Schlau machen auf dem Schiff

Schlau machen auf dem Schiff
Die MS Wissenschaft steuert auf ihrer Reise viele Häfen in Deutschland an. Foto: Helena Schwar/dpa

Die MS Wissenschaft fährt durch Deutschland und berichtet von spannenden Forschungsprojekten

Ein Hocker aus Popcorn, ein Fahrradhelm aus Pilzen und eine Bratwurst aus Insekten. Kannst du dir das vorstellen? Tatsächlich tüfteln Forschende sogar schon daran!

Um welches Thema geht es auf dem Forschungsschiff?

Dahinter steckt eine große Idee. Es geht darum, Gegenstände aus Materialien herzustellen, die in der Natur immer wieder nachwachsen. Somit schadet es der Umwelt nicht, wenn sie gebraucht werden. Diese Idee wird auch Bio-Ökonomie genannt. Bio steht für die Natur. Ökonomie beschreibt alles, was Menschen mit Geld herstellen, kaufen und verbrauchen. Um diese Idee dreht sich also alles auf dem Schiff MS-Wissenschaft.

Louise Seemann und Berthold Böser arbeiten in der Ausstellung auf dem Schiff. Foto: Helena Schwar/dpa

Wohin geht die Reise der MS Wissenschaft?

Gerade ist das Schiff zu einer langen Reise zu vielen Häfen in Deutschland aufgebrochen. Besucher erleben dann in einer Mitmach-Ausstellung, was Bio-Ökonomie bedeutet und was sich Fachleute dazu ausgedacht haben. Louise Seemann arbeitet auf dem Schiff und sagt: „Viele Dinge, die wir täglich benutzen, sind aus Erdöl gemacht. Zum Beispiel Zahnbürsten oder Kugelschreiber.“ Sie herzustellen sei doppelt schädlich für die Umwelt: Denn zum einen liefert die Erde nicht unendliche Mengen Erdöl. Zum anderen entstehen bei der Herstellung Gase, die in großen Mengen dem Klima schaden.

Was ist auf dem Schiff zu sehen?

Deshalb ist auf dem Schiff zum Beispiel zu sehen, welche Gegenstände in Zukunft aus nachwachsendem Holz statt aus Plastik hergestellt werden könnten. Eine andere Station zeigt, wie Pflanzen Wasser reinigen. Eine weitere, was sich aus Pilzen und Popcorn bauen lässt.

An diesen Baum hängen Besucher des Schiffs ihre Ideen für den Schutz der Erde. Foto: Helena Schwar/dpa

Welchen Einfluss hat unser Essen auf das Klima?

Auch das Thema Ernährung kommt vor. Denn etwa die Zucht von Rindern, damit wir sie essen können, verursacht Probleme. Die Tiere stoßen beim Pupsen und Rülpsen das Gas Methan aus. Das trägt viel zur Erhitzung der Erde bei. Deshalb haben Forscher In-vitro-Fleisch gezüchtet. In vitro bedeutet: im Glas. Statt von echten Kühen stammt solches Fleisch aus dem Labor.

Auch Insekten sollen eine größere Rolle für das Essen der Zukunft spielen, denn sie enthalten wichtige Nährstoffe. Schon heute essen fast zwei Milliarden Menschen auf der Welt Insekten. Bei uns stellen auch die ersten Firmen Burgerpatties, Bratwürste, Nudeln und etwa Müsli-Riegel mit Zutaten aus Insekten her.

Wie kann jeder etwas für die Umwelt tun?

„Wir wollen auch, dass die Besucher nachdenken und Ideen zur Bio-Ökonomie einbringen“, sagt Berthold Böser. Er arbeitet auch auf dem Schiff. Dafür steht in der Mitte des Schiffes der Ideen-Baum, an den die Besucher diese Ideen schreiben können.

Um etwas für die Umwelt zu tun, muss man nicht selber forschen, meint Bertold Böser. „Jeder kann umweltfreundlich sein. Wir müssen es nur wollen.“

Von Helena Schwar (dpa)