Die Ereignisse des Jahres…

Die Ereignisse des Jahres…
Foto: Philipp Brandstädter/dpa

…haben unsere Kinderreporter aufgeschrieben – Welches ist deins? 

Bald liegen 52 Wochen, zwölf Monate und damit ein ganzes Jahr hinter dir – voll mit Politik, historischen Ereignissen und positiven wie negativen Nachrichten. An dieser Stelle haben wir über die Handball-WM und die Landtagswahlen in Thüringen berichtet, haben dir den Anschlag von Halle, den Kindergipfel in Köln und die Ereignisse in Berlin beim Mauerfall vor 30 Jahren erklärt. 

2019 war aber noch aus einem anderen Grund besonders: Denn du hast hier sechs neue Gesichter kennengelernt: Unsere Kinderreporter Mila, Ruby, Moritz, Milla, Mine und Flo. Sie haben kurz vor Ende des Jahres überlegt: Was hat mein 2019 am meisten geprägt? Ihre Ergebnisse haben sie hier für dich aufgeschrieben.

Kinderreporter Mila.
Foto: Martina Goyert

Mila  (11) – Umweltschutz

Mich hat sehr beeindruckt, wie groß die „Fridays for Future“-Bewegung geworden ist. Deutschlandweit sind jeden Freitag Tausende Schüler (darunter teilweise auch ich) auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Und wir haben etwas bewirkt: Ab 2021 soll der Ausstoß einer Tonne des klimaschädlichen Gases CO²  25 Euro kosten; das wurde im Klimapaket beschlossen. Doch es wird höchste Zeit, dass noch viel mehr passiert. Denn in diesem Jahr waren die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren: Der Sommer in Deutschland war  viel zu heiß  .

In anderen Ländern wird die Hitze gerade zur Katastrophe! In Australien toben seit Wochen gewaltige Buschbrände. Besonders betroffen sind die Koalas. In den vergangenen Monaten sind mehr als 2000 Koalas verbrannt, nur wenige konnten schwer verletzt gerettet werden. Das sind schlimme Bilder, die mich traurig und wütend machen. Wenn Hitze, Trockenheit und Feuer weiter so viel Lebensraum zerstören, werden diese wundervollen Tiere bis zum Jahr 2050 ausgestorben sein. Das können wir doch nicht zulassen!

Kinderreporter Ruby.
Foto: Martina Goyert

Ruby (10) – Flüchtlinge

Mein persönliches Highlight in diesem Jahr war die Kapitänin des Schiffs „Sea Watch 3“, Carola Rackete. Sie hat Anfang Juni 53 Flüchtlinge aus Libyen im Mittelmeer aus Seenot gerettet.

Mich persönlich fasziniert Carola Rackete, weil sie sich für Menschen in einer bedrohlichen Lage eingesetzt hat, obwohl sie wusste, dass sie dafür eventuell bestraft werden könnte. Italien wollte nämlich nicht, dass Carola Rackete im Hafen der italienischen Insel Lampedusa anlegt. Dann ist etwas passiert, das mich richtig geschockt hat. Damit die „Sea Watch 3“ nicht anlegen konnte, hat sich ein Polizeiboot zwischen der Anlegestelle und das Schiff gestellt.

Das Verhalten der italienischen Polizei hat mich sehr betroffen gemacht. Es waren ja schließlich hilfsbedürftige Menschen an Bord. Carola Rackete hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen und ihren Mut bewiesen. Sie hat es geschafft, am Hafen anzulegen und die Flüchtlinge zu retten. Sie wurde zwar festgenommen, aber ein paar Tage später freigelassen. Ich finde: Carola Rackete sollte uns allen ein Vorbild sein.

Kinderreporterin Moritz. Foto: Martina Goyert

Moritz (12) – Zehnkampf

Das erstaunlichste Ereignis 2019 war für mich, dass der Mainzer Niklas Kaul jüngster Weltmeister aller Zeiten im Zehnkampf geworden ist. Der 21-jährige nahm im Sommer diesen Jahres an der Weltmeisterschaft in Katar teil und gewann den Wettkampf überraschend.  Am ersten Wettkampftag erreichte Niklas Kaul den elften Platz. Aber er wollte mehr.

Nachdem am nächsten Tag sein härtester Konkurrent und Weltrekordhalter Kevin Mayer aus Frankreich verletzungsbedingt ausgeschieden war, nutzte Niklas die Chance und warf den Speer mit 79,05 Metern sensationell weit. Somit kämpfte er sich auf den dritten Platz vor. Um Weltmeister zu werden, musste Niklas in der letzten Disziplin, im 1500-Meter-Lauf, drei Sekunden schneller laufen, als der bis dahin Erstplatzierte Maicel Uibo aus Estland. Niklas Kaul machte das scheinbar Unmögliche möglich und gewann den Lauf mit 16 Sekunden Vorsprung.

Was für eine Leistung und was für ein unfassbar spannender Wettkampf! Für mich die bemerkenswerteste sportliche Leistung des Jahres und ein unvergesslich aufregender Fernsehabend.

Kinderreporterin Milla. Foto: Martina Goyert

Milla (10) – Notre Dame

Von den Ereignissen 2019 erinnere ich mich vor allem an den Brand von Notre Dame am 15. April. Für die Leute, die in Paris leben, muss es wohl ein großer Schock gewesen sein. Die Menschen dort haben sich bestimmt so gefühlt wie wir uns gefühlt hätten, wenn unser Kölner Dom gebrannt hätte. Schließlich ist Notre Dame ein großes Stück französische Geschichte!

Außerdem fand ich Greta Thunberg sehr bemerkenswert. Sie ist zu einem Umweltkongress

gereist – mit einem Segelboot. Und nicht wie viele andere Leute mit dem klimaunfreundlichen Flugzeug. Greta Thunberg hat wirklich vieles erreicht und sie hat Recht: Wir müssen wirklich mehr für die Umwelt tun. Die Aktionen von Fridays for Future waren auch hier in Köln riesig, es waren Tausende von Menschen auf den Straßen.

Besonders Gretas Rede vor den Vereinten Nationen im September ist mir in Erinnerung geblieben denn da hat sie ihre ganze Wut rausgelassen und den Politikern und Verantwortlichen einmal richtig die Meinung gesagt. Das war super!

Kinderreporterin Mine. Foto: Martina Goyert

Mine (11) – Klimawandel

In diesem Jahr ist wirklich viel passiert. Vor allem natürlich, was das Thema Klima angeht. Ihr könnt euch bestimmt noch an die Fridays-for-Future Demonstrationen erinnern oder habt sogar selbst dabei mitgemacht.  Auf der Demo im September        sollen laut den Veranstaltern alleine in Köln rund  70 000 Menschen auf die Straße gegangen sein. Das hat mich ziemlich beeindruckt und gefreut, weil sich so viele junge Menschen für eine so wichtige Sache eingesetzt haben. Auch bei mir persönlich hat das Jahr 2019 viel verändert: Ich bin jetzt auf die Gesamtschule Holweide gewechselt und gehe dort in die fünfte Klasse. Glücklicherweise bin ich mit einer meiner besten Freundinnen in eine Klasse gekommen. Das ist super und macht mich sehr glücklich!  Aber ich glaube, wenn ich mich entscheiden müsste, was in diesem Jahr am besten war, würde ich sagen: Am tollsten war, dass ich  Kinderreporterin geworden bin und mit fünf weiteren wirklich talentierten Kindern Artikel schreiben darf. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Jahr und hoffentlich viele weitere, tolle Geschichten.

Kinderreporter Florian. Foto: Martina Goyert

Flo (10) – Brexit

Was ich 2019 gut fand, waren vor allem die Aktionen von Fridays-for-Future: Es ist wichtig, dass viele Menschen etwas gegen den Klimawandel tun! Dabei finde ich auch gut, dass es immer mehr E-Autos gibt. Noch besser wäre es aber, wenn man gleich mehr Wasserstoffautos herstellen würde, denn die sind noch umweltfreundlicher. Genauso wichtig ist es, etwas für den Tierschutz zu tun: Da war in 2019 noch viel „Luft nach oben“. Überhaupt nicht gut finde ich, dass Großbritannien jetzt wirklich aus der Europäischen Union austreten will: Ich bin oft dort und mache mir Sorgen, dass es  jetzt schwieriger wird, dorthin zu fahren. Genauso ein Mist – das muss ich mal so sagen – ist die Mauer, die Trump an der Grenze zu Mexiko bauen lässt: Menschen müssen nicht getrennt, sondern zusammengebracht werden!  Aber zurück zum Positiven: Viele Menschen haben sich 2019 auch für die Kinderrechte eingesetzt: Das ist wichtig, weil wir auch etwas zu unserer Zukunft sagen sollten. Ach so: Gut fand ich auch, dass ich 2019 Kinderreporter werden konnte. Ich wünsche euch allen ein tolles neues Jahr 2020!

Von Elisa Sobkowiak