Tschüss, Milchzahn!

Tschüss, Milchzahn!
Foto: Maria Berentzen/dpa

Ui, der wackelt ja! Viele Kinder haben mit etwa sechs Jahren ihren ersten Wackelzahn. Ist ein Zahn erst einmal locker, dauert es dann oft nicht lange, bis er ausfällt. „Das tut zum Glück nicht weh“, sagt Mirela-Oana Nilius. Die Zahnärztin kennt sich gut mit Zähnen von Kindern aus. Sie arbeitet in Dortmund – und verrät, was man beim Thema Zähne alles beachten sollte.

Woher kommen die zweiten Zähne?

Nach und nach fallen bei den meisten Kindern die Milchzähne aus. Sie machen Platz für 32 neue Zähne. Das hat der Körper ziemlich schlau eingerichtet: Die Milchzähne sind nämlich recht klein. Anders als zum Beispiel die Knochen an Armen oder Beinen können sie nicht weiter wachsen.

Deshalb bekommen Menschen zweimal Zähne. Erst ganz kleine Milchzähne und danach die zweiten Zähne, die bleiben. „Diese sind bereits von Geburt an im Kiefer angelegt“, sagt die Expertin. Dort schlummern diese so lange unter der Oberfläche, bis im Mund genug Platz für sie ist.

Frederick weiß, wie sich ein Wackelzahn anfühlt. Foto: Maria Berentzen/dpa

Wie fallen die Zähne aus?

Milchzähne sehen auch besonders aus, wenn sie ausgefallen sind: Eigentlich hat jeder Zahn eine Wurzel. Diese sorgt dafür, dass der Zahn fest im Kiefer sitzt. Milchzähne sehen dagegen eher wie kleine Stummel aus. An denen kann man nicht mehr so recht eine Wurzel erkennen.

Das liegt daran, dass der Körper einen Trick benutzt: Die Wurzeln der Milchzähne lösen sich regelrecht auf, damit die Zähne leichter ausfallen. Dafür sorgen besondere Zellen. Die Wurzeln verlieren ihren Halt und die Zähne lockern sich. Weil die Milchzähne sowieso nur wenige Jahre bleiben, sind sie außerdem nicht so fest im Kiefer verankert wie später die bleibenden Zähne. Auch aus diesem Grund lösen sie sich leichter. Die bleibenden Zähne drücken außerdem irgendwann von unten gegen die Milchzähne. „Damit fangen sie dann an zu wackeln und fallen anschließend schmerzfrei aus“, sagt Mirela-Oana Nilius.

Welche Zähne kommen wann?

Ihren ersten Milchzahn bekommen Babys meist, wenn sie ungefähr sechs Monate alt sind. Mit zwölf Jahren haben fast alle Kinder ihre bleibenden Zähne. Die meisten Leute bekommen außerdem im Alter zwischen 17 und 24 Jahren noch Weisheitszähne. Diese sitzen ganz hinten im Mund hinter den Backenzähnen.

Foto: Maria Berentzen/dpa

Wie schützt man seine Zähne richtig?

Manche Leute glauben, dass man Milchzähne gar nicht pflegen muss, weil sie ja sowieso ausfallen. Das stimmt aber nicht! Es ist sogar besonders wichtig, die Milchzähne zu pflegen. Sonst können sie eine Erkrankung bekommen, die Karies heißt. Diese führt dazu, dass die Zähne Löcher bekommen.

Die Milchzähne sind vor allem in der ersten Zeit viel anfälliger dafür. Der Grund: Sie müssen erst noch richtig hart werden. Deshalb ist es schon bei Babys wichtig, die Zähne gut zu pflegen. Dafür gibt es ganz kleine Zahnbürsten oder kleine Kappen mit Borsten. Diese können die Eltern auf ihre Finger stecken. Denn wenn die Milchzähne Karies bekommen, können sie die Krankheit auch auf die bleibenden Zähne übertragen. Diese bekommen dann auch Löcher. Davor schützt man sich, indem man zweimal am Tag gründlich seine Zähne putzt.

Von Maria Berentzen (dpa)