3,2,1… Peng!

3,2,1… Peng!
Eine Silvesterrakete startet aus einer Flasche. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wir erklären dir, wie Raketen funktionieren und warum manche Leute sie verbieten wollen

Fünf, vier, drei, zwei, eins – und plötzlich erleuchtet der zuvor dunkle Nachthimmel in vielen bunten Farben. Ein hohes Zischen ist zu hören, dann macht es „Peng“ und die Silvesterrakete erstrahlt in bunten Farben. Morgen um Mitternacht ist es wieder soweit: Die Menschen begrüßen überall auf der Welt das neue Jahr. Viele von ihnen zünden selbst Raketen an, andere schauen sich das bunte Spektakel lieber aus der Ferne an.

Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin. Foto: Christophe Gateau/dpa

Warum zünden wir ein Feuerwerk an?

Vor vielen Hundert Jahren machten die Menschen am Ende eines Jahres viel Lärm. Damit wollten sie zu Beginn des neuen Jahres böse Geister vertreiben. Sie zündeten auch Holzräder an und machten große Feuer. Mittlerweile gibt es eben die Silvesterraketen.

Wie funktioniert eine Silvesterrakete?

Eine Rakete besteht grundsätzlich aus drei Teilen: Von außen siehst du den ersten Teil, die Zündschnur. Mit einem Feuerzeug oder Streichhölzern zünden Erwachsene sie an, wenn sie aufsteigen soll. Die Zündschnur besteht übrigens unter anderem aus Schwarzpulver – einem Stoff, der Dinge zur Explosion bringt.

In etwa acht Sekunden nach dem Anzünden steigt die Rakete in die Luft. Das kann sie, weil die Zündschnur den zweiten Teil der Rakete entzündet: den Treibstoff. Auch darin ist Schwarzpulver enthalten. Wenn der Treibstoff verbrennt, entstehen Gase, die der Rakete einen Schub geben, damit sie aufsteigen kann. Eisenspäne oder kleine Partikel aus Titan sorgen für den Funkenschweif.

Wie geht es weiter?

Die Rakete ist ihr eigener Zeitzünder. Wenn das Schwarzpulver verbraucht ist, hört die Rakete auf, hochzusteigen. Und: Es knallt laut. Der dritte Teil der Rakete kommt nämlich jetzt zum Einsatz – ein Stoffgemisch entzündet sich. Je nachdem welche Farben die Rakete haben soll, ist sie mit verschiedenen Stoffen gefüllt. Natriumsalz erzeugt ein Gelb, Strontiumsalz macht den Himmel rot, Bariumsalz erzeugt ein Grün und blau wird es mit Kupfersalz. Für andere Farben werden die Salze gemischt.

Warum kann Feuerwerk gefährlich sein?

Ganz wichtig: Sobald die Zündschnur brennt, musst du von der Rakete weggehen und Abstand halten! Eine Silvesterrakete kann zum einen bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell werden – also etwa so schnell, wie ein Auto auf der Autobahn. Zum anderen wird es durch das Verbrennen der Chemikalien sehr heiß: manche Raketen können eine Temperatur von mehr als 1000 Grad erreichen. Weil das Ganze so gefährlich ist, dürfen auch nur Erwachsene Feuerwerk anzünden! Und selbst die müssen ganz schön doll aufpassen.

Ist Feuerwerk ungesund?

In Feuerwerk ist viel Chemie verbaut. Und diese Chemie verursacht unter anderem Feinstaub – das sind ganz kleine Partikel, die in die Luft gelangen, ähnlich wie beim Abgas eines Autos. Das finden viele Leute nicht gut, denn: Dieser Feinstaub kann krank machen. Deshalb fordern viele, dass nicht mehr so viele Raketen abgeschossen werden dürfen. Abgesehen davon, dass der Krach viele Tiere erschreckt und Feuerwerk viel Müll produziert.

Nach der Silvester-Nacht kommt das große Aufräumen. Foto: Christophe Gateau/dpa

Wird Feuerwerk deshalb verboten?

Viele Städte haben dieses Jahr verboten, Feuerwerk in bestimmten Bereichen der Innenstädte abzufeuern. In Köln dürfen Leute zum Beispiel um den Dom herum keine Raketen anzünden und auch an Teilen des Rheinufers ist es verboten. Und trotzdem: jedes Jahr wieder wird viel über die Böller und Feuerwerkskracher diskutiert. 

Ganz egal, ob du selbst Raketen in den Himmel schickst oder nicht: Wenn du ein bisschen was von dem Müll mitnimmst, den du anschließend auf den Straßen herumliegen siehst, ist der Umwelt schon viel geholfen!

Von Jennifer Wagner