Eine Prise Schnee gehört dazu

Eine Prise Schnee gehört dazu
Der Kölner Autor Christian Tielmann (Foto: Nadine Carstens)

Der Kölner Autor Christian Tielmann spricht über Weihnachtsgeschichten – Für uns schreibt er einen Krimi.

Herr Tielmann, wieso schreiben Sie Bücher für Kinder?

Weil es Spaß macht.

Was genau?

Ich bringe Kinder einfach sehr gerne zum Lachen. Deshalb bin ich auch kein Lehrer geworden. Außerdem finde ich, dass jeder manchmal eine Pause vom Alltag verdient hat. Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder. Dazu eignen sich Geschichten wunderbar. Man ist dann weg.  Das Wegsein erlebe ich beim Schreiben und die Kinder beim Lesen.

Was macht das Schreiben für Kinder so besonders?

Da kommen wir zum zweiten Grund, warum ich gerne für Kinder schreibe. Man hat viel Freiheit, weil man Figuren fantastisch überzeichnen darf. Ich kann in einer Weihnachtsgeschichte einfach den Weihnachtsmann auftreten lassen. Basta. Das ginge vielleicht auch bei Erwachsenen. Aber es wäre viel schwieriger.

Wann wussten Sie, dass Sie Kinderbuchautor werden wollen?

Als ich in der dritten Klasse war. Ich konnte gerade lesen und schreiben und wir behandelten Gedichte. Ein  Junge fragte, warum das Wort am Versanfang groß geschrieben war, obwohl es sich weder um ein Nomen noch um einen Satzbeginn handelte. Mir wäre das gar nicht aufgefallen. Der Lehrer sagte:  „Das ist dichterische Freiheit.“ Und ich dachte: Das ist mein Job. Ich darf  als Dichter groß und klein schreiben, wann  ich will. Irgendwann habe ich die Rechtschreibung doch gelernt,   Deutsch und Philosophie studiert und ein Praktikum in einem Kinderbuchverlag gemacht.

Ihre lustigen Bücher über den Alltag von Max sind sehr bekannt. Woher nehmen Sie den Kinderhumor?

Es gibt keinen. Es gibt auch keinen Erwachsenenhumor. Was ich nicht machen würde, ist, über die Köpfe von Kindern hinweg für Erwachsene zu erzählen. Andere Dinge wiederum funktionieren bei Kindern häufig gut. Sie mögen es beispielsweise, wenn die Welt in der Geschichte kurzzeitig aus den Fugen gerät und dann wieder in Ordnung kommt. Das ist für viele ein Trost.

Wo und wie arbeiten Sie denn?

Ich arbeite zu Hause am Schreibtisch und zwar so lange, bis meine Kinder wieder zu Hause sind. Es kommt aber vor, dass ich mitten im  gemeinsamen Essen aufstehe, um Ideen aufzuschreiben. Die sind sehr flüchtig und müssen festgehalten werden.

Sie haben schon viele Weihnachtsgeschichten geschrieben. Jetzt erfinden Sie eine für uns. Was gehört unbedingt dazu?

Eine Prise Schnee. In irgendeiner Form. Meistens ist er ja abwesend. Dann geht es aber zumindest um die Sehnsucht nach Schnee. Dann gehört ein leiser Zauber dazu. Wenn man am 24. Dezember durch die Stadt läuft, ist alles anders: es ist ruhig, viele Regeln gelten nicht.

Was können Sie uns über die Kinderseiten-Geschichte verraten?

Fast nichts. Doch:  Die Geschichte spielt an den Adventstagen und ich hoffe, dass der, der den ersten Teil liest, den zweiten lesen will.  Und wer den vierten gelesen hat, wird nicht auf den fünften warten.

Das Gespräch führten Ina Henrichs und Angela Sommersberg

Steckbrief Christian Tielmann

Christian Tielmann wurde 1971 in Wuppertal geboren und lebt heute mit seiner Familie in Köln. Für den Kölner Stadt-Anzeiger schreibt er einen Weihnachts-Krimi in vier Teilen. Die erste Folge liest du am Samstag auf dieser Seite. Christian Tielmann kennt sich super aus mit Geschichten für Kinder – er  hat bereits mehr als  70 davon veröffentlicht. Hier eine Auswahl:

Das erste Buch

Bauer Beck TielmannIn „Bauer Beck fährt weg“ verreist ein Bauer mit allen Tieren  –

das verursacht natürlich Probleme (Sauerlaender Verlag).

 

Die Max-Serie

Max TielmannÜber Max gibt es eine Serie.

Und natürlich dreht sich eine Folge auch um Weihnachten.

Alle Bücher sind  im Carlsen-Verlag erschienen.

 

Aus Köln

Wir drei TielmannDas Buch „Wir drei aus Nummer 4“ (dtv Verlag)

hat Tielmann für seine Kinder geschrieben.

Es handelt von einer verrückten Familie.

 

Weihnachten

Himmelhochhoppla TielmannZehn kurze Weihnachtsgeschichten erzählt Christian Tielmann in seinem neuesten Buch „Himmelhochhoppla“ (Carlsen).