Hauptsache sinnlos – Internet-Passwörter

Hauptsache sinnlos – Internet-Passwörter
Foto: Andrea Warnecke

Deine Daten im Internet schützt du mit sicheren Passwörtern – Und das geht so

Handynummer, E-Mail-Adresse, Chats mit Freunden – all das sind Dinge, die man nicht für alle sichtbar im Internet veröffentlichen möchte. Genau das ist aber vor kurzem passiert. Ein 20 Jahre alter Schüler aus Hessen hat die Daten von Hunderten Politikern, Schauspielern und Youtubern geklaut und veröffentlicht. Er wurde von der Polizei verhört. Aber wie kann man sich schützen, damit einem selbst so etwas nicht passiert? Das haben wir Michael Schnell vom „Internet ABC“ gefragt. Die Seite gibt Kindern Tipps für den sicheren Umgang mit dem Internet.

Was ist passiert?

Um sich zu schützen, muss man erstmal verstehen, wie Internetdiebe die Daten überhaupt stehlen. „Am besten stellt man sich vor, dass der Dieb eine bestimmte Person ausforschen möchte“, sagt Michael Schnell. Nehmen wir als Beispiel mal einen Youtube-Star. Dessen E-Mail-Adresse kann der Dieb relativ leicht über Youtube herausfinden. „Dann versucht der Dieb sich in das Mail-Postfach einzuloggen und probiert dafür verschiedene Passwörter aus – etwa den Namen der Freundin oder das Geburtsdatum des Stars“, erklärt der Experte. Es gibt aber auch spezielle Computerprogramme, die ein ganzes Wörterbuch durchlaufen lassen und so versuchen, das Passwort zu knacken. Ist der Dieb im Postfach drin, kann er private Mails mitlesen und weitere Daten klauen.

Andere Diebe versuchen, in die Datenbanken von Unternehmen wie Yahoo, Instagram oder Snapchat hereinzukommen. Dort lagern Informationen von vielen verschiedenen Nutzern.

Foto: Oliver Berg/dpa

Was ist ein sicheres Passwort?

Du ahnst es schon: Ein gutes Passwort ist der beste Schutz. „Je länger, desto besser“, sagt Michael Schnell. Das heißt aber nicht, dass man ein besonders langes Wort verwenden sollte – denn das könnte das Klau-Computerprogramm ja herausfinden. „Die Mischung macht’s“, weiß der Experte. Das Passwort sollte aus großen und kleinen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Und: Am besten überhaupt keinen Sinn machen. Aber wie soll man sich das dann merken? Indem man sich einen Satz ausdenkt und nur die Anfangsbuchstaben verwendet. Ein Beispiel findest du im Kasten. Außerdem ist es wichtig, dass man dieses Passwort nicht für verschiedene Plattformen verwendet – sich also mehrere Sätze ausdenkt oder zumindest Wörter verändert.

Was ist noch wichtig?

„Das Wichtigste ist, sich vorher zu überlegen, welche Daten man überhaupt ins Internet stellt“, sagt Michael Schnell. Von einem lustigen Foto bei Instagram könnten andere einen Screenshot machen, es speichern und einen später mit diesem Foto ärgern. Auch bei Whatsapp sollte man aufpassen, was man verschickt – vor allem in Gruppen. „Wenn man etwas in einer Gruppe postet, kann ein Teilnehmer das kopieren und an jemanden weiterleiten, der eigentlich gar nichts davon wissen sollte“, sagt Michael Schnell.

Trotzdem findet er: Es ist falsch, Heranwachsenden das Internet zu verbieten. „Es ist besser, wenn sie offen mit ihren Eltern über Probleme im Internet reden können. Nur so lernt man, damit umzugehen.“

Ein Beispiel:

Unser Experte Michael Schnell zeigt, wie man aus einem Satz ein Passwort erstellt, das fast nicht zu knacken ist. Aufgepasst: Unseren Satz kannst du natürlich nicht verwenden, du solltest dir einen eigenen ausdenken.

Morgens um sieben stehe ich nicht gerne auf und bleibe liegen!

Daraus wird das Passwort:
Mu7singa+bl!

Von Angela Sommersberg