Wie das Fell einer Trommel – Das Ohr

Wie das Fell einer Trommel – Das Ohr
Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Das Ohr macht es möglich, dass du hören kannst – So funktioniert das Sinnesorgan

Wünschst du dir auch manchmal, du würdest deinen Wecker morgens einfach nicht hören? Das ist verständlich. Aber möglicherweise denkst du ja anders darüber, wenn du weißt, was für ein Wunder es ist, dass wir ihn überhaupt hören können. Unser Ohr ist nämlich viel mehr als nur ein Empfänger für Töne, die in der Gegend herumschwirren. Genaugenommen würde es diese Töne ohne unser Ohr gar nicht geben.

Töne sind Schallwellen

Töne sind nämlich eigentlich nur Schallwellen. Wenn jemand etwas sagt, dann gerät die Luft in Bewegung – die Luftmoleküle schubsen sich sozusagen gegenseitig an. Unser Ohr nimmt diese Schwingungen auf und wandelt sie um in Nervenimpulse, die dann in unser Gehirn gelangen und dort übersetzt werden in Geräusche und Töne. Bis zu 400 000 verschiedene Töne können wir erkennen.

Manche Menschen hören tiefe Töne besser als hohe. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Sichtbar ist nur die Ohrmuschel

Was du siehst, wenn du in den Spiegel schaust, ist übrigens nur das äußere Ohr, die Ohrmuschel. Der größere Teil des Ohres liegt jedoch innen in deinem Kopf – übrigens zusammen mit deinem Gleichgewichtssinn. Die äußere Ohrmuschel empfängt die Schallwellen nur und leitet sie dann wie durch einen Trichter weiter in den Gehörgang nach innen bis hin zum Trommelfell. Das ist wie eine Membran, also eine dünne Haut, die in Schwingung gerät, wenn die Schallwellen sie erreichen. Wie das Fell einer Trommel, gegen das man haut. Je nachdem, wie häufig und wie stark gegen das Fell geschlagen wird, werden unterschiedliche Schwingungen erzeugt.

Schnecke im Innenohr

Diese Schwingungen leitet das Trommelfell weiter ins dahinter liegende Mittelohr. Darin befinden sich Gehör-Knöchelchen mit lustigen Namen: Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie heißen so, weil sie so ähnlich aussehen wie Hammer, Amboss und Steigbügel. Es sind die kleinsten Knochen im menschlichen Körper. Das erste Knöchelchen gibt die Schwingung ans zweite weiter und das wiederum ans dritte. Der dritte Knochen schließlich überträgt sie an die sogenannte „Schnecke“ im Innenohr. Keine Sorge, nicht das Tier ist gemeint, sondern ein zusammengerollter, mit Flüssigkeit gefüllter Gang. In der Flüssigkeit erzeugen die Schwingungen Wellen. In der Schnecke gibt es auch tausende kleiner Härchen. Kommen die Wellen bei ihnen an, leiten die Härchen diese Informationen an den Hörnerv weiter.

Bekanntes wird gespeichert

Im Gehirn werden sie verarbeitet. Wir können die Töne zuordnen, verstehen, was gesagt wurde und erkennen eine bekannte Stimme wieder. Werden die Härchen beschädigt, weil wir zum Beispiel zu oft und zu laut Musik hören, leiten sie die Informationen nicht mehr richtig weiter und wir hören nicht mehr so gut. Ganz schön kompliziert, so einen Weckerton zu hören, oder?

Von Jasmin Krsteski

Dudas Körperserie

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