Weltall-Detektive

Weltall-Detektive
So könnte der Peg 51b ausssehen. Er war der erste erdähnliche Planet, der entdeckt wurde. Foto: M. Kornmesser / Nick Risinger/epa/dpa


Solche Nachrichten klingen aufregend: „Forscher suchen zweite Erde“. Bedeutet das, es gibt irgendwo einen Planeten mit Ozeanen und Bergen, womöglich mit Lebewesen, die uns Menschen ähnlich sind? So einen Planeten haben Wissenschaftler bislang nicht entdeckt.

Planeten zu finden, ist eine schwierige Aufgabe. Damit man sich das besser vorstellen kann, haben Raumfahrt-Fachleute dieses Bild gemacht. Foto: ESA/dpa

Was genau sind Planeten?

In der Regel sind damit Himmelskörper gemeint, die sich um eine große Sonne bewegen. Sie müssen die Form einer Kugel haben. Außerdem sind sie auf der Umlaufbahn ihrer Sonne der wichtigste Himmelskörper.

Ruth Titz-Weider erforscht Planeten und weiß: Einen davon überhaupt zu entdecken, ist schon superschwierig. „Man muss sehr viele Sterne sehr lange beobachten“, erklärt sie. Die Forscher warten auf ein bestimmtes Ereignis, sie nennen es Transit. Dabei zieht ein Planet vor einer Sonne vorbei. Er erzeugt damit eine Art Sonnenfinsternis.

Forscherinnen und Forscher haben in den vergangenen Jahren viele Exoplaneten entdeckt. Foto: Nasa/Goddard Space Flight Center

Was genau ist ein Transit?

„Das Problem ist nur, so ein Transit passiert normalerweise nicht jeden Tag. Man muss sehr lange beobachten. Das ist ein bisschen wie Lotteriespielen“, erzählt die Expertin. Wenn sich ein Planet dann doch endlich mal vor eine Sonne schiebt, wird diese ein klein wenig dunkler. Daraus können Forscher dann auf die Größe des Planeten schließen. Der Transit liefert den Forschern aber noch mehr Informationen: Sie berechnen damit, wie lange der Planet für die Umrundung der Sonne braucht. „Das verrät uns, wie weit der Planet von der Sonne entfernt ist. Dieser Abstand ist sehr wichtig“, sagt Titz-Weider.

Warum ist der Abstand zur Sonne wichtig?

Ist der Planet zu dicht an der Sonne, wird es auf ihm zu heiß. Ist er zu weit weg, ist es auf dem Planeten zu kalt und Wasser wäre beispielsweise dauerhaft gefroren. Unter bestimmten Bedingungen können die Forscher sogar herausbekommen, ob der Planet eine Lufthülle hat. Das wäre eine Atmosphäre ähnlich wie unsere Erde sie hat.

Wann ist ein Planet der Erde ähnlich?

Dazu muss der Planet in mehreren Merkmalen mit der Erde übereinstimmen. „Der Planet muss etwa die gleiche Größe haben wie unsere Erde. Außerdem braucht er eine ähnliche Masse und eine Lufthülle. Und der Abstand zwischen Planet und Stern muss natürlich auch stimmen“, sagt die Forscherin. Trifft das alles zu, dann ist er möglicherweise unserer Erde ähnlich. Und vielleicht entdecken wir dort eines Tages auch Leben.

So könnte der Peg 51b ausssehen. Er war der erste erdähnliche Planet, der entdeckt wurde. Foto: M. Kornmesser / Nick Risinger/epa/dpa

Der Erste seiner Art

Unsere Erde kreist um die Sonne. Sie braucht dafür ein Jahr. Aber die Sonne ist nur ein Stern unter vielen Milliarden. Sind also im Universum noch andere Sterne mit Planeten zu finden? Erst vor etwa 25 Jahren konnten zwei Forscher zum ersten Mal einen Planeten beobachten, der einen Stern umkreist. Dieser Stern ist unserer Sonne ähnlich.

Der Planet bekam den Namen „Dimidium“ oder „51 Pegasi b“ (siehe Foto oben rechts). Man findet ihn etwa 50 Lichtjahre entfernt im Sternbild Pegasus. Der Planet ist ein schneller Flitzer! Er braucht nur vier Tage, um den Stern zu umrunden. Das hat mit der engen Umlaufbahn zu tun. Das heißt, der Abstand zwischen Planet und Stern ist klein.

Von Stefanie Paul (dpa)