Wie läuft das mit der Bundestagswahl?

Wie läuft das mit der Bundestagswahl?
Die Bundestagswahl findet in vier Wochen statt und überall hängen schon Plakate; Bild: Arne Dedert/dpa

Unsere Kinderreporter stellen wichtige Fragen rund um das Thema

Überall in den Nachrichten ist zurzeit die Rede von der Bundestagswahl. Die findet am 26. September statt. Doch was passiert da eigentlich genau? Unsere Kinderreporterinnen und Kinderreporter haben uns ihre drängendsten Fragen zur Wahl geschickt. Gemeinsam mit Thorsten Buff werden wir sie in den nächsten Wochen beantworten. Er ist Vorstandsreferent vom Kölner Jugendring e.V. Der Kölner Jugendring besteht aus verschiedenen Organisationen und setzt sich für die Interessen aller Kinder und Jugendlicher in Köln ein

Experte Thorsten Buff, Bild: privat

Johann will wissen: Kreuzt man auf dem Stimmzettel den Bundeskanzlerkandidat direkt an?

Nein, den Bundeskanzler-Kandidaten oder die –Kandidatin kann man nicht direkt ankreuzen. In anderen Ländern ist das zwar möglich, aber in Deutschland haben wir ein Demokratiesystem, in dem es vor allem um die Parteien geht. Bekannte Parteien sind CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP oder AfD. Vorher hat die Partei aber schon jemanden festgelegt, der ihr Kanzlerkandidat ist. Bei CDU und CSU ist das Armin Laschet, bei der SPD Olaf Scholz und bei den Grünen Annalena Baerbock. Die Partei, die bei der Wahl die meisten Stimmen bekommen hat, darf in der Regel danach auch den Kanzler oder die Kanzlerin stellen.

Kinderreporter Johann. Foto: privat

Wenn deine Eltern Briefwahl machen und sie dich mal auf den Stimmzettel schauen lassen, wirst du aber feststellen, dass sehr wohl Namen von Menschen darauf stehen. In klein steht dann noch die Partei darunter. Dabei geht es um die sogenannten Erststimmen. Bei der Bundestagswahl haben die Erwachsenen nämlich zwei Stimmen. Die Leute, die da mit Namen stehen, sind Politikerinnen und Politiker aus deiner Stadt. Wer in seiner Stadt die meisten Stimmen bekommt, wird direkt Abgeordneter im Bundestag. So heißt das Parlament in Deutschland. Dort kann er oder sie dann die Interessen der Stadt vertreten. Die Stadt Köln ist zusammen mit Leverkusen übrigens in vier Wahlbezirke eingeteilt. Das bedeutet, dass von hier aus gleich vier Vertreter nach Berlin in den Bundestag geschickt werden.

Mit der Zweitstimme wählen die Erwachsenen dann eine Partei. Sie haben sich vorher informiert und sich überlegt, welche Partei mit ihren Zielen ihnen am wichtigsten ist. Die Zweitstimme zählt dann direkt für die Partei. Jede Partei hat auch noch sogenannte Listen. Je mehr Stimmen eine Partei bekommen hat, desto mehr Leute von dieser Liste können im Bundestag sitzen. Letztlich bedeutet das aber auch: Vor allem mit der Zweitstimme wird der Kanzlerkandidat oder die –Kandidatin unterstützt.

Lulu möchte wissen: Wer sind die Menschen auf den Wahl-Plakaten?

Kinderreporterin Lumaya. Foto: privat

Es gibt zwei Arten von Wahl-Plakaten. Einmal die der Parteien. Auf denen sieht man die Kanzler-Kandidaten Armin Laschet, Olaf Scholz oder Annalena Baerbock. Denn mit diesen bekannten Gesichtern machen die Parteien Werbung für sich. Bei diesen Plakaten geht es also um die Zweitstimme. Bei der anderen Art von Plakaten sieht man auch Menschen – das sind aber die Kandidaten aus deiner Stadt, die mit der Erststimme direkt in den Bundestag gewählt werden. Unterscheiden kannst du sie vielleicht so: Die Plakate mit den Direktkandidaten hängen nur in deiner Stadt. Die Plakate für die Parteien, auf denen du die Kanzlerkandidaten siehst, kannst du im ganzen Land sehen. Wenn du also deine Oma in Rheinland-Pfalz besuchst, wirst du dort auch die Kanzlerkandidaten auf den Plakaten sehen, dafür aber andere Politikerinnen und Politiker aus ihrer Stadt.