Warum gibt es Schaltjahre?

Warum gibt es Schaltjahre?
30 oder 31 Tage hat ein Monat - bis auf eine Ausnahme. (Foto: dpa)

Am 1. Januar hat das neue Jahr angefangen. Am 7. Januar gehst du wieder zur Schule. Und am 4. Februar darfst du als Cowboy oder Prinzessin die Stadt unsicher machen. Denn dann beginnt Karneval. Zum Glück gibt es Kalender, die solche Sachen regeln.

Denn sonst würdest du vielleicht erst einen Tag zu spät zur Schule erscheinen. Oder dich lächerlich machen, weil du eine Woche zu früh verkleidet herumläufst. Aber wie funktioniert so ein Kalender überhaupt?

Himmelskörper helfen

Auch vor vielen tausend Jahren wollten die Menschen schon wissen, wann was ansteht. Wann der kalte Winter beginnt. Wann die Flüsse besonders häufig über die Ufer treten. Wann die Schafe am besten geschoren werden. Aber auch: Wann wichtige Feiertage waren. Deswegen haben sie versucht, die Zeit zu messen.

Einen Tag festzulegen, war nicht besonders schwer – er ging von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Darauf folgte die Nacht. Denn die Erde braucht ungefähr 24 Stunden, um sich einmal um sich selbst zu drehen.

Um die Zeit noch weiter einzuteilen, haben die Menschen sich nach Himmelskörpern gerichtet, nach der Sonne, dem Mond oder den Sternen. Und das ist auch heute noch so. Nur, dass mittlerweile komplizierte mathematische Berechnungen dazugekommen sind.

Der Mondkalender

Am Anfang haben die Menschen sich nach dem Mond gerichtet: Sobald die Mondsichel nach Neumond wieder sichtbar wurde, begann ein neuer Monat. Es ist also kein Zufall, dass sich die Worte Mond und Monat so ähnlich sind.

Viele Kulturen haben sich aber auch nach der Sonne gerichtet. Die Wintersonnenwende, also der kürzeste Tag im Jahr, und die Sommersonnenwende, also der längste Tag, waren wichtige Fixpunkte, um ein Jahr zu berechnen.

Mit so einem Sonnenkalender konnten die Menschen besser berechnen, wann welche Jahreszeit anfing. Das klappte mit dem reinen Mondkalender nicht. Das Problem ist nämlich: Ein Sonnenjahr dauert 365 Tage.

So lange braucht die Erde etwa, um die Sonne einmal zu umkreisen. Ein Jahr, das nur aus Mond-Monaten besteht, dauert aber nur 354 Tage. Denn so ein Mond-Monat ist durchschnittlich 29,5 Tage lang. Kurz gesagt: Sonnenjahr und Mondjahr passen nicht ineinander.

Das Sonnenjahr

Schon die alten Ägypter haben deswegen einen reinen Sonnenkalender mit 365 Tagen angelegt und sie auf Monate aufgeteilt. Astronomen aus Ägypten und Griechenland fanden aber heraus, dass ein Sonnenjahr nicht genau 365 Tage lang ist, sondern knapp sechs Stunden länger. Was also tun mit diesem zusätzlichen Vierteltag?

Der 29. Februar ist ein besonderer Tag. (Foto: dpa)

Der 29. Februar ist ein besonderer Tag. (Foto: dpa)

Der römische Feldherr Julius Caesar hatte die Lösung: Er dachte sich den sogenannten julianischen Kalender aus, den wir heute noch kennen – mit Monaten von 30 oder 31 Tagen und einem Februar von 28 Tagen. Und er führte alle vier Jahre einen Tag extra ein, den Schalttag, um die zusätzlichen sechs Stunden auszugleichen.

Denn sechs Stunden mal vier macht 24 Stunden, also etwa einen Tag. Bei uns ist der 29. Februar so ein Schalttag.

Das Schaltjahr

An sich war der Schalttag eine super Idee. Doch leider hatten die alten Astronomen sich um einige Minuten verrechnet. Deswegen fand etwa alle 100 Jahre ein Schaltjahr zu viel statt. Der Kalender passte also doch nicht richtig.

Das war ein Problem, denn im Jahr 1582 begann der Frühling schon zehn Tage zu früh! Deswegen übersprang Papst Gregor die zehn Tage und korrigierte den Kalender um die fehlenden Minuten, in dem er eine neue Schaltjahr-Regelung einführte.

Leute auf der ganzen Welt rechnen heute mit diesem gregorianischen Kalender. Trotzdem gibt es in manchen Kulturen  andere Kalender. In der Religion Islam zum Beispiel, rechnen die Menschen mit einem Mond-Kalender.

Von Angela Sommersberg

Hier erährst du, wie man ein Schaltjahr genau berechnet:

Die Schaltjahr-Rechnung

Wie es ist nur alle vier Jahre Geburtstag zu haben:

Ein besonderer Geburtstag