Wie entstehen Gruselfime?

Wie entstehen Gruselfime?
Ein Horrorfilm braucht Monster, Zombies oder Bösewichte (Bild: dpa)

Ein Knacken im Gebüsch, eine knarrende Tür, ein Monster im Keller – ganz schön gruselig. Aber spannend anzusehen, solange es nur ein Film ist. Wie entstehen solche unheimlichen Filmszenen eigentlich?

Ein passender Bösewicht für die Geschichte

Damit eine Geschichte gruselig wird, kommt ein Bösewicht darin vor – oder mehrere. „Manchmal ist der Böse von Anfang an klar und es geht nur darum, diesen zu besiegen“, sagt Dominik Balkow. Er ist Regisseur. Das heißt, er leitet Filmdrehs. „Manchmal ist aber das Böse lange nicht klar. Man sieht mal eine Klaue oder eine Hand. Aber man sieht erst ganz spät, wie das Monster von Kopf bis Fuß aussieht.“ Davor würden immer wieder kleine Momente gezeigt, die den Zuschauer gruseln sollen.

Mit der Kamera im Dunkeln drehen

Regisseur Dominik Balkow (Bild: Jennifer Heck)

Regisseur Dominik Balkow (Bilder: Jennifer Heck)

Gruselige Szenen spielen meist im Dunkeln. „Man kann aber nachts nicht einfach in den Wald gehen und drehen“, sagt Dominik Balkow. „Jeder, der schon mal versucht hat, nachts ohne Blitz ein Foto zu machen, weiß das.“ Um im Dunkeln zu drehen, stellen Filmleute Scheinwerfer auf. „Oft benutzt man ganz große Scheinwerfer, die nicht im Bild stehen, aber von der Seite so reinscheinen, dass man denkt, es ist der Mond, der den Wald hell erleuchtet“, erklärt der Regisseur. Um die Stimmung am Drehort noch geheimnisvoller zu machen, bläst eine Nebelmaschine manchmal zusätzlich Rauch in die Luft.

Der Schauspieler und eine gefährliche Situation

„Es ist wichtig, dass der Schauspieler glaubwürdig ist“, sagt Dominik Balkow. „Er muss uns das Gefühl geben, wirklich in Gefahr zu sein. Seine Angst muss spürbar sein.“ Flieht die Figur im Film gerade vor einem Monster? Dann rennt der Schauspieler der Figur vor dem Dreh ein paar Minuten auf der Stelle oder im Kreis. Damit er beim Dreh wirklich aus der Puste ist. Nur so wirkt seine Flucht echt.

Verschiedene Perspektiven der Kamera

Jetzt laufen die Hauptfigur und das Monster los. Das Monster filmt der Kameramann oft von unten. „So wirkt es viel bedrohlicher, viel größer und viel Angst einflößender, als wenn man zum Beispiel von oben herabfilmt“, sagt der Regisseur. Den Verfolgten filmt die Kamera ganz nah. „Dazu braucht man eine Kamera, die getragen wird“, erklärt Dominik Balkow. Dann hört der Zuschauer sogar das Atmen und spürt die Angst der Figur.

Pfeifender Wind und gruselige Geräusche

KINA - Jeder hat vor anderen Sachen AngstAuch andere Geräusche erzeugen Spannung oder Grusel. „Zum Beispiel wenn man allein zu Hause ist und plötzlich im anderen Zimmer Schritte hört“, sagt Dominik Balkow. Wahnsinnig gruselig! Auch das Rauschen von Blättern im Wald, pfeifender Wind und ein heulender Wolf in der Ferne sind Beispiele für schaurige Geräusche.

Nach dem Dreh: Schnitt und Musik

Nach dem Dreh schneiden Fachleute den Film. Dabei suchen sie meist noch passende Musik für die Szenen. „Musik kann verschiedene Stimmungen haben. Man merkt zum Beispiel an der Musik, dass gerade eine Person verfolgt wird. Die Musik wird dann laut und ganz dramatisch“, sagt der Regisseur. Wer das alles beachtet, schafft aus einer geheimnisvollen Geschichte einen richtig gruseligen Film.

Von dpa