Karneval der Tiere

Wusstest du, dass sich auch manche Tiere verkleiden? Das hat allerdings nichts mit Karneval zu tun. Sie kommen quasi bereits kostümiert auf die zur Welt. Wir stellen dir Tiere vor, die von der Natur „verkleidet“ wurden.
Mimikry und Mimese
„Mimikry“ nennen es Biologen, wenn harmlose Tiere in ihrem Aussehen ein anderes, meist gefährliches oder giftiges Tier nachahmen – wie im Fall der Schwebfliege, die aussieht wie eine Wespe. So bedrohlich verkleidet werden sie nicht so häufig gefressen. Bei der „Mimese“ imitieren Tiere nicht andere Tiere, sondern Teile ihrer Umgebung, um von Feinden nicht entdeckt zu werden, zum Beispiel das „Wandelnde Blatt“. Das ist so, als würdest du dich ganz weiß angezogen und angemalt vor eine weiße Wand stellen – dann bist du auch nicht mehr so leicht zu erkennen. Das hat die Natur ganz schön schlau eingerichtet, oder?

Schwebfliege (Foto: dpa)
Schwebfliege
Sie Schwebfliege ist eigentlich eine harmlose Fliege, die auf der Stelle fliegen kann – daher der Name. Durch ihr schwarz-gelbes Muster sieht sie auf den ersten Blick jedoch aus wie eine Wespe. Nicht nur du, auch viele Tiere wissen, dass man sich vor diesem Muster besser in Acht nimmt, weil man sonst Gefahr läuft, gestochen zu werden.

Wandelndes Blatt (Foto: dpa)
Wandelndes Blatt
Nicht umsonst heißt dieses Insekt „Wandelndes Blatt“. In einem Baum ist diese Gespensterschrecken-Art kaum zu erkennen. Sie bewegt sich sogar hin und her, damit sie so aussieht wie ein Blatt, das sich im Wind wiegt.

Seeteufel (Foto: dpa)
Seeteufel
Der Seeteufel hat das gleiche Problem wie der Steinfisch: Er schwimmt nicht so gut und muss deshalb dafür sorgen, dass die Beute zu ihm kommt. Auch er wartet geduldig und gut getarnt auf seine Beute. Doch hat er sogar noch ein Lockmittel: Über seinem Maul hängt etwas nach vorne, das aussieht wie ein Wurm, aber tatsächlich ein Anhängsel von ihm ist. Kommt nun ein hungriger Fisch vorbei und möchte sich den vermeintlichen „Wurm“ schnappen – wird stattdessen er selbst zum Essen.

Stabschrecke (Foto: dpa)
Stabschrecke
Die Stabschrecke ist völlig harmlos – und wäre damit leichte Beute für viele Tiere. Doch wie ihr Verwandter, das „Wandelnde Blatt“, hat auch sie eine nahezu perfekte Tarnung – solange sie sich auf Sträuchern oder Bäumen befindet. Sie ist braun, lang und dünn wie ein kleiner Ast.

Tagpfauenauge (Foto: dpa)
Tagpfauenauge
Du wunderst dich vielleicht, dass es Tiere gibt, die das Tagpfauenauge furchterregend finden. Schließlich ist es nur ein hübscher, harmloser Schmetterling. Doch für viele Tiere sieht das Muster auf seinen Flügeln aus wie große Augen, die sie anstarren. Die Augen schrecken manche Tiere ab, die den Schmetterling gerne fressen würden. Es gibt noch viel mehr Tiere, die Täuschungsmanöver mit unechten Augen unternehmen.

Sperlingskauz (Foto: dpa)
Gnomen-Sperlingskauz
Witzig ist zum Beispiel der Gnomen-Sperlingskauz, der in Nord- und Zentralamerika zu Hause ist. Am Hinterkopf hat die kleine Eule im Gefieder zwei Flecken, die aussehen wie Augen. Viele Tiere greifen von hinten an, im Glauben, das Opfer würde sie nicht sehen. Das ist beim Gnomen-Sperlingskauz nicht möglich – er hat seine Augen schließlich überall.

Zebra (Foto: dpa)
Zebra
Das Zebra ist mit seinen weiß-schwarzen Streifen sehr gut getarnt. Das glaubst du nicht? Es ist aber tatsächlich so. Zwar wäre ein Zebra alleine leichte Beute für einen Löwen. Befindet es sich aber in einer großen Herde, sieht der Löwe das einzelne Zebra vor lauter Streifen nicht mehr – er weiß gar nicht, wo er hingucken, geschweigedenn angreifen, soll.
Steinfisch
Der Steinfisch gehört zu den giftigsten Fischen überhaupt. Gleichzeitig ist er kein besonders guter Schwimmer und Jäger. Und genau deshalb muss er so harmlos wie möglich aussehen, denn sonst würden ja alle anderen Fische einen großen Bogen um ihn machen, und er würde verhungern. Der Steinfisch sieht genauso aus aus wie ein Stück Felsen – und ist natürlich perfekt getarnt, wenn er auf ebensolchem sitzt und auf seine Beute wartet. Die kleinen Fische und Krebse schwimmen und laufen ganz arglos an ihm vorbei – bis er das Maul aufreißt und sie einsaugt.
Von Jasmin Krsteski