Kreativwerkstatt in den Osterferien

Immersive silent disco, LVR-Landesmuseum, Bonn. Foto: LVR-Landesmuseum, Bonn, J. Vogel-LVR-LandesMuseum-Bonn

LVR-Museum

In „Music – Hören. Machen. Fühlen“ dreht sich alles um Musik und Rhythmus: Teste dein Gehör und nimm in einem Orchester Platz: Mithilfe modernster Technik kannst du erleben, wie sich ein Konzert Beethovens zum Beispiel als Paukenspieler oder als Dirigent anhört.

„Music! –Hören. Machen. Fühlen“ bis 13.9., LVR Museum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn, https://landesmuseum-bonn.lvr.de, Di.-Fr., So 11-18, Sa. 13-18 Uhr, Erw. 8 €, Kinder bis 18 Jahre frei, Sa 15 Uhr Familienführungen, Mitsingkonzerte

Berühmte Werke

Beethoven hat mehr als 650 Werke komponiert, darunter neun Sinfonien, Klavierstücke wie „Für Elise“, die Oper „Fidelio“ und viele Konzerte. Im Jubiläumsjahr werden sie alle aufgeführt, auch Konzerte für Kinder stehen auf dem Programm: Einen Veranstaltungskalender findest du auf www.bthvn2020.de

Von Doreen Reeck

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