Gemeinsam für die gleichen Ziele

Gemeinsam für die gleichen Ziele
Ein politisches Ziel der Grünen ist es, die Umwelt zu schützen. Sie sind zum Beispiel gegen Atomkraft. (Foto: dpa)

Am 13. Januar 1980, also vor 35 Jahren, hat sich eine neue Partei gebildet: die Grünen. Wir erklären dir, warum es dazu kam und wie eine Partei gegründet wird.

Warum werden Parteien gegründet?

Menschen schließen sich zu einer Partei zusammen, weil sie ähnliche politische Meinungen und Ziele haben. Sie möchten viele Menschen von ihren Ideen  überzeugen und versuchen bei Wahlen von möglichst vielen Menschen gewählt zu werden. Denn je mehr Stimmen sie bekommen, desto mehr können sie im Parlament mitbestimmen.

Wie wird eine Partei gegründet?

Die Mitglieder müssen sich zum Beispiel an einige Regeln halten, die im Gesetz stehen. Zuerst muss ein Vertrag zur Gründung abgeschlossen werden. Die genauen politischen Ziele werden in einem Parteiprogramm aufgeschrieben. Die Partei gibt sich einen Namen, der sich von dem der anderen Parteien unterscheidet. Außerdem muss festgelegt werden, wer die Chefs sind.

Wie kam es zur Gründung der Grünen?

Am 12. und 13. Januar 1980 trafen sich in der Stadt Karlsruhe in Baden-Württemberg Naturschützer und Pazifisten – das sind Menschen, die gegen Krieg sind. Sie alle waren unzufrieden mit der Politik in den anderen Parteien in Deutschland. Deshalb gründeten sie die Grünen. Ihre wichtigsten Ziele waren es, Tiere, Pflanzen und die Erde zu schützen. Außerdem setzten sie sich für Frieden ein und wollten Kriege verhindern.

Warum sollte es eine neue Partei geben?

Die anderen großen Parteien waren die CDU, CSU, die SPD und die FDP. Die Grünen-Anhänger fanden, dass die Politiker zu wenig für die Umwelt taten. Sie wollten zum Beispiel, dass die Wälder nicht abgeholzt werden und weniger schädliche Abgase in die Natur gepustet werden. Die Mitglieder der Grünen fanden auch, dass die Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen, weil sie zu gefährlich sind. Sie wollten, dass Strom aus Wind, Sonne oder Wasser gewonnen wird. Damals war das alles noch ganz neu.

Welche Parteien haben sich in letzter Zeit gegründet?

Die Piratenpartei wurde 2006 gegründet. Ein wichtiges Thema der Piraten ist die Freiheit im Internet. Sie wollen zum Beispiel nicht, dass der Staat die E-Mails der Bürger mitlesen kann.
Die Linke hat sich 2007 gegründet, als sich zwei ähnliche Parteien zusammengeschlossen haben. Eine der beiden kam aus Ostdeutschland. Daher wurde die Linke anfangs vor allem dort von vielen Menschen gewählt. Inzwischen gibt es auch einen linken Ministerpräsident: Bodo Ramelow in Thüringen.
Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde erst 2013 gegründet. Der Name bedeutet, dass die Partei anders sein will als die anderen. Sie möchte, dass manche europäische Länder nicht mehr mit dem Euro bezahlen und eine eigene Währung haben.

Seit wann gibt es die anderen großen Parteien?

Die SPD seit 1863 (unter dem Namen Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein), die CDU und die CSU seit 1945 und die FDP seit 1948.

Von Kathy Stolzenbach