Nicht jeder im Chat ist ein neuer Freund

Nicht jeder im Chat ist ein neuer Freund
Nicht jeder, der einem schreibt, ist auch gleich ein guter Freund. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Im Internet kann man viele nette Menschen kennenlernen. Aber nicht alle Leute dort haben gute Absichten. Wie man bestimmte Gefahren erkennen kann, erfährst du hier.

In den ersten Nachrichten klingt alles so nett. Doch aus einigen Nachrichten werden immer mehr. Plötzlich fordert der andere einen zu Dingen auf, die man gar nicht möchte: nackt Bilder von sich zu machen etwa. Kinder und Jugendliche, denen sowas passiert, wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie schämen sich oder haben das Gefühl, dem anderen etwas zu schulden. Dabei ist das Verhalten des anderen verboten. Mehr erfährst du hier.

Worum geht es genau?

Es geht um den Begriff Cybergrooming (gesprochen: ßaiba-gruming). Damit ist gemeint: Erwachsene erschleichen sich über das Internet das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen. Sie schreiben ihnen zum Beispiel in Chats von Videospielen oder über Tiktok. Dabei nutzen sie Infos aus den Profilen und tun zum Beispiel so, als hätten sie dieselben Interessen. Irgendwann wollen die Täter aber mehr. Sie fragen zum Beispiel nach Nacktbildern. Manche schlagen auch vor, sich zu treffen. Das kann gefährlich sein! Am Montag geht es vor einem Gericht um einen besonders schlimmen Fall von Cybergrooming. Ein Mann soll ein Mädchen erst über das Internet angelockt und dann getötet haben.

Es gibt Warnsignale, die dich in Chats stutzig machen sollten. Foto: Nicolas Armer/dpa

Wie merkt man in Chats, dass etwas nicht stimmt?

Ein paar Dinge sollten stutzig machen. Dazu gehört, wenn jemand dir extrem viele Komplimente macht oder sogar verspricht, dich berühmt zu machen. Auch Geld oder andere Geschenke sind ein Warnsignal. Vorsichtig sein solltest du außerdem, wenn jemand dich bittet, deine Kamera anzuschalten und außerdem selbst zum Beispiel behauptet, seine Kamera sei kaputt. Das anfangs gute Gefühl mit jemandem kann auch schnell kippen. Manche Täter erpressen Kinder und Jugendliche. Haben die Täter von ihnen etwa Bilder bekommen, drohen sie damit, diese zu veröffentlichen.

Was kann man tun, wenn man im Internet bedrängt wird?

Cybergrooming ist eine Straftat. Selbst wenn du dich schämen solltest, ist klar: Dich trifft keine Schuld. Der Täter ist der andere. Sprich mit Erwachsenen, denen du vertraust, etwa deinen Eltern. Durch Screenshots von Nachrichten kann man Beweise sammeln. Damit kann man sich an die Betreiber der Internetseiten wenden, genauso wie an Fachleute beim Jugendschutz oder der Polizei. (dpa)