Schwer wie sechs Elefanten

Schwer wie sechs Elefanten
Die Nachbildung eines 21 Meter langen und 30 Tonnen schweren Apatosaurus im Saurierpark Münchehagen. Foto: Holger Hollemann/dpa

Sie waren die größten Lebewesen an Land, die es jemals auf der Erde gegeben hat: die Sauropoden. So nennt man die Dinosaurier mit den langen Hälsen, die sich von Pflanzen ernährten.

Manche waren länger als zwei Busse hintereinander und so schwer wie sechs Elefanten. Zur Gruppe der Sauropoden gehören etwa der Diplodocus und der Apatosaurus. Ein Skelett dieses Dinos haben Fachleute vor wenigen Jahren entdeckt. Sie nannten es Arapahoe. In einer Ausstellung in Bonn kann man Arapahoe derzeit besichtigen – genauso wie ganz viele andere Riesendinosaurier. 

Das Skelett mit einer Länge von 27,15 Metern gehörte vermutlich zu einem Dinosaurier der Art Diplodocus, einem Sauropoden. Foto: Magali Girardin/epa/dpa

Die Größe als Vorteil

Lange rätselten Forscher darüber, warum die Tiere so gigantisch groß wurden. War das einfach nur ein Zufall? „Sauropoden hat es sehr, sehr lange gegeben, etwa 180 Millionen Jahre lang. Das zeigt, dass sie extrem erfolgreich waren“, erklärt die Dino-Expertin Katja Waskow. Die gigantische Größe musste also einen Vorteil gehabt haben. Und die Expertin erklärt auch gleich welchen: „Wer so groß war, wurde schlichtweg nicht mehr gejagt.“

Dieser Saurier hatte einen ziemlich langen Hals. Foto: ZFMK/dpa

Bissspuren von einem T-Rex

Das haben die Forscher anhand der gigantischen Dino-Knochen herausgefunden. Die zeigen nämlich oft Bissspuren von Raubsauriern, wie beispielsweise dem Tyrannosaurus Rex. Aber die Bisse sind nicht verheilt. „Das verrät uns, dass die Tiere gefressen wurden, nachdem sie gestorben waren. Wären sie gejagt worden, müsste man in manchen Fällen auch verheilte Bissspuren finden. Das ist jedoch nur bei kleineren Dinos der Fall“, erklärt die Fachfrau.

Doch wie konnten die Dinos überhaupt so riesengroß werden? „Die Sauropoden haben ein paar spannende Geheimnisse, denen wir nun auf die Spur gekommen sind“, erzählt Katja Waskow. Ein Geheimnis hat mit dem Kopf zu tun. Im Vergleich zum restlichen Körper ist er winzig und extrem leicht. „Der Kopf machte es möglich, dass die Dinos so einen langen Hals bekommen konnten“, erklärt die Fachfrau.

Ein Modell eines Brontosaurus steht im Dinopark Münchehagen. Foto: Christophe Gateau/dpa

Ein Hals wie ein Kran

Durch den langen Hals sparten die Dinos eine Menge Energie. Denn sie konnten ihn wie eine Art Kran hin und her schwenken und kamen so ganz bequem an ihre Nahrung heran – ohne viel herumlaufen zu müssen.

Anders als zum Beispiel die heutigen Elefanten hatten die Sauropoden auch keine Backenzähne zum Kauen. Sie rupften Blätter ab und schluckten sie unzerkaut hinunter. Das sparte Zeit. Dadurch konnten die Sauropoden viel größere Mengen verdrücken als die Elefanten. Ganz schön raffiniert, diese Riesendinos! (dpa)

Ständig neue Zähne

Wusstest du, dass sich die Zähne von Sauropoden immer wieder erneuerten? Das war auch nötig. Denn die riesigen Saurier vertilgten Unmengen von Pflanzen. „Dadurch haben sich die kleinen Stiftzähne sehr schnell abgenutzt“, verrät die Expertin Katja Waskow.

Wenn den Tieren ein Zahn ausfiel, kam an derselben Stelle ein neuer Zahn nach. Nach etwa 30 bis 60 Tagen hatten sie nach und nach ihr komplettes Gebiss erneuert. Auch Raubsaurier wie der Tyrannosaurus Rex machten das so. Allerdings brauchten sie für den Zahnwechsel etwas länger.

Von Stefanie Paul