Kopfläuse sind nicht wählerisch

Kopfläuse sind nicht wählerisch
Eine Kopflaus unter der Lupe - so sieht sie aus. (Foto: Foto: Gilles San Martin/Wikimedia Commons)

Es kribbelt und krabbelt auf dem Kopf. Sind das etwa Läuse? Obwohl sie so winzig sind, können Kopfläuse  ganz schön nerven. Viele Kinder schämen sich, wenn sie Läuse haben. Dabei kann es wirklich jeden treffen. 

Kopfläuse sind nicht wählerisch und bewohnen  fast jeden Kopf, wenn sie die Gelegenheit bekommen – da hilft auch kein noch so häufiges Haarewaschen. Und Gelegenheit  gibt es besonders in Kindergärten und Schulen reichlich: Zum Beispiel, wenn ihr mit anderen Kindern die Köpfe zusammensteckt, kuschelt oder rauft.

Läuse springen nicht

Die Laus kann nicht springen, auch wenn das viele Leute glauben. Sie kann aber schnell krabbeln. So kommt sie  vom Kopf des einen Menschen zu dem des anderen – aber  dafür müssen die Köpfe in Berührung kommen. Sie kann aber auch über eine  Bürste oder einen Kamm übertragen werden. Meist ist es ein eiertragendes Weibchen, das sich auf dem Kopf einnistet und bräunliche Eier an die Haare klebt – pro Tag etwa drei bis vier Stück. Die Eier der Läuse heißen Nissen. Sie sitzen so fest, dass sie selbst beim Haare- waschen nicht abgehen.

Larven schlüpfen aus Eiern

Nach vier bis 14 Tagen schlüpfen die ersten Läuselarven  aus den Eiern. Sie sehen aus wie kleine Läuse. Sie wachsen und häuten sich dabei regelmäßig, wenn ihnen ihr Panzer zu klein wird. Nach vier bis fünf Wochen wimmelt es dann vor kleinen Tierchen auf der Kopfhaut. Bis dahin bemerkt man sie wahrscheinlich nicht einmal. Man kann aber den Kopf genau untersuchen lassen: Besonders die leeren weißen Eihüllen, aus denen schon Läuse geschlüpft sind, lassen sich gut erkennen. Sie sitzen meist an der Schläfe, im Nacken oder hinter den Ohren

Winzige Blutsauger

Gerade mal drei bis vier Millimeter groß wird eine Kopflaus – das sind drei oder vier der kleinsten Striche auf dem Lineal. Mit bloßem Auge sind sie als winziger Punkt zu erkennen. Schauen wir sie uns unter dem Mikroskop an, erkennen wir, dass die Tierchen hakenförmige Krallen haben, mit denen sie sich gut an Haaren festhalten können. Vorne am Kopf haben sie etwas, das wie ein winziges Messer aussieht. Damit ritzen sie die Kopfhaut ein und trinken Blut. Kopfläuse sind also wie kleine Vampire. Wie die Stechmücke geben auch sie Speichel in die Wunde, damit sich die Wunde nicht sofort verschließt und das Blut dünn bleibt. Darauf reagiert unser Körper – mit Jucken. Das ist natürlich unangenehm. Wirklich gefährlich ist es aber nicht.

So lebt eine Laus

Eine Kopflaus lebt etwa drei bis vier Wochen lang. Vorausgesetzt, sie sitzt auf einem Menschenkopf. Ohne Mensch überlebt sie nur zwei bis drei Tage, denn sie braucht mehrmals täglich kleine Mengen Blut. Freiwillig verlässt eine Kopflaus den Menschen also nicht. Deshalb ist es zwar möglich, aber unwahrscheinlich, dass Läuse über Kleidung oder andere Gegenstände übertragen werden.  Wer Läuse hat, muss auf jeden Fall zum Arzt oder in die Apotheke gehen und sich behandeln lassen. Sonst steckt er womöglich  immer wieder andere Menschen an. Um die Läuse loszuwerden, braucht man einen Läusekamm und ein spezielles Shampoo. Aber keine Angst: Die Haare abschneiden muss man deshalb in den meisten Fällen nicht.

Von Jasmin Krsteski