Verbrechern auf der Spur

Verbrechern auf der Spur
Kriminalhauptkommissar Andreas Goergemanns untersucht Fingerabdrücke im Labor unter einem speziellen Licht. (Bild: dpa)

In einem Haus wurde eingebrochen. Aber die Täter waren unvorsichtig. Sie haben überall ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Für Fachleute wie Andreas Goergemanns ist das gut. Fingerabdrücke sind für ihn wichtige Spuren. Damit kann er die Täter überführen…

Supergute Augen

Für seinen Job braucht Andreas Goergemanns zwei Dinge: supergute Augen und jede Menge Geduld. „Manchmal dauert es nur eine halbe Stunde“, sagt Andreas Goergemanns. Es gibt aber auch Fälle, da braucht er mehrere Tage. Dann schaut der Mann mit der Brille stundenlang auf seinen Computer-Bildschirm. Er untersucht schwarze Linien, die sich gabeln oder kreuzen, die mal nach rechts und mal nach links zeigen oder eine Art Kreis bilden. „Dann braucht man wirklich gute Nerven“, verrät er.

Andreas Goergemanns braucht bei seiner Arbeit sehr gute Augen. (Bild: dpa)

Andreas Goergemanns vergleicht zwei Abdrücke am Computer. (Bild: dpa)

Andreas Goergemanns ist Fachmann für Fingerabdrücke. Er arbeitet in der Stadt Düsseldorf beim Landeskriminalamt. Fingerabdrücke können dabei helfen, Verbrecher zu schnappen. Jeder Mensch hat nämlich seinen eigenen Fingerabdruck – niemand sonst hat denselben!

Sein Büro ist hell, auf dem Schreibtisch stehen zwei Bildschirme. Auf einem sind gerade zwei Fingerabdrücke zu erkennen. Einer wurde an einem Tatort gefunden. Der andere Abdruck gehört einem Verdächtigen.

Andreas Goergemanns will herausfinden, ob die Fingerabdrücke von derselben Person sind. Dazu sucht er die Abdrücke nach besonderen Stellen oder Merkmalen ab. Fachleute nennen diese Stellen auch Minutien. Das sind winzige Kleinigkeiten, die jeden Fingerabdruck einzigartig machen. Minutien sind zum Beispiel Linien, die sich an einer bestimmten Stelle gabeln oder kreuzen.

Zwölf Merkmale müssen überein stimmen

Zwölf solcher Merkmale muss der Experte nun auf dem Abdruck finden. Hat der andere Abdruck dieselben Merkmale an der gleichen Stelle, gelten die Fingerabdrücke in Deutschland als identisch. Die Fachleute sind sich dann sicher: Die Fingerabdrücke gehören derselben Person – der Verdächtige muss am Tatort gewesen sein.

Kein Fingerabdruck ähnelt einem anderen. (Bild: dpa)

Kein Fingerabdruck ähnelt einem anderen. (Bild: dpa)

Andreas Goergemanns klickt auf verschiedene Stellen und setzt farbige Punkte. Er vergleicht die Fingerabdrücke ganz genau. In Fernsehserien übernehmen das oft superschnelle Computer. Innerhalb von ein paar Sekunden gibt es dann schon ein Ergebnis. Das ist aber pure Fantasie, erzählt der Fachmann.

In Wirklichkeit vergleichen Fachleute wie er die Abdrücke miteinander. Um auf Nummer sicher zu gehen, schauen sich immer zwei Kollegen die Abdrücke an. Sie müssen zum gleichen Ergebnis kommen.

Doch es gibt ein Problem. Denn: „Den perfekten Fingerabdruck gibt es nicht“, erklärt der Fachmann. Oft finden die Experten am Tatort nur Teile von Fingerabdrücken, also zum Beispiel nur wenige Spuren eines Fingers oder einer Handfläche. Manchmal sind die Abdrücke auch verwischt oder verschmiert.

Verwischte Abdrücke

„Wie gut eine Spur ist, hängt zum Beispiel auch vom Wetter ab. Regen kann einen Fingerabdruck zerstören“, sagt Andreas Goergemanns. Seine Kollegen und er müssen daher immer überlegen, ob die Spur für einen Vergleich wirklich ausreicht. Doch dieses Mal waren sie erfolgreich: Die Fingerabdrücke waren gut zu erkennen. Und so wurde der Einbrecher schließlich geschnappt.

Von dpa

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