Offenbach aus Köln

Offenbach aus Köln
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Vielleicht kennst du den Offenbachplatz in Köln. Er ist nach einem sehr berühmten Kölner benannt, der in diesem Jahr 200. Geburtstag feiert.

Natürlich wird kein Mensch so alt. Dennoch widmet die Stadt Jacques Offenbach nicht nur eine Geburtstagsfeier: Gleich zwölf Monate wird das Offenbach-Jahr gefeiert. Was es damit auf sich hat und wer Jacques Offenbach war, verraten wir dir heute.

Der 1819 in Köln geborene Offenbach gilt als Schöpfer der Operette. Foto: dpa/A0009_dpa/dpa

Kindheit in Köln

Jacques Offenbach wurde am 20. Juni 1819 in Köln geboren. Eigentlich hieß er Jakob. Er kam als siebtes von zehn Kindern zur Welt. Sein Vater Isaac war Kantor der jüdischen Gemeinde in Köln. Ein Kantor ist ein Kirchenmusiker. Jakob hatte also schon sehr früh mit Musik zu tun. Als Kind half er seinem Vater, die Gottesdienste vorzubereiten. Mit sieben Jahren lernte Jakob Geige, mit neun Jahren Cello. Als Elfjähriger zog er mit seinem Vater und seinen Geschwistern durch Restaurants und Cafés in Köln und machte Musik. So wollte die Familie etwas Geld dazu verdienen und den Musikunterricht bezahlen. 

Jugend in Paris

Mit 14 Jahren schickte der Vater Jakob nach Paris. In Frankreich sollte er besseren Musikunterricht bekommen. Jakob sollte eine spezielle Musikschule besuchen. Eigentlich waren ausländische Schüler dort nicht zugelassen. Doch Jakobs Vater blieb hartnäckig – und Jakob wurde angenommen. Von nun an nannte er sich Jacques. Er blieb nur ein Jahr an der Schule und verdiente danach sein Geld als Cellist an einem Theater.

Karriere als Musiker

Jacques Offenbach wurde als Komponist und Solo-Musiker berühmt und ging auf Konzertreisen. Er kam regelmäßig in seine Geburtsstadt Köln zurück. Hier lebte er 1848 noch einmal für ein Jahr. Zurück in Paris leitete Jacques Offenbach das Orchester an einem Theater. 1855 eröffnete er sein eigenes Theater. Dort wurden Opern aufgeführt, die Offenbach selbst komponiert hatte. Er erfand eine neue Art der Oper: die Operette. Typisch für seine Werke war eine Leichtigkeit in der Musik, die der Hörer schnell verstehen und sich einprägen konnte. Mit seiner Musik kritisierte Offenbach die Gesellschaft oder spielte auf Ereignisse und Personen seiner Zeit an. Sein „Cancan“ aus „Orpheus in der Unterwelt“ und die „Barcarole“ aus „Hoffmanns Erzählungen“ wurden zu Welthits. Mit seiner Frau Hermine hatte er inzwischen fünf Kinder.

Ende des Erfolgs

Nach 1870 ging es mit Jacques Offenbachs Karriere bergab. Der Deutsch-Französische Krieg spielte dabei eine Rolle: Das französische Publikum kam nicht mehr, weil der Musiker Deutscher war. In Deutschland galt er als Vaterlandsverräter, weil er in Frankreich lebte. Am 5. Oktober 1880 starb Jacques Offenbach in Paris.

Artwork: formdusche.de

Schulwettbewerb

Weiterführende Schulen können sich noch bis Freitag, 12. April, zum Wettbewerb „Jacques und ich“ anmelden. Bis zum 31. Juli bleibt Zeit die Beiträge einzureichen. Die Klassen könnt selbst entscheiden, wie sie sich mit Jacques Offenbach auseinandersetzen: in einem Konzert, einem Theaterstück, einem Flashmob, einem Comic, einer Foto-Collage.

Alle Infos dazu und zu den Veranstaltungen im Offenbach-Jahr in Köln und der Region gibt es im Internet
www.yeswecancan.koeln

Von Kathy Stolzenbach