Wie wird das Wetter vorhergesagt?

Wie wird das Wetter vorhergesagt?
Wird es bald schneien? Die Wettervorhersage verrät das schon Tage vor der ersten Flocke. (Foto: dpa)

Gibt es dieses Jahr weiße Weihnachten? Wird es morgen regnen? Wie warm wird es am nächsten Wochenende? Solche Fragen können Experten fürs Wetter beantworten. Sie heißen Meteorologen. Uwe Kirsche ist so ein Experte. Er arbeitet beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Aufgabe des DWD ist, das Wetter vorherzusagen und vor Unwettern zu warnen.

Wie ist das Wetter auf der Welt?

„Um in die Zukunft des Wetters schauen zu können, müssen wir wissen, wie das Wetter im Moment auf der ganzen Welt ist“, sagt Uwe Kirsche. So wie in Deutschland gibt es in allen Ländern der Erde Wetterdienste, die mit besonderen Geräten alles Mögliche messen: Wie warm ist es? Gibt es Wolken, Wind oder  Regen? Wie stark strahlt die Sonne? Diese und noch viele weitere Werte werden in Computer eingegeben.

Welche Geräte sind dafür nötig?

Ein Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser auf der Erde (Foto: dpa)

Ein Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser auf der Erde (Foto: dpa)

Wetterstationen am Boden sammeln ständig Daten wie Temperatur, Windgeschwindigkeit oder Luftdruck. Es gibt mehrere zehntausend solcher Stationen überall auf der Welt – sogar auf Schiffen und Bohrinseln im Meer. Sie übermitteln alles an die Wetterdienste. Auch viele Flugzeuge sammeln Werte auf ihrer Reise. Doch vor allem über Wüsten- und Meeresgebieten gibt es Lücken. Denn die Stationen sind oft weit auseinander.

Ein Satellit beobachtet das Wetter aus dem Weltraum. (Foto: dpa)

Ein Satellit beobachtet das Wetter aus dem Weltraum. (Foto: dpa)

Deshalb beobachten auch Satelliten aus dem Weltraum das Wetter und machen in kurzen Abständen Bilder, die sie an Computer auf der Erde senden. Darauf lassen sich zum Beispiel Wolkenfelder oder Stürme erkennen – und wie sich diese entwickeln. Der DWD startet jeden Tag besondere Ballons mit Messgeräten von verschiedenen Stationen in Deutschland. Sie steigen 30 Kilometer hoch und messen auf ihrem Weg Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Dann zerplatzen sie.

Wie funktioniert die Vorhersage?

Zwei weiße Strudel: Auf diesem Satelliten-Bild sieht man zwei Wirbelstürme. (Foto: dpa)

Zwei weiße Strudel: Auf diesem Satelliten-Bild sieht man zwei Stürme. (Foto: dpa)

Alle gesammelten Werte kommen bei einem Supercomputer vom DWD an. Er hat eine Leistung wie 50.000 normale Computer zusammen! Er wertet alle Daten in einem speziellen Programm aus. Das legt wie im Atlas ein Gitter um die Erde, das aus lauter Punkten besteht. Für jeden dieser Gitterpunkte berechnet das Programm, wie an diesem Ort das Wetter wird. Die einzelnen Punkte liegen 13 Kilometer voneinander entfernt. Die Experten können also sagen: „In dieser Stadt wird es 17 Grad und sonnig, 13 Kilometer weiter regnet es bei 14 Grad.“

Für Europa nutzt der DWD ein noch engeres Netz: Die einzelnen Punkte liegen nur sieben Kilometer voneinander entfernt. Und für Deutschland liegen sie nur 2,8 Kilometer auseinander. „Wir können das Wetter also für einzelne Gemeinden oder Stadtviertel sehr genau vorhersagen“, sagt Uwe Kirsche. „Bei so einem engen Netz kann auch keine Gewitterwolke hindurchrutschen.“ Doch auch das weltweite Wetter ist wichtig für die Experten: Sie können zum Beispiel berechnen, wann ein Sturmtief aus den USA nach Europa zieht.

Wie genau ist die Vorhersage?

Die Vorhersage können Menschen im TV, Radio, der Zeitung oder auf einer App sehen. (Foto: dpa)

Die Vorhersage können Menschen im TV, Radio, der Zeitung oder auf einer App sehen. (Foto: dpa)

„Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit bei der Wettervorhersage. Aber sie sind schon sehr genau, bis zu sieben Tage im Voraus“,  sagt Uwe Kirsche. Eine Aussicht auf den nächsten Tag stimmt zu 95 Prozent. Mit jedem weiteren Tag nimmt sie ab. „Am einfachsten ist es, die Temperatur vorherzusagen. Regen, Schnee oder Gewitter sind deutlich schwieriger. Sie lassen sich oft nur sehr kurzfristig vorhersagen.“ Deswegen wissen die Experten auch noch nicht, ob es weiße Weihnachten gibt. Denn bis dahin sind es noch fast drei Wochen. Du musst dich also noch gedulden.

Von Kathy Stolzenbach

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