Welche Noten gibt es in anderen Ländern?

Welche Noten gibt es in anderen Ländern?
Es gibt Zeugnisse! Aber wie wird eigentlich in anderen Ländern benotet? (Foto: dpa)

Derzeit gibt es Zeugnisse. Hoffst du vielleicht auch auf eine Eins? In Deutschland ist das eine super Note, in Chile oder England aber nicht. Unsere Korrespondenten erzählen, wie Kinder an anderen Orten der Welt benotet werden.

China

Chinesische Schulkinder bekommen von der ersten Klasse an Noten – und zwar von eins bis 100, wobei 100 das beste Ergebnis ist.  Einmal im Jahr gibt es ein großes Zeugnis, manche Schulen stellen aber auch häufiger Zeugnisse aus – das ist je nach Provinz verschieden. Weil die Klassen in China mit 40 Schülern riesig sind, können die Kinder mündlich nur wenig mitmachen. Deswegen werden viele Tests geschrieben – die   dann über die Zeugnisnote bestimmen. (fmk)

Italien

Das italienische Notensystem reicht von null bis zehn Punkten, wobei zehn die Bestnote ist. Alles bis fünf Punkte gilt als ungenügende Leistung. Ein Schüler fällt durch,   wenn er im Zeugnis auch nur in einem Fach fünf Punkte hat. Weniger als vier Punkte werden aber nur selten vergeben. Auch die Bestnote kommt selten vor. Angewendet wird also vor allem die Notenskala zwischen fünf und neun. Bei Tests  und Hausarbeiten gibt es  plus und minus, in den Zeugnissen aber nicht. (rek)

Chile

In Chile werden die Noten umgekehrt vergeben: Eins ist durchgefallen. Sieben ist die beste Note. Noten gibt es ab der ersten Klasse.  Dazu kommt eine schriftliche Einschätzung des Schülers.  Zeugnisse gibt es  im Juli und Dezember. Nur die Noten entscheiden über die Versetzung. Die Einschätzung ist wichtig, wenn man die Schule wechselt. In Lateinamerika gibt es öffentliche und private Schulen. Die öffentlichen sind meist gratis, aber schlecht; die privaten teuer und nicht immer gut. (keh)

USA

In den USA ist das Schulsystem je nach Region sehr unterschiedlich. So gibt es in manchen Bundesstaaten Fächer, die es in anderen gar nicht gibt. Benotet wird aber überall mit Buchstaben, statt mit Zahlen.  A ist die beste Note, mit D kommt man gerade noch so durch. Danach ist man durchgefallen. Wie in Deutschland gibt es zwei Halbjahre. Die Sommerferien zwischen zwei Schuljahren  sind aber viel länger als in Deutschland – sie dauern nämlich mehr als zwei Monate! (df)

Schweden

In Schweden bekommen die Kinder erst ab der sechsten Klasse Noten. Das Noten-System haben die Schweden vor  drei Jahren geändert: Jetzt ist es ähnlich wie in England und den USA. Es gibt Noten von A bis F. A ist die beste Note, F die schlechteste. Zum Ende eines Halbjahres bekommen die Schüler in Schweden ein Zeugnis. Außerdem treffen sich Lehrer, Kinder und Eltern mindestens einmal im Halbjahr und sprechen über die Entwicklung des Kindes. (aso)

England

Englische Kinder bekommen dreimal im Jahr Zeugnisse – weil das Schuljahr in „Terms“, in Dritteljahre, und nicht in Halbjahre aufgeteilt ist. Richtige Noten gibt es aber erst ab Klasse 6. Niedrige Zahlen stehen für ein schlechtes Ergebnis, hohe für ein gutes. Später  verwandeln sich die Zahlen plötzlich auf geheimnisvolle Weise in Buchstaben. A ist die Top-Note. Und wer ganz toll abschneidet, kann sich sogar noch ein Sternchen dazu verdienen. Das heißt dann: A*. (P.N.)

Ghana

Es gibt keine Halbjahre, sondern  wie in England sogenannte Terms. Nach jedem Term bekommen die Schüler ein Zeugnis. Die Noten werden ähnlich wie in den USA als Buchstaben vergeben: von A (sehr gut) bis F (durchgefallen). Seit 2007 werden die Buchstaben mit einer Zahl ergänzt: von A1 bis F9. So ergeben sich genauere Abstufungen: B2 ist  wie eine deutsche 2, B3 wie eine deutsche 3, C4 bis C6 eine deutsche 4.  E8 hat man gerade noch bestanden. Die Sommerferien dauern zwei Monate. (kst)

Keine Angst vor schlechten Zeugnissen